Heinze ArchitekturAWARD 2019: Teilnehmer
Neukonzeption einer Festungsinsel- Langlütjen II
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Leibniz Universität, Fakltät für Architektur und Landschaft, Jan Philipp Krüger
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Sonstige
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Grundstücksgröße
31.082 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Diese einzigartige, künstlich angelegte Insel aus vergangenen Zeiten, in mitten der Weite des Wattenmeers, birgt schon allein durch die besondere Lage und der Historie ein großes Potential.
Dieses „Kulturgut von nationaler Bedeutung“ fristet zurzeit ein nicht hinnehmbares Schattendasein und wird durch die Naturgewalten immer mehr zerstört. Um den Erhalt des denkmalgeschützten Militärforts zu sichern ist ein architektonischer Eingriff unabdingbar. Dabei kann es meiner Meinung nach nicht das Ziel sein, lediglich durch eine Sanierung die Inselanlage zu erhalten, sondern sie müsste durch eine ergänzende Architektur aus der Neuzeit wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Dieser Eingriff muss neben dem Denkmalschutz auch dem Genius loci gerecht werden. Durch einen sanften Tourismus würde eine wirtschaftliche Grundlage geschaffen. Gleichzeitig könnte hier Geschichte erlebbar gemacht und der Lebensraum Wattenmeer dem Publikum näher gebracht werden.
Daher beschäftigt sich die Thesis thematisch mit einer symbiotischen Architektur die eine Kombination aus Hotel, Informationszentrum und weiteren öffentlichen Bereichen bereithält.
Der der Entwurf LL2+
Der Entwurf sieht neben einer überspannenden und schützenden Membrandachskonstruktion eine zusätzliche verträgliche öffentlichen Nutzung vor. Die Anlandung ist aufgrund der besonderen Lage und der Gezeiten geprägt. Die Erschließung für den sanften Tourismus wird über eine regelmäßige Verbindung zu Hochwasserzeiten von Bremerhaven aus über kleine Schiffen sichergestellt.
Die Erschließung erfolgt über ein auf Schwimmpontons aufgelagerten Holzsteg. Über die neu integrierte Erschließungsachse, die sich gezielt durch die bestehende Enveloppe schneidet, wird der Besucher gleich in das Zentrum der ehemaligen Kasematte geleitet. Auf dem Weg dorthin wird der Besucher über eine kleine Ausstellung mit geschichtlichem Zeitstrahl zur Festung informiert.
Neben der Ankommenszone des durch Gewölbe geprägten Untergeschosses sind zu dem Teilbereiche des Besucherzentrum, Vortragsräume der Wellness- Fitnessbereich, sowie die nicht öffentlichen Räumlichkeiten angeordnet. Der für die Jahre gut erhaltende Klinkerbestand wird erhalten und schonend saniert. Die Untergliederung der Räumlichkeiten wurde an die ehemals bestehende Unterteilungsart angelehnt.
Die Erschließung zur öffentlichen Hauptzone im Erdgeschoss erfolgt über eine imposant inszenierte Wendeltreppe die in einer der vier neu vorgesehenen Stahlröhren integriert wird.
Zwischen den markanten Stahlröhren befinden sich innerhalb der drei Glaszonen die öffentlichen Nutzungen Café, Hotelanmeldung, Restaurant, Besucherzentrum und Verkaufsshop. Die Zwischenbereiche um die Stahlröhren werden eingerückt verglast bilden aber im Gegensatz zu den eben beschriebenen öffentlichen Bereichen niedrig temperierte Zonen.
Die durch Mahagoniholz geprägte obere Etage setzt einen edlen, warmen Akzent zu den sonst technisch gehaltenen Materialien wie Glas, Stahl und Membrantextile. Die in Holzbauweise errichtete obere Etage wellt sich um die Stahlröhren und gliedert auf interessante Art und Weise Hotelzimmer und Flur. Gleichzeitig wird durch das Einwellen der Fassade eine höhere Außenoberfläche und somit ein größerer Glasanteil für die Hotelzimmer erzielt. Der Balkon wird nahtlos in das Konzept durch eine zweidimensional gewölbte Glasschiebetür integriert. In seiner Anmutung ist es angelehnt an die Formgebung der in der Nordsee vorkommenden Herzmuschel.
Anders wie das eben erwähnte Obergeschoss, das auf die ehemalige Kasematte aufge-ständert wird, erfolgt die Lastabtragung der Membrandachkonstruktion über Seilabspannungen von den vier Röhren.
Den prägnanten Abschluss der vier Röhren bilden die Rotorelemente, die für eine autarke Elektrifizierung der Insel sorgen. Durch die drehende Bewegung mit dem Wind, sowie die eigentliche Windradbewegung werden sie zum weithin sichtbaren Symbol.
Somit wurde eine Architektur entwickelt, die den Spagat zwischen einer schützenden Dachhaut und einer funktionalen und touristisch verträglichen Nutzung dauerhaft gewährleistet. Der symbiotische Aspekt, die Verbindung zwischen Alt und Neu, ist ein maßgebender Ansatz der diesen Entwurf prägt.
Beschreibung der Besonderheiten
Durch die aufgeständerte Architektur wurde der Denkmalschutz auch insbesondere berücksichtigt.
Schlagworte