Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
Neuplanung der Kreisverwaltung Nord-West-Mecklenburg
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Wismar, Architektur, Jonathan Müller
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Wismar, Architektur, Jonathan Müller
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
entstehen, welches in allen Ebenen herausragt. Das vorhandene Gebäude wird erhalten bleiben und in den Neubau eingebettet.
Der Neubau wird, sowohl in ökologischer wie auch in ökonomischer Hinsicht das Aushängeschild des Kreises. Dies wird durch eine prägnante Form, interessante Innen- und Außenräume und den Einsatz von regenerativen Baustoffen umgesetzt. Die Grundform des Gebäudes entsteht aus einem Kreis. Dieser wird in drei verschieden große Teilstücke aufgeteilt, die genau dem Sommer-Sonnenverlauf folgen.
Die drei Gebäudeteile sind durch eine Galerie, die durch alle Geschosse geht voneinander getrennt. Jeder Kreisabschnitt steht für sich, wird aber durch Treppen mit den anderen verbunden bzw. zusammengehalten.
Der entstandene Raum zwischen dem Neubau und dem Bestand lädt zum verweilen, treffen und ausruhen ein.Auch bei Regen oder im Winter ist dieser überdachte Raum ein Treffpunkt für dieAngestellten und Besucher der neuen Kreisverwaltung in Wismar.
Er ist die „Lunge“ des Gebäudes. Man kann „heraus“ treten und durchatmen, bevor es
wieder an den Schreibtisch geht.
Beschreibung der Besonderheiten
Heimvorteil wollen wir uns bei der Neuplanung der Kreisverwaltung zu nutzen machen.
Warum sollen andere, teurere und umweltschädlichere Baustoffe verbbaut werden, wenn wir direkt vor der Tür den alt bewährten und immer beliebter werdenden Baustoff Holz zur
Verfügung haben.
Holz hat viele Vorteile. Um nur ein paar zu nennen:
• Umweltverträglichkeit,
• Wiederverwertbarkeit,
• Aufnahme hoher Zuglasten,
• gutes Raumklima und
• einfache Verarbeitung.
In der neuen Kreisverwaltung wird Holz der führende Baustoff sein. Die Decken werden nicht wie standardmäßig aus Stahlbeton sondern aus einem Holz- Beton-Verbund gefertigt. Dieses System verbindet die guten Zugeigenschaften des Holzes mit den hohen Druckaufnahmen des Betons. Der Beton- und Stahlanteil wird bei diesem Deckensystem minimiert bzw. entfällt vollständig. Außerdem haben Holz-Beton-Verbunddecken hervorragende Brand-, Schallschutz, statische und raumklimatische Eigenschaften.
Das Holz kann „atmen“. Es nimmt die Feuchtigkeit und Wärme des Raumes auf und gibt diese phasenverschoben an den Raum wieder ab. Die tragende, auch aus Holz bestehende Außenfassade geht mit der Decke eine Symbiose ein. Beides macht nur Sinn, wenn das jeweils andere Bauteil vorhanden ist. Durch die Holz-zu-Holz Anschlüsse entstehen keine, für die Energiebilanz des Gebäudes schädlichen Wärmebrücken.
Durch die tragende Außenfassade wurde die Stützenanzahl um die Hälfte verringert. Außerdem steift sich das Gebäude durch seine runde Form und die diagonalen Stützen der tragende Fassade selbst aus. Der aussteifende Kern ist nun nicht mehr nötig.
Durch diese kluge und effiziente Fassadengestaltung und - Funktion ist eine flexible und freiere Grundrissgestaltung möglich. Heute planen wir ein BürogebaÅNude, aber was wird das Gebäude in 20 Jahren für eine Aufagebe haben?
Vielleicht eine Umnutzung, die eine höhere Nutzlast zur Folge hat, z.B. ein Archiv.
Die Holz-Beton-Verbunddecken können höhere Lasten als Stahlbetondecken aufnehmen.
Also würde einer Umnutzung zum Archiv nichts im Wege stehen.
Egal wie das Gebäude in Zukunft genutzt werden soll, es wird jede Aufgabe mit Bravur meistern.
Trotz der guten Eigenschaften der verwendeten Baustoffe muss das Gebäude selbstverständlich im Winter geheizt, im Sommer gekühlt und ganzjährlich gelüftet werden. Die Energie für die Heizung/Kühlung wird in einer Geothermieanlage produziert. Wegen der schlechten Bodeneigenschaften wird das Fundament des Gebäudes als Tiefengründung ausgeführt. Hier wird eine Geothermieanlage installiert. Eine Kühlflüssigkeit fließt durch einen Schlauch in das Erdreich wird auf ca. 10°C erwärmt, fließt weiter in die Gaswärmepumpe, wird dort auf ein Temperaturniveau von ca. 45°C verdichtet und wird dann in einem Pufferspeicher gesammelt. Von dort aus wird die Heizflüssigkeit in die Fußbodenheizung eingespeist und erwärmt die Räume. Im Sommer, falls die Räume zu warm werden, kann das System „umgedreht“ werden. Die warme Luft des Gebäudes erwärmt die Kühlflüssigkeit und diese wird dann über die Energiepfähle an das Erdreich abgegeben. Falls im Winter/Sommer die benötigten Temperaturspitzen nicht erreicht werden, kann eine Bedarfsheizung in Form von Deckenstrahlplatten hinzugeschaltet werden. Jedes Gebäude muss gelüftet werden. Die Lüftung der neuen Kreisverwaltung arbeitet mit der Wärmerückgewinnung. Die warme, aber verbrauchte Luft wird durch einen Wärmetauscher geleitet. Dieser nimmt die Wärmeenergie der Luft auf und gibt nur die verbrauchte, nun „kalte“ Luft nach außen ab. Gleichzeitig wird frische, „kalte“ Luft von außen angesaugt und durch die Abwärme der Abluft von innen erwärmt. Diese frische, angewärmte Luft wird nun in das Gebäude eingespeist.
Auszeichnungen
Anerkennung BDA Studentenförderpreis Schleswig Holstein
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Geothermie
Sekundärenergie
Solarthermie
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