Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
St. Pölten, Österreich
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
11.2004
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das neue NÖ Landesmuseum ist ein offenes Haus in dem man die Geschichte Niederösterreichs sehen und erkennen kann, die Wurzeln spürt, eine Identifikation stattfindet. Die Architektur dieses Hauses bereichert den Kulturbezirk und fordert heraus hineinzugehen. Das Gebäude manifestiert sowohl inhaltlich als auch architektonisch-räumlich die Dialektik und Konfrontation von Kunst und Natur.
Besucht man dieses Haus weil man an Kunst interessiert ist, so wird man neugierig auf die Natur. Alles ist im Fluss, dies symbolisiert nicht nur das fließende Wasser im Inneren sondern auch die Verbindungswege und Treppen. Das überaus ambitionierte Museumsprojekt setzt als moderner und multimedialer Erlebnisraum neue Maßstäbe in der österreichischen Museumslandschaft. Dem Stararchitekten Hans Hollein ist es mit seinem ersten Museumsbau in Österreich gelungen, unterschiedliche Wissensgebiete spannend und informativ miteinander zu vernetzen. Das Leitthema Wasser zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Museum und reicht von der hochalpinen Gletscherregion bis zur Donau, vom Wetterphänomen bis zur Ökologie. Riesige Aquarien vermitteln die Bedeutung des Wassers als Lebensraum unterschiedlicher Tierarten. Die Naturkunde wird unterhaltsam, erlebnisreich und lebendig präsentiert. Anhand regionaler Gegebenheiten werden komplexe naturwissenschaftliche Grundaussagen anschaulich gemacht. In der Kunstsammlung erstreckt sich das Spektrum an Meisterwerken vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Im ersten Museums 3-D-Kino Österreichs werden die Geschichte des Landes Niederösterreich und seine Lebensräume multimedial unter verschiedenen Aspekten dargestellt. Die Vielfalt und das erlebnishafte Hervorheben einzelner Aspekte verschaffen den Museumsbesuchern unterschiedlichsten Alters und unterschiedlichster Interessenlagen einen hohen Bildungs- und Unterhaltungswert. Die Eröffnung des neuen Hauses genau zum 100. Geburtstag des NÖ Landesmuseums stellt den Höhepunkt der Veranstaltungen rund um den Landesfeiertag am 15. November dar, für den in Niederösterreich im Übrigen keine Absicht bestehe, ihn abzuschaffen, sagt der NÖ Landtagspräsident Mag. Edmund Freibauer.
Von Außen gesehen
Diese Architektur von heute ist eine Verbindung zu den Wurzeln mit Blick auf die Zukunft. Auch die verwendeten Baumaterialien symbolisieren unsere Zeit - unsere Wurzeln - unsere Zukunft. Daher wurde für dieses Jahrhundertbauwerk auch der Werkstoff RHEINZINK gewählt. Die Hochwertigkeit und die lange Lebensdauer, die hervorragende Materialqualität und die optimalen Verarbeitungseigenschaften von RHEINZINK sind die Prämissen für einen Werkstoff unserer Zeit mit Blick auf die Zukunft. Die Verbindung zu den Wurzeln beweist RHEINZINK durch eine umfassende Bewertung des gesamten Lebenszyklus durch ein unabhängiges Gremium der AUB und der Zertifikation als umweltverträgliches Bauprodukt. Hans Hollein sieht - trotz sehr strikter Budgetlagen - mit einer Metallfassade die Möglichkeit der Realisierung architektonisch anspruchsvoller Entwürfe, und da überzeugt RHEINZINK.
Hans Hollein verwendete schon 1982 als Erster bei dem Museum in Mönchengladbach eine Metallfassade, seit dieser Zeit glänzen viele Museen im wahrsten Sinne des Wortes, denken wir nur an die RHEINZINK-Fassade des avantgardistischen Museumsbaus von Daniel Libeskind in Berlin.
Eine Herausforderung an das Spenglerhandwerk
Die Verbindung zu den Wurzeln mit dem Blick auf die Zukunft, das ist auch die Grundeinstellung erfolgreicher Spenglerbetriebe. Die Anforderungen von Seiten der Architektur an das Spenglerhandwerk sind teilweise enorm, aber auch bei auf den ersten Blick unkomplizierteren Arbeiten sind immer wieder Sonderlösungen notwendig. Im Zuge der Spenglerarbeiten am NÖ Landesmuseum musste für die Fassadenentwässerung des südlich gelegenen Turms eine Sonderlösung gefunden werden. Die in die Fassade integrierte Rinne erfüllt sowohl in Optik als auch Funktion die Vorstellungen des Planers. Bemerkenswert bei diesem Turm ist auch, dass die Außenwände anstelle herkömmlicher Fensteröffnungen von schräg verlaufenden, verglasten Lichtschlitzen durchbrochen sind. Markant an dem vielgestaltigen Gebäudekomplex sind die drei gestaffelten Vierteltonnen - ein Wechselspiel von Glas und RHEINZINK. Die gestaffelten Vierteltonnen überwölben einen vier Geschosse hohen Raum und bieten ein großzügiges Raumangebot für den Naturbereich des Museums. Bei der Gestaltung dieser Dachlandschaft wurde besonderes Augenmerk auf die Symmetrie und die fließenden Linien gelegt. Die waagrechten Fugen der Gläser bzw. Fälze verlaufen durchgehend über die gesamte Gebäudelänge. Bei der praktischen spenglertechnischen Umsetzung mussten die Winkelstehfälze im vertikalen Bereich teilweise mit einer Neigung von 53 Grad von den Spezialisten der Spenglerei Pasteiner ausgeführt werden. Für die Wahl der Bandbreite waren sowohl die Symmetrie als auch die beachtlichen Bogenlängen von 22-27 m mit Radien bis zu 25.00 m wesentliche Kriterien. Die Bandbreite wurde mit 480-510 mm gewählt, um eine Wellung des Materials zu vermeiden. Grundgerüst dieser Fassade ist eine innen noch sichtbare Stahlkonstruktion auf der horizontal Wandkassetten mit Wärmedämmung montiert wurden. OSB-Platten und Klöber Permosec bilden den Untergrund für die 0,8 mm starken vorbewitterten RHEINZINK-Bahnen. Bei der Montage der vorgefertigten Schare wurde darauf geachtet, dass eine einwandfreie Dehnung gewährleistet ist. Aus diesem Grund wurden zum Großteil Schiebehafte und nur an den Fixpunkten Festhafte verwendet. Die Winkelstehfälze betonen nicht nur die Struktur sehr stark, sie sind auch besonders leicht auszuführen, da bei vorprofilierten Scharen der fertige Winkelstehfalz allein durch das Einfalzen nur eines Schenkels entsteht. Diese spenglertechnische Lösung ist nicht nur optisch sehr markant, sondern ermöglicht auch dem Material eine ungehinderte Längsdehnung.
Funktion des NÖ Landesmuseums ist es, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander zu verbinden. Durch die exzellente Zusammenarbeit aller Beteiligten können solche Baujuwele diese Aufgabe auch auf Dauer sicher erfüllen.
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