Heinze ArchitekturAWARD 2025: Teilnehmer
Oberschule am Richard-Hartmann-Platz, Chemnitz
09113 Chemnitz, Hartmannstraße 21
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Code Unique Architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Hartmannstraße 21, 09113 Chemnitz, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
08.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
54.200 m³
Bruttogrundfläche
11.400 m²
Nutzfläche
6.214 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
32.370.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Schulneubau orientiert sich konzeptionell an einem erhaltenen Fabrikgebäude, das derzeit als Veranstaltungshalle genutzt wird, und stärkt die Rolle des Hartmannplatzes als öffentlichen Stadtraum für Veranstaltungen und Volksfeste. Als dritter Solitär neben der historischen Fabrikhalle und der Sportanlage „Richard-Hartmann-Halle“ folgt der Kubus der städtebaulichen Ausrichtung des bestehenden Ensembles und fügt sich mit seiner ruhigen, allseitigen Fassadenhaut stimmig in den vielschichtigen Kontext ein. Die massive Bauweise verleiht dem Neubau eine robuste Präsenz, die ihn als gleichwertiges Pendant zur gegenüberliegenden Polizeidirektion etabliert und zugleich den Hartmannplatz architektonisch greift. Das Projekt umfasst neben dem Schulbau auch die Gestaltung des nördlichen Vorplatzes, der östlichen Erschließungszone sowie des Pausenhofs und der Außensportflächen im Süden. Letztere sind städtebaulich direkt an die bestehende „Richard-Hartmann-Halle“ angebunden, wodurch eine effiziente Wegeführung zwischen den verschiedenen Sportbereichen gewährleistet wird.
Das Sockelgeschoss des Schulbaus vermittelt zwischen der ansteigenden Topografie des Zugangs an der Hartmannstraße und den höheren Freiflächen im Süden des Baufeldes. Der im Eingangsbereich scheinbar schwebende Baukörper kreiert einen wettergeschützten Vorplatz, der sich aus dem Straßenraum herauslöst und dennoch öffentlich bleibt. Die offene Mitte des Platzraums – der Innenhof - markiert den Ort des Ankommens und leitet intuitiv zum Haupteingang der Oberschule.
Der vierflüglige Baukörper umfasst in seiner Mitte eine zentrale Kernzone mit symmetrisch angeordneten Treppen, Aufzügen sowie Sanitär- und Technikräumen. Nördlich des Kerns befindet sich der Eingangshof, auf der Südseite bildet die überdachte Pausenhalle das räumliche Pendant. Die ringförmigen Flure, die sowohl um den Hof als auch um die Halle führen, erschließen die fassadenseitigen Klassenzimmer, Fachkabinette und Büros in den Obergeschossen und gewährleisten eine klare Orientierung innerhalb des Schulgebäudes. Verschiedene Aufenthalts- und Kommunikationszonen innerhalb und außerhalb der Jahrgangscluster unterstützen den interdisziplinären Austausch und bieten flexible Möglichkeiten für eine individuelle Pausengestaltung.
Beschreibung der Besonderheiten
Die zentrale Kernzone mit symmetrisch angeordneter Erschließung bildet das strukturelle Rückgrat des Gebäudes. Ringförmige Flure, die um den Eingangshof und die überdachte Halle führen, erschließen die angrenzenden Unterrichts- und Fachräume. Die einhüftige Raumaufteilung fördert eine klare Orientierung und sorgt für eine gleichmäßige natürliche Belichtung aller Verkehrsflächen. Um die Interaktion und Kommunikation zu fördern, sind die Flurzonen durch zurückversetzte Wandbereiche gegliedert, die sowohl Pausenflächen mit Sitzbänken vor den Klassenzimmern als auch Schrank- und Garderobenzonen in die Unterrichtsräume integrieren. Das funktionale Konzept der über Eck angeordneten Jahrgangscluster in den Obergeschossen fördert den klassenstufenübergreifenden Austausch und bietet zugleich eine hohe Flexibilität in der Nutzung der Lernräume. Zwischen den Klassenzimmern befinden sich Gruppen- und Differenzierungsräume, die eine individualisierte Förderung sowie vielfältige Unterrichtsformen ermöglichen. Die gewählte räumliche Anordnung trägt maßgeblich dazu bei, moderne Lernkonzepte zu unterstützen und den unterschiedlichen Bedürfnissen der SchülerInnen gerecht zu werden.
In der Gebäudemitte laufen die Wege aller SchülerInnen zusammen und formen einen zentralen Begegnungsraum. Die offenen Aufenthalts- und Kommunikationszonen zwischen Hof und Halle verbinden die Jahrgangscluster und fördern die informelle Interaktion und die Gemeinschaft zwischen SchülerInnen unterschiedlichen Alters. Ergänzend dazu sind die Fachunterrichtsräume im 2. Obergeschoss um den Eingangshof gruppiert, wodurch eine eigenständige, aber dennoch gut angebundene Einheit entsteht.
Nachhaltigkeit
Aufgrund der Gründungsbelastungen und der zu erwartenden Setzungsdifferenzen wurde der Schulbau als Stahlbeton-Skelettkonstruktion konzipiert. Die spezifischen Materialeigenschaften von Beton ermöglichten eine optimale Anpassung an die unterschiedlichen Geländehöhen: Das ebenerdige Sockelgeschoss entlang der Hartmannstraße wurde als unterirdisches Geschoss in das Gelände integriert, während die drei Hauptgeschosse auf dem oberen Geländeniveau liegen. Die statischen Eigenschaften von Beton ermöglichen eine Reduktion der Wandstärken auf ein Minimum und gewährleisten gleichzeitig eine hohe Spannweite der Spannbetondecken, wodurch der effiziente Materialeinsatz optimiert wird.
Neben einem bewussten Umgang mit Materialien, effizienter Wärmedämmung und energieoptimierter Ausstattung trägt auch die auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei. Das Atrium und der Hof ermöglichen eine natürliche Belüftung, die durch Nachtauskühlung die Raumtemperaturen reguliert. Die großzügige Tageslichtnutzung durch die Fensterflächen verringert den Einsatz künstlicher Beleuchtung und sorgt für eine angenehme Lernatmosphäre. Zudem trägt die thermische Masse der Gebäudehülle zur Stabilisierung der Raumtemperatur bei, wodurch Temperaturspitzen vermieden werden. Neben der Erfüllung der brandschutztechnischen Anforderungen und der Funktion als notwendige Rettungswege reduzieren die umlaufenden Laubengänge maßgeblich den Wärmeeintrag durch direkte Sonneneinstrahlung. Diese konstruktive Maßnahme unterstützt die energetische Effizienz des Gebäudes, indem sie den sommerlichen Temperaturanstieg minimiert und so ein komfortables und klimatisch optimiertes Lernumfeld gewährleistet.
Die zurückhaltende Formensprache und die klare Konzeption verleihen dem Gebäude eine zeitlose Optik, die eine langfristige Nutzbarkeit sicherstellt und zur Erfüllung funktionaler Anforderungen einer zukunftsorientierten Bildungseinrichtung beiträgt. Das äußere Erscheinungsbild wird durch die Kombination von Weißbetonfertigteilen in der Laubengangkonstruktion und bronzefarbenen Aluminiumfenstern geprägt, was dem Baukörper eine filigrane und feingliedrige Eleganz verleiht. Die modulare Bauweise und Rückbaufähigkeit der Fassadenkonstruktion ermöglicht eine ressourcenschonende Wiederverwendung der Bauelemente, sodass der Materialkreislauf optimiert und eine nachhaltige Nutzung über den gesamten Lebenszyklus hinweg sichergestellt werden.
Im Innenraum setzt sich der Material-Dialog fort: Sichtbeton als zentrales gestalterisches Element wird durch warmtönige, eichenholzfurnierte Einbauten kontrastiert, welche mikroperforiert akustisch dämpfend wirken und eine behagliche Lernumgebung schaffen.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
60,30 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
68,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
30,00 kWh/(m²a)
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Klassen
24
Anzahl Schüler
600
Das Objekt im Internet
Objekte in der Umgebung
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