Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von Vandersanden
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Bochum, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
04.2024
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Bochumer Neubauquartier bietet urbane Modernität plus Nachhaltigkeit
Hochwertige Wohnungen zu erschwinglichen Preisen, unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte entworfen und noch dazu mitten in der Großstadt gelegen: Mit dem Bochumer Neubauprojekt „Quartier Brantropstraße“ wird die Machbarkeit zukunftsorientierter Gebäudekonstruktionen einmal mehr erfolgreich unter Beweis gestellt. Die Modernität der Baukörper wird mit ECO-Riemchen „Roman Theatre“ von Vandersanden auf elegante Weise hervorgehoben.
Dem ersten Eindruck nach sind die sechs Gebäude angeordnet wie Augen auf einem Spielwürfel. Zwei hintereinanderliegende Reihen aus jeweils drei gleichförmigen Mehrfamilienhäusern, deren Fassaden in der vorderen Reihe mit der Längsseite zur Straße hin orientiert sind, demgegenüber wurden die hinteren Baukörper um 90 Grad versetzt aufgestellt. Die Optik der ersten Gebäudereihe erfährt im Erdgeschoss mit grau-nuancierten ECO-Riemchen der Sorte „Roman Theatre“ aus dem Sortiment von Vandersanden eine besondere Betonung. In der zweiten Reihe wird das Fassadenmaterial Ziegel hingegen genutzt, um die drei hinteren Bauten über ein durchgehendes Sockelmauerwerk auch visuell miteinander zu verbinden. Insgesamt wurden die Außenwände im neuen Wohnquartier auf einer Fläche von 900 Quadratmetern mit Riemchen veredelt.
Graue Riemchen setzen individuellen Akzent
Die Oberfläche der im Strangpress-Verfahren hergestellten und lediglich 14 Millimeter dünnen ECO-Riemchen „Roman Theatre“ bietet ein nuanciertes Farbspiel aus unterschiedlichen Grautönen, perfekt passend zur Modernität des Quartiers Brantropstraße. Mit Ziegel verkleidete Fassaden sind bei den Bestandsbauten in der Umgebung zwar keine Seltenheit, von der Farbgebung her dominiert dort allerdings eher dunkles Rot. „Mit der Wahl von Riemchen schließen wir uns einerseits der traditionellen Materialität der Fassaden hier in Bochum an, anderseits setzen wir mit der Farbe Grau und mit Blick auf den besonderen Charakter des Quartiers aber auch einen ungewöhnlichen Akzent“, sagt Johannes Klein, der das Projekt im Bochumer Büro Kemper, Steiner & Partner Architekten verantwortete. Die in einem etwas dunkleren Grauton gehaltene Farbe der Fugen rundet das Fassadenbild im Übergang zum weißen Außenputz schließlich ab.
Nicht zuletzt dient die Verwendung von Riemchen als Fassadenmaterial insbesondere an den drei Baukörpern entlang der Brantropstraße auch dem Schutz der Gebäudesubstanz, erklärt Johannes Klein: „Mit den Riemchen sind die Außenwände der Erdgeschosse beständig gegen Schlag oder andere Beschädigungen, während eine durchgehende Putzfassade langfristig gesehen zusätzliche Instandhaltungskosten verursachen würde.“ Mit Blick auf den zukunftsorientierten Charakter des Bochumer Wohnbauprojektes sind Riemchen „Roman Theatre“ aus dem Sortiment von Vandersanden damit nicht nur ein Mittel zur optischen Aufwertung des Fassadenbilds, sondern erfüllen darüber hinaus auch noch einen ganz praktischen Zweck.
Besondere Topologie des Grundstücks
Die ungewöhnliche Verteilung der mit Riemchen verkleideten Mauerwerksflächen ist der besonderen Topologie des Grundstücks an der Bochumer Brantropstraße geschuldet. Der Höhenunterschied zwischen Straße und dem hinteren Ende des Grundstücks beträgt mehrere Meter. Um die einheitliche Höhe aller Baukörper zu gewährleisten, erlaubte die leichte Hanglage in der zweiten Reihe nur dreigeschossige Konstruktionen, während die Gebäude entlang der Straße über vier Vollgeschosse verfügen. Im Quartier Brantropstraße dienen Riemchen mithin nicht nur als hochwertiges Fassadenmaterial, sondern bilden vielmehr ein verbindendes und das neue Wohnviertel insgesamt prägendes Element.
Die mit Riemchen verkleideten Wände entlang der Mittellinie des Grundstücks dienen aber nicht nur der optischen Abgrenzung der Gebäudereihen. Vielmehr bildet der Zwischenraum einen wichtigen Ort der Begegnung innerhalb des neuen Quartiers. „Die warme Ausstrahlung des Materials Ziegel erzeugt eine angenehme Platzwirkung, die wir mit einer einfachen Putzfassade an dieser Stelle nicht hätten erzielen können“, sagt Dipl.-Ing. Johannes Klein. „Eine hohe Aufenthaltsqualität in der räumlichen Mitte des Quartiers war uns aber sehr wichtig.“
Ökologisch durchdachtes Konzept
Wie ein roter Faden verbinden ökologische Aspekte alle Teile des Wohnquartiers. Es beginnt mit der monolithischen Mauerwerkskonstruktion aus 36,5 Zentimeter dicken Hochlochziegeln plus Außenputz, womit auch ohne zusätzliche Dämmschicht die energetischen Standardanforderungen an Passiv- oder Niedrigenergiehäuser erfüllt werden können. „Wenn die Gebäude in ferner Zukunft einmal zurückgebaut werden sollten, bereiten die Entsorgung oder das Recycling der Materialien praktisch keinerlei Probleme, was bei Verwendung gängiger Dämmstoffe schon etwas komplizierter werden kann“, begründet Architekt Johannes Klein die Entscheidung für eine Massivbauweise der Mehrfamilienhäuser, „und die Verarbeitung von Riemchen auf dem Außenputz ist ohnehin einfach.“
Weiter geht es mit den Flachdächern, die durchgehend begrünt und als sogenannte Retentionsdächer zugleich in das zentrale Oberflächenwassermanagement des Quartiers eingebunden sind. Die Strom- und Wärmeversorgung der gesamten Anlage erfolgt über ein eigenes dezentrales Blockheizkraftwerk, und schließlich verfügt etwa die Hälfte der 66 Stellplätze in der Tiefgarage der Anlage über Anschlüsse zur Aufladung von E-Fahrzeugen. „Wenn Geld keine Rolle spielt, könnten unter ökologischen Gesichtspunkten sicherlich noch vielmehr Dinge realisiert werden“, stellt Johannes Klein fest. „Aber hier geht es um insgesamt 75 Mietwohneinheiten, die mehrheitlich mit öffentlicher Förderung errichtet wurden und bezahlbar bleiben müssen, und da spielte die Einhaltung eines bestimmten Kostenrahmens natürlich eine große Rolle.“
Beispiel für zukunftsorientiertes Bauen
Als „Ort der Begegnung“ bot sich das Grundstück im Bochumer Stadtteil Weitmar allein schon ob dessen Vorgeschichte an. Anfang der 1960er-Jahre wurde dort eine Grundschule errichtet, die mit Blick auf permanent rückläufige Neuanmeldungen aber im Jahr 2012 endgültig die Tore schließen musste. Nach dem drei Jahre später erfolgten Abriss des Gebäudes reservierte die Stadtverwaltung einen Teil des Grundstücks für den Bau eines neuen Sozialzentrums und startete für den Verkauf der verbliebenen gut 9.000 Quadratmeter großen Fläche ein Bestgebotsverfahren. Die vorgeschriebene Nutzung sah vor allem den Bau öffentlich geförderter sowie frei finanzierter Geschosswohnungen vor, zusätzlich wurde dem Erwerber die Möglichkeit zur Errichtung mehrerer Ein- und Zweifamilienhäuser eingeräumt. Den Zuschlag erhielt 2017 schließlich die Bochumer Markus-Bau GmbH in Kooperation mit dem städtischen Wohnungsanbieter VBW Bauen und Wohnen GmbH, basierend auf dem Quartiersentwurf von Kemper, Steiner & Partner. „Auf dem Gelände der ehemaligen Brantropschule soll eine zukunftsorientierte städtebauliche Entwicklung verwirklicht werden, die durch einen nachfrageorientierten Wohnungsmix zu einer sozial durchmischten Bevölkerungsstruktur beiträgt“, so die von der Stadt Bochum im Rahmen der Ausschreibung formulierte Zielsetzung für das Projekt.
Die von der Stadt geforderte „Zukunftsorientierung“ spiegelt sich im Architektenentwurf nicht nur in einem entsprechenden Wohnungsmix für unterschiedliche Zielgruppen von Singles über Familien bis hin zu Senioren sowie weitgehender Barrierefreiheit der Gebäudekonstruktionen wider. Vielmehr haben Johannes Klein und das Planungsteam von Kemper, Steiner & Partner alle denkbaren Möglichkeiten genutzt, um trotz eines im Mietwohnungsbau begrenzten Kostenrahmens den Gedanken der Nachhaltigkeit umfassend mit Leben zu erfüllen. Im Ergebnis gleicht das Quartier Brantropstraße einer in die Praxis umgesetzten Machbarkeitsstudie – und Riemchen von Vandersanden tragen nicht nur in optischer Hinsicht zum gelungenen Abschluss bei.
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
75
Anzahl Stellplätze
66