Heinze ArchitekturAWARD 2011: Teilnehmer
ökologische Kindertageskrippe
24145 Kiel, Grönhorst 11
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Björn C. Siemsen Architekt
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Grönhorst 11, 24145 Kiel, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
12.2009
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
1.879 m³
Bruttogrundfläche
402 m²
Nutzfläche
450 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
850.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Gebäude bietet 35 Kindern unter drei Jahren Betreuungsplätze.
Der Entwurf berücksichtigt die Erkenntnisse und Erfahrungen der Reggio-Pädagogik. Darüber hinaus wurden Pädagogen und Kindern in den Entwurfsprozess miteinbezogen. Es werden Blickbeziehungen und Durchblicke zwischen einzelnen Räumen ermöglicht. Eine große Piazza mit Licht-Innenhof bietet Platz für gemeinsame Mahlzeiten, Zusammenkünfte oder verschiedene Aktionen. An alle Gruppenräume gliedern sich jeweils eigene Ruheräume und Badezimmer an.
Die Räume bieten viel Licht und sind differenziert in offenere und geschlossener Bereiche. Fensterbrüstungen und Riegel entsprechen den Körpergrößen der kleinen Nutzer des Gebäudes und gewähren Ausblicke. Ökologische Baumaterialien wie Holz und Lehmputz und auch die Wandstrahlheizung schaffen ein gesundes Raumklima. Wärmepumpe und Photovoltaik produzieren Energie.
Die Grasdächer halten Regenwasser zurück und verbessern das Mikroklima. Der Dachgarten bietet den Kindern der oberen Gruppe zusätzlichen Außenspielraum. Die versiegelte Fläche wird so ein Stück weit renaturiert.
Konstruktion:
Die gesamte Konstruktion, oberhalb der Sohlplatte, wird als Holzrahmenbau ausgeführt, alle Wände mit Zellulosedämmung ausgeblasen und Innen mit Lehmputz bekleidet. Die Konstruktion bleibt offenporig. Festverglaste Gebäudeteile entstehen in Holz-Pfosten-Riegel Konstruktion.
Die Dächer des Nordgebäudes und des zweigeschossigen Westflügels werden extensiv begrünt. Das restliche Dach, des eingeschossigen Ost- und Mittelflügels, werden als Dachgarten, sowohl begrünt, als auch mit Dachterrassendielen ausgeführt. Wandstrahlheizungen, in Schlangen verlegte Wasserrohre, mit Lehm eingeputzt, erzeugen gesunde Strahlungswärme und reduzieren die Staubentwicklung. Ebenso kommt ein Zentralstaubsauger zum Einsatz. Photovoltaik-Panele werden vor der Südfassade montiert und dienen gleichzeitig als Sonnenschutz.
Gestaltung:
Das gesamte Gebäude teilt sich in verschiedene Bereiche, welche auch nach Außen hin sichtbare sind. Das Nordgebäude ist Eingang, Haupterschließung und dient der Versorgung. Es erhält gegenüber dem restlichen Bauwerk eine eigene Erscheinung. Das Pultdach mit 10° Neigung geht rechtwinklig in die Außenwand Nord über und wirkt gekippt. Durch die farbige Fassadenplatte wird die Sonderstellung und der technische Inhalt hervorgehoben.
Im Inneren bildet der Lichthof mit angrenzenden Fluren die Verbindung zu den Gebäudeteilen der einzelnen Gruppen, lässt Licht und die Natur, das Wetter herein. Die Fassade der Gruppen-Baukörper erhält entgegen der glatten Oberfläche des ersten Gebäudes, eine Oberfläche aus organischen Materialien. Weidengeflecht verdeutlicht den weichen und verspielten Charakter des Inhalts. So wie sich die Gegensätze hart und weich, technisch und organisch Außen zeigen, wechseln sich auch Innen Gegensätze ab. Es werden uralte Baumaterialien wie z.B Lehm und Holz mit zeitgemäßen Materialien wie z.B. Glas und Stahl kombiniert.
Wirkung:
Regenerative Energiegewinnung und baubiologisch unbedenkliche Baustoffe sind Grundlagen des Konzepts. Das Gebäude ist kein reiner Verbraucher sondern produziert Wärme und Strom.
Die Materialien werden so eingesetzt und sichtbar verarbeitet, dass sie für die Nutzer des Gebäudes, insbesondere die Kinder, erlebbar sind. Photovoltaik-Panele nicht irgendwo auf dem Dach, sondern auch im Sichtbereich der Kleinen bekommen noch eine zweite und dritte Funktion.
Das ständige allgegenwärtig sein von Lehm, Holz mit natürlichen Oberflächen, Wandstrahlheizung, Grasdach, Photovoltaik führt zu einer Selbstverständlichkeit, die den zukünftigen Anspruch der jetzigen Nutzer an andere Gebäude nachhaltig erhöht.
Auszeichnungen
Tag der Architektur 2011
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Sekundärenergie
Solarthermie
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