Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von ZinCo Dach-Systeme
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
291 00 Tsilivi, Zakynthos, Griechenland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
09.2018
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Zakynthos (auch Zante genannt) ist mit einer Fläche von rund 400 km² nach Kefalonia und Korfu die drittgrößte Insel im Ionischen Meer und bedeutendes Tourismusziel an der griechischen Westküste. Als einzige Region Griechenlands waren die Ionischen Inseln nie Teil des Osmanischen Reiches, sondern standen über mehr als sieben Jahrhunderte bis 1864 unter west- und mitteleuropäischer Herrschaft. Der Beiname der Insel „Fior di Levante“ (Blume des Ostens) wurde ihr von den Venezianern verliehen, die von 1484 bis 1797 im Besitz von Zakynthos waren. Das milde Klima mit reichlich Sonnenstunden und feuchten Wintern lässt Oliven, Trauben, Zitrusfrüchte und die bekannte Zante-Johannisbeere in Fülle gedeihen. Christos Xenos, vormals Seefahrer, erkannte schon früh das Potenzial der Insel für den Tourismus und prägt nunmehr seit drei Jahrzehnten die Hotelszene seiner Heimatinsel. Zur Xenos Hotel Group – inzwischen unter der Leitung seiner Tochter Venia Xenou – gehören insgesamt zwölf Hotels, so auch das neue Olea All Suite Hotel. Dieses liegt idyllisch an der Nordostküste der Insel etwa zehn Gehminuten vom Ferienort und Sandstrand von Tsilivi entfernt. Als „adults only“ Fünf-Sterne-Hotel sollen alle Gäste (ab 12 Jahre) erholsamen Urlaub in ruhigem Ambiente genießen.
Beschreibung der Besonderheiten
Das in Athen und Stockholm ansässige Architekturbüro Block722architects + plante das Olea All Suite Hotel mit seinen 93 Suiten auf dem weitläufigen Gelände in reihenweise würfelförmigen Gebäudestrukturen um einen lagunenartigen Pool. Die geometrischen Formen erinnern an den in den 1920er Jahren entstandenen Architekturstil des Minimalismus mit einfacher Formensprache und dem Verzicht auf Dekorationselemente. Genau das verleiht dem Olea Resort die gewünschte Ordnung und Ruhe. Die entspannende Atmosphäre entsteht auch durch das Element Wasser, durch Weiß- und Erdtöne sowie ein indirektes Lichtkonzept. Wichtig ist zudem der Aspekt ökologischer Nachhaltigkeit: Dazu zählen die Gründächer ebenso wie die Strohdächer einiger Gemeinschaftsgebäude (Wellness- und Spa-Bereich, Fitnessstudio). Natürliche Materialien wie Eichenholz, Bambus und Rattan fanden auch Einzug in die Innenarchitektur. Insgesamt scheint es darum zu gehen, Innen- und Außenwelt, Architektur und Natur miteinander zu verbinden. Das gelingt insbesondere durch die Gründächer.
So einfach geht‘s
Die in Griechenland tätige ZinCo-Partnerfirma egreen lieferte sämtliche Materialien auf die Baustelle. Zu diesem Zeitpunkt waren die 1,5% geneigten Gebäudedachflächen bereits mit 150 mm EPS wärmegedämmt und mit einer 1,5 mm starken wurzelfesten Dachabdichtung aus thermoplastischem Polyolefin versehen. Auf dieser Basis startete der ZinCo-Systemaufbau mit der Trenn- und Schutzmatte TSM 32, einer Synthesefasermatte zum Schutz der Abdichtung vor mechanischer Einwirkung. Darauf folgte das 25 mm hohe Drän- und Wasserspeicherelement Floradrain FD 25 aus tiefgezogenem Recycling-Polyolefin. Dieses vermag Niederschlagswasser in seinen Mulden zu speichern und Überschusswasser dank unterseitigem Kanalsystem sicher zu den Dachabläufen abzuleiten. Das Systemfilter SF aus thermisch verfestigtem Polypropylen deckt die Dränschicht ab und verhindert dadurch das Einschwemmen von Feinteilen aus der darüberliegenden Substratschicht. Abgestimmt auf die spätere Bepflanzung wurde ein direkt vom ZinCo-Partner egreen stammendes Extensivsubstrat in einer Schichthöhe von 15 cm mit einem mobilen Kran aufgebracht.
Musterhafte Begrünung
Da nahezu alle Gründachflächen aufgrund der Hanglange von den oberhalb liegenden Suiten einsehbar sind, legten die Planer großen Wert auf ihre Ausgestaltung. Mit dieser Pflanzgestaltung gelang es, die vorherrschenden geometrischen Strukturen fortzuführen. Da die jeweiligen Gebäudeblöcke mehrere Suiten fassen, sind auch auf dem Dach immer mehrere Einzelflächen abgegrenzt. Ein klares Muster entsteht jetzt dadurch, dass die meisten Einzelflächen gezielt mit nur einer Pflanzenart bepflanzt wurden, exakt Stück um Stück und Reihe um Reihe in Form von Flach- oder Kleinballenpflanzen. Auf einigen Gebäudeblöcken sind Pflanzbeete in jeweils drei verschiedenen Größen gestaltet, was ebenfalls die Würfeloptik unterstreicht. Zwei Gebäudeblöcke tragen übrigens Solarthermie-Module. Die Vegetation erreichte nach ein bis zwei Vegetationsperioden Flächendeckung. Ihr prächtiges Gedeihen verdankt sie nicht nur der installierten Tröpfchenbewässerung und der guten Pflege, sondern maßgeblich auch der Tatsache, dass sie an den Standort angepasst ist.
Wind und Hitze gewohnt
Wesentlich für den Begrünungserfolg ist die an das mediterrane Klima angepasste Pflanzenauswahl. Daher wählte man trockenverträgliche Arten wie zum Beispiel das orientalische Lampenputzergras (lat. Pennisetum orientale) oder das Silberhaargras (lat. Imperata cylindrica) aus der Gattung der Süßgräser. Auch das Zarte Federgras (lat. Stipa tenuissima) macht mit seinen filigranen Halmen den Meereswind sichtbar und erzeugt ein lebendiges Spiel auf dem Gründach. Desweiteren sind die Mittagsgoldblumen (lat. Gazania rigens var. Leucolaena) mit ihren leuchtend gelben Blütenköpfen und grauweißen Blättern zu nennen. Diese niedrig wachsende mehrjährige Krautpflanze gehört zur Familie der Korbblütler. Der weißbunte Südseeknoblauch (lat. Tulbachia violacea) verströmt ein feines Knoblaucharoma.
Unter griechischer Sonne
Ein Spaziergang inmitten von Olivenbäumen, Johannisbrotbäumen und glitzernden Wasserflächen bietet immer auch einen Blick auf die Gründächer der weiß getünchten Wohngebäude. Die Gründächer sind nicht nur optisches Highlight als Mustergeber und dienen dazu, die Hotelanlage in die grüne Umgebung einzubinden. Sie haben weitere glasklare Vorteile wie zum Beispiel: Schutz der Dachabdichtung durch den Ausgleich von Temperaturunterschieden, verbesserter Schallschutz und vor allem Kühleffekt im Sommer, weil die Begrünung wie eine zusätzliche Dämmung wirkt. So lässt sich auch die griechische Sonne stets genießen.
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