Heinze ArchitektenAWARD 2017: Sieger "Nichtwohnbau" (Sonderbauten)
Olympic and Paralympic Shooting Arenas
SE18 4HB London, Ha-Ha Road, Großbritannien (UK)
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: magma architecture
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Ha-Ha Road, SE18 4HB London, Großbritannien (UK)
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
04.2012
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahl
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
14.305 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Sportschießen ist eine der wenigen olympischen Disziplinen, in der Ergebnis und Verlauf des Wettkampfs für das menschliche Auge kaum sichtbar sind. Der Entwurf für die Schießsportstätte sucht für die Dynamik und Präzision, die der Sport erfordert, eine prägnante Ausdrucksform. Die drei Hallen sind gehüllt in kristallweißen Membranen und übersät mit kräftig farbigen Punkten, die sich räumlich weich nach außen stülpen. Die Ausstülpungen strukturieren und animieren die bis zu 107 m langen Fassaden und straffen als Spannringe die Membranhaut. Zusätzlich dienen sie der natürlichen Belüftung und Belichtung und als Eingänge zu den Gebäuden. Die Leichtigkeit der doppelt gekrümmten, kräftig farbig gesprenkelten Fassaden mit ihren kräftigen Farbpunkten verleiht dem Ereignis ein festliches und zeitgemäßes Gesicht.
Die Wettkämpfe im Schießen finden nicht auf dem Gelände des Olympic Park statt, sondern haben ihren eigenen Standort in London-Woolwich auf dem Übungsplatz der historischen Royal Artillery Barracks. Städtebaulich formen die Gebäude einen eigenen Campus auf dem weitläufigen, grünen Feld. In ihrer langgestreckten Form nehmen sie Bezug auf zu den historischen Gebäuden, setzten sich mit ihrer modernen Architektursprache jedoch deutlich von ihnen ab. Die komplett geschlossene Halle für die Endausscheidungen mit ca. 2.200 Sitzplätzen wird ergänzt durch die zwei 107 und 52 m langen Hallen für die Vorausscheidungen, die entlang der Schusslinie zum Außenraum geöffnet sind. Insgesamt werden etwa 104.000 Besucher der Wettkämpfe erwartet. Für Besucher, die sich dem Campus nähern, entsteht durch die charakteristischen Fassaden ein Wiedererkennungswert als Ort des olympischen Schießens.
Beschreibung der Besonderheiten
Bei der Auswahl der Materialien mussten die hohen Nachhaltigkeitskriterien des Auftraggebers ODA (Olympic Delivery Authority) umgesetzt werden. Alle eingesetzten Materialien werden wiederverwendet oder recycelt. Alle eingesetzten Verbindungen sind wieder lösbar. So ist die Stahlkonstruktion aus Standardmodulen des temporären Bauens zusammengesetzt, die demontiert und wiederverwendet werden. Die Membran wird aus 18.000 m² phthalatfreiem und deshalb recyclebarem PVC hergestellt. Die Belüftung ist komplett natürlich. Durch die Membranen der semitransparenten Hallen für die Vorausscheidungen schimmert Tageslicht und reduziert so den Bedarf an Kunstlicht. Die Form der Membranen ist Resultat langjähriger experimenteller Forschungen durch magma architecture und wurde anhand einer Reihe Vorläuferprojekte präzisiert. Die doppelt gekrümmte Oberfläche mit Spannringen ist optimiert für den Einsatz von Membranen. Der Stahlbedarf konnte durch die Formgebung erheblich verringert werden.
Auszeichnungen
American Institute of Architects UK Award
Chicago Athenaeum International Architecture Award
Nominiert für European Union Prize for Contemporary Architecture Mies van der Rohe Award
IOC/IAKS Award 2015
Schlagworte
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Sitzplätze
6.400
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