Architekturobjekte


OP-Zentrum, Klinikum Campus Großhadern

81377 München, Marchioninistraße 15

Mit freundlicher Unterstützung von Serge Ferrari

Mikroklimatische Membranfassade mit Soltis FT 381 - OP-Zentrum, Klinikum Campus Großhadern

© Rainer Viertlböck, Gauting

Mikroklimatische Membranfassade mit Soltis FT 381 - OP-Zentrum, Klinikum Campus Großhadern

© Rainer Viertlböck, Gauting

Mikroklimatische Membranfassade mit Soltis FT 381 - OP-Zentrum, Klinikum Campus Großhadern

© Rainer Viertlböck, Gauting

Mikroklimatische Membranfassade mit Soltis FT 381 - OP-Zentrum, Klinikum Campus Großhadern

© Rainer Viertlböck, Gauting

Mit freundlicher Unterstützung von Serge Ferrari

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Marchioninistraße 15, 81377 München, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

09.2014

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

LUDES Architekten - Ingenieure GmbH

Arnulfstraße 37

80636 München

Deutschland

Tel. +49 89 9292777-0

muenchen@ludes.net

Bauleistung: Fassade

HVS Hölscher Voss Stahlbau GmbH

Geefacker 16

47533 Kleve

Deutschland

Tel. 02821 4009560

info@hoelscher-kleve.de

Bauherr

Staatliches Bauamt Münch

Ludwigstraße 18

80539 München

Deutschland

Tel. +49 89 218110

poststelle@stbam2.bayern.de

Verwendete Produkte

Serge Ferrari

Textile Fassaden

Textile Fassade mit integriertem Sonnenschutz

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das neue OP-Zentrum des Klinikums Großhadern ist das Modul A des Masterplans für den Campus Großhadern, der das große Klinik-Hochhaus im Münchner Westen ersetzen soll. Das Mammut-Projekt, das stufenweise in den nächsten 20 - 25 Jahren umgesetzt wird, soll einen Strukturwandel herbeiführen, von bisherigen Fachabteilungen hin zu modernen Behandlungszentren mit Medizin aus einem Guss. Ein weiteres Ziel ist, in den Hightech-Gebäuden für Wissenschaftler optimale Forschungs- und Lehrbedingungen auf höchstem Niveau zu schaffen. Der Hightech-Anspruch wird hier bereits am neuen OP-Zentrum sichtbar, das mit einer Fassadenmembran von Serge Ferrari umgesetzt wurde, die neben ihren besonderen Gestaltungsoptionen auch durch eine breite Abdeckung von Funktionalitätsanforderungen überzeugte.   
 
Facettenreiche Fassadengestaltung
Der Entwurf für Europas größtes zusammenhängendes Operatives Zentrum - auf einer Fläche von ca. 15.000 qm - stammt ursprünglich vom Staatlichen Bauamt Regensburg. Auf dieser Grundlage hat das auf Hospitalbau spezialisierte Architekturbüro LUDES Architekten - Ingenieure das Projekt weiterentwickelt und realisiert. Das fünfgeschossige, operative Notfallzentrum verfügt über 36 OP-Säle, 70 Intensivbetten, eine interdisziplinäre Notaufnahme und eine Zentralsterilisation mit 1.000 STE.
 
Anfangs vom Staatlichen Bauamt Regensburg als quaderförmiges Gebäude geplant, das oberhalb einer eingeschossigen Sockelzone mit einer flächigen Screenfassade bekleidet werden sollte, gingen die Architekten von Ludes einen Schritt weiter und brachten durch räumlich gedrehte Rahmenelemente eine dreidimensionale, facettierte Gestaltung ins Spiel. Dies verleiht dem Gebäude nicht nur eine attraktive Konturierung und skulpturelle Aufwertung, sondern spielt auch mit der Eigenschaft des Screenmaterials Soltis FT 381, je nach Neigungswinkel der Fassade das Licht zu absorbieren oder zu reflektieren. So wird eine lebendige Anmutung der äußeren Gebäudehülle geschaffen, die ein interessantes Licht- und Schattenspiel erzeugt und zudem über den Tagesablauf hinweg, die Fassade immer wieder anders erlebbar macht. Da die ausgewählte Fassadenmembran mit einem umfangreichen Farbspektrum von über 30 Farben aufwartete, ging der Farbauswahl ein umfangreiches Screening voraus. Hierzu wurden Musterrahmen in Originalgröße in den acht präferierten Farbtönen an der Fassade montiert und dem Entscheidergremium aus Bauamt München und Klinikum Großhadern zur zweiwöchigen Live-Begutachtung übergeben. Dabei kristallisierte sich der Farbton Soltis FT 381 milchiggrün als Favorit heraus, der eine natürliche und sympathische Gebäudeanmutung versprach, wobei durch die Semi-Transparenz des Materials der Einblick in den OP-Alltag nur schemenhaft freigegeben wird und so eine hohe Diskretion gewährleistete.

Bewährungsprobe für umfangreiches Leistungsspektrum
Ein Jahr vor Baubeginn musste sich das Fassadenmaterial von Serge Ferrari jedoch noch in einem anspruchsvollen Langzeittest über vier Jahreszeiten bewähren, um einem umfangreichen Anforderungskatalog gerecht zu werden. Hierzu wurde an einem Bürotrakt des Bauamts München ein großflächiges Testpanel installiert, um die Kerneigenschaft des Materials zu untersuchen: Zum einen, um als wirksamer, integrierter Sicht- und Sonnenschutz zu fungieren, zum anderen aber auch, um einen hohen Lichtdurchlass und eine überzeugende Transparenz für den Sichtkomfort von innen nach außen zu gewährleisten. Alle diese Funktionalitäten wurden als sehr positiv bewertet, genauso wie die hohe UV-Resistenz, Farbechtheit, Selbstreinigungsfunktion und Dimensionsstabilität unter Sonneneinwirkung. Diese ergibt sich aus der besonderen, patentierten Herstellungstechnologie von Serge Ferrari namens Précontraint, bei der das Compositmaterial von allen Seiten vorgespannt wird und sich so während und nach der Installation so gut wie nicht ausdehnt oder verformt.
 
Überzeugender Brandschutz
Die Einstufung als Krankenhaus mit Sondernutzung, für das der Brandschutz eine Ausführung mit nicht brennbaren Materialien empfiehlt, führte zu einer Konstruktion der Gebäudehülle aus einem nicht brennbaren Wärmedämmverbundsystem und einer vorgehängten, schwer entflammbaren vorgehängten Membranfassade, die über Wartungsstege mit dem Gebäudekörper verbunden ist. Das Fassadenmaterial, das nach Euroclass B1s2d0 klassifiziert ist, wurde hierzu an einem Prüfinstitut für Baustoffe einem zusätzlichen Brandschutztest unterzogen, der folgende Ergebnisse mit sich brachte:
 - die schwer entflammbaren Screens überzeugten durch geringe Brandausbreitung unter geringer Wärmeabgabe
- im Brandfall schmilzt das Gewebe, jedoch ohne abzutropfen
- die Rauchentwicklung ist begrenzt, wobei durch den Abstand zum Gebäudekörper und - die Offenporigkeit des Gewebes die Entrauchung der dahinter liegenden Räume nicht beeinträchtigt wird.
Zusätzlich wurden die Wartungsstege mit einem geschlossenen Bodenbelag ausgeführt, um einen geschoßweisen Überschlag von Brandherden zu verhindern.

Unterkonstruktion mit Raffinesse
Am Gebäude wurden als Befestigungsbasis vorgefertigte Knotenpunkte und Stabverbinder montiert, auf denen die Unterkonstruktion sitzt. Diese besteht aus Stahl-Hohlprofilen, die im Abstand von 60 cm räumlich gegeneinander gedreht sind und so die dreidimensionale, facettierte Anmutung der Fassadenhülle erzeugen. Systemprofile Facid 65, ein Spezialprofil für Membranfassaden, nehmen die Fassadenmembran auf und fungieren als Spannrahmen für die Screens. Hierzu wurden 146 individuelle Elemente mit Abmessungen von bis zu 11,5 x 4,7 m gefertigt, wobei die Einpassung der vorkonfektionierten Screens vor Ort innerhalb eines kurzen Zeitfensters realisiert wurde.
 
Abschließend konnte sich das Fassadenmaterial Soltis FT 381 auch durch seine Nachhaltigkeit durchsetzen, die durch eine hohe Lebensdauer mit 10 Jahren Garantie sowie einer 100%igen Recyclingfähigkeit des Materials unterstrichen wurde.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Fassadenfläche                                   ca. 6.000 m²
Fassadenmembran                             Soltis FT 381, Farbe milchiggrün
Fassadenrahmen                                 Profilsystem Facid 65

 

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