Architekturobjekt 51 von 53

Architekturobjekte


Opel-Zoo

61476 Kronberg im Taunus, Königsteiner Straße 35

Mit freundlicher Unterstützung von Carl Stahl ARC

Opel-Zoo - Opel-Zoo

© Hans-Georg Esch, Hennef/Sieg

Bild 1 - Opel-Zoo

© Hans-Georg Esch, Hennef/Sieg

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Bild 15 - Opel-Zoo

© Hans-Georg Esch, Hennef/Sieg

Mit freundlicher Unterstützung von Carl Stahl ARC

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Königsteiner Straße 35, 61476 Kronberg im Taunus, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

09.2008

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauleistung: Metall- und Stahlbau

OFFICUM Design Engineering GmbH

Rotebühlplatz 15

70178 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 87069-40

info@officium.de

Architekt/Planer

OFFICUM Design Engineering GmbH

Rotebühlplatz 15

70178 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 87069-40

info@officium.de

Beschreibung

Objektbeschreibung

Freiraum für Vögel

Schwarzes Netz für Schwarzstörche: Die neue Voliere im Opel-Zoo formt einen unsichtbaren Lebensraum für bedrohte Vögel aus dunklen X-TEND Edelstahlseilnetzen von Carl Stahl.


In Kronberg im Taunus liegt der Opel-Zoo. Das Georg von Opel - Freigehege für Tierforschung wird von einer Stiftung getragen, die sich engagiert dem Artenschutz widmet. Das neueste Projekt des Direktors Dr. Thomas Kauffels, Vize-Präsident des Verbands Deutscher Zoodirektoren, schenkt den in ihrem Bestand bedrohten Schwarzstörchen einen Lebensraum. Gemeinsam mit den Schwarzkopf-Ibissen, Braunen Sichlern und Waldrapp-Ibissen leben sie seit September 2008 in einer begehbaren Voliere auf einer Fläche von zirka 1.800 Quadratmetern.

Für den Erhalt des ehemals in Europa heimischen Waldrapps sorgt ein Zuchtprogramm, die Schwarzstörche kommen nur noch sehr selten vor und ihr Bestand wird ebenfalls in der Zoozucht überwacht. In der neuen Voliere leben zudem verschiedene einheimische Entenarten. Neben der geschützten Haltung für den Erhalt der Arten ist für Zoos eine geschlossene Haltung von Vögeln vorgeschrieben, um ein Beschneiden der Schwungfedern zu vermeiden.

Die riesige, natürlich geformte Voliere umschließt auf dem Zoogelände ein Tal mit Hanglagen, einem Wasserlauf sowie einem Teich. In die stark bewachsene Landschaft und ihre Topografie sollte so wenig wie möglich eingegriffen werden, wünschte sich der Zoodirektor. Er beauftragte das Stuttgarter Ingenieurbüro Officium mit der Planung auf der Basis eigener Ideen. Officium entwickelte eine speziell auf die Landschaft sowie die darin lebenden Tiere abgestimmte Leichtbauarchitektur aus Edelstahlseilnetzen.

Bis zu 12 Meter hoch ragt das unsichtbare Heim der Vögel. Vom Nordhang aus schwingt es sich über den Weiher und wird gehalten von einer speziell entwickelten Tragstruktur. Große Spannweiten für den Erhalt der Bäume und erhebliche Schneelasten erforderten eine primäre Tragstruktur, die von der Architektin sensibel in die Landschaft eingepasst wurde.

Pylonen mit bis zu 18 Metern Höhe wurden mit 7 Schwertern und Edelstahlseilen verspannt. Daran hält sich das Netz über der Landschaft. Spezielle, an Seilen abgehängte Elemente in Triangelform verformen aus statischen Gründen die Netzstruktur zu einer dreidimensional sich gegensinnig krümmenden Oberfläche und machen die besondere konstruktive Qualität des Edelstahlseilnetzes aus.

Mit der Umsetzung des Projektes wurde Carl Stahl beauftragt. Das baden württembergische Unternehmen lieferte und montierte den Stahlbau und
setzte die Planung mit Edelstahlseilen und dem Edelstahlseilnetz X-TEND um. Gefertigt wurde ein Netz aus Seilen mit einem Durchmesser von 1,5 Millimetern und einer Maschenweite von 40 Millimetern. Klemmen ebenfalls aus Edelstahl formen das Netz. Erstmals kam ein Edelstahlseilnetz zum Einsatz, das schwarz erscheint und so noch weniger sichtbar wird. Eine spezielle elektrochemische Behandlung verwandelt die Oberfläche dauerhaft in ein dunkles, kaum noch sichtbares Gewebe.

Bis zu 50 Meter in der Tiefe und 40 Meter in der Breite überformt es ein riesiges Gelände, indem sich die Tiere schnell orientieren konnten. Sie akzeptierten das unsichtbare Netz als Grenze ihres Lebensraums, ein Erfolg für Planer und Forscher gleichermaßen.

Besonders gern sitzen die Vögel auf den Ästen einer alten Eiche, die innerhalb des Netzes steht und deren Äste an mehreren Stellen die Netzstruktur durchbrechen. Ihrer Erhaltung widmeten die Planer besondere Aufmerksamkeit, Tiere und Menschen danken dies. Durch die riesige Voliere hindurch führt der Besucherweg, von dem aus die Betrachtung der fliegenden Störche und Ibisse zu einem beeindruckend natürlichen Erlebnis wird.

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