Heinze ArchitekturAWARD 2022: Teilnehmer
OPERA²
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München, Architektur, Mira Keipke
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
02.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Beschreibung
Objektbeschreibung
Nachverdichtung auf prominentem Raum.
Es mag vielleicht ein wenig unkonventionell wirken, sich bei der Grundstückssuche für neue kulturelle Wirkungsstätten ausgerechnet ein denkmalgeschütztes Gebäude mitten in Charlottenburg auszusuchen ... Doch eben diese wunderbare Deutsche Oper an der Bismarckstraße, westlicher Arm der wohl markantesten Achse Berlins, die sich bis zum Brandenburger Tor zieht, verfügt über ein solch enormes Flächenpotenzial, dass dieser Ansatz doch gleich ein wenig interessanter wirkt. Schaut man von oben auf die 1961 neu eröffnete Oper hinab, so sieht man, dass die heterogene und zerklüftete bauliche Struktur einen ganzen Block einnimmt. Teile davon zu belegen und mit neuem Leben zu erfüllen, liegt nun also doch recht nah ...
Wenig kann viel.
Okay, zugegebenermaßen ist keine Dacherweiterung in diesem Ausmaß ein ‚kleiner Eingriff‘, aber die neue Freilichtbühne
auf dem südlichen Teil des bestehenden Daches, versucht mit so wenig Abbruch wie möglich klarzukommen. Alleine die Erschließungen: zwei Aufzüge im Norden und zwei kleine weiterführende Treppen im Süden binden den neuen Ort an den Bestand an. Andere essenzielle Dinge, wie sanitäre Anlagen oder Fluchttreppen werden einfach aus dem Bestand neu angebunden. Diese ‚kleine‘ Maßnahme versucht somit die ansonsten nur am Abend genutzten repräsentativen Räume der Oper ganztägig zu bespielen und zu aktivieren - als Durchgangsort und als Erlebnis.
Und oben?
Und was passiert dann da? - Das ist der neuen Generation an Kulturschaffenden überlassen. Die neue Plattform versucht Raum freizugeben und nicht zu bestimmen. Die zwei großen vertikalen beweglichen Kräne eröffnen eine komplett uneingeschränkte Organisation und Ausarbeitung des ‚Bühnenraums‘. So ist das Dach mal ein Zirkuszelt, mal eine Arena und im nächsten Moment ganz leer. Die technische Anmutung des gesamten Komplexes versucht die spannenden innenräumlichen Momente der Bühnentechnik, die sich gleich dahinter in dem massigen Bühnenturm verbergen, freizulegen und zu zelebrieren. Die Verbindung von Bestand und neuem Raum erfolgt über ein ‚Zwischengeschoss‘, welches direkt an die oberen Ränge der Oper andockt und das große Flachdach auf dem geometrischen Bestandskörper begehbar macht. Das neu entstandene Foyer2 ist somit der kleinere Verwandte des berühmten Foyers im 1. Obergeschoss, welches die Opernbesucher zum Verweilen und zum Austausch in den Pausen empfängt.
Und am Ende? - Am Ende hat man hoffentlich einen neuen kreativen Ort geschaffen, mitten in Berlin, der choreografisch auch mal was ausprobieren darf und gleichzeitig eine Öffentlichkeit und Attraktivität generiert, die unseren Dächern an vielen Stellen vielleicht noch fehlt.
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