Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2020 - Nachwuchsarbeiten
Ostseemuseum Helsinki
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Finnland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Ostseemuseum soll die Vielfalt des marinen Lebens und mariner Lebensräume zeigen. Dabei soll insbesondere auf schwierige Umweltbedingungen und gefährdete Arten im Ostseeraum eingegangen werden.
Gleichzeitig soll das Gebäude auch der Erforschung des Meeres dienen. So können Forscher Proben vor Ort auswerten und Versuche in den Aquarien und zahlreichen Versuchsbecken durchführen. Dass dies vor den Augen der Besucherinnen und Besucher geschieht, ist ein besonderer Vorteil der Kombination aus Museum und Forschung.
Die Funktionen, die hierfür vorgesehen sind, sind:
- Ausstellungsflächen
- Besucherzentrum
- Seminarräume, Vortragssäle, Auditorium
- Aquarien
- Forschungsinstitute
Gleichzeitig soll das Gebäude auch der Erforschung des Meeres dienen. So können Forscher Proben vor Ort auswerten und Versuche in den Aquarien und zahlreichen Versuchsbecken durchführen. Dass dies vor den Augen der Besucherinnen und Besucher geschieht, ist ein besonderer Vorteil der Kombination aus Museum und Forschung.
Die Funktionen, die hierfür vorgesehen sind, sind:
- Ausstellungsflächen
- Besucherzentrum
- Seminarräume, Vortragssäle, Auditorium
- Aquarien
- Forschungsinstitute
Beschreibung der Besonderheiten
Die Umgebung für das neue Museum bildet der die Stadt an drei Seiten umgebende Inselgürtel. Auf der Insel Korkeasaari befindet sich seit 1889 der größte und älteste Zoo Finnlands. Die Insel wird seit dem 19. Jh. als städtisches Naherholungsgebiet genutzt und wurde schrittweise für Besucher erschlossen. Städtebaulich trifft dies auf viele der Inseln und Inselchen in der Umgebung zu, die mit Stegen und Brücken mit dem Festland verbunden wurden und so teil der Stadt geworden sind.
Das Meeresmuseum sieht sich als Teil dieser Entwicklung und schreibt sie typologisch fort. Über einen Anleger erreichen Besucherinnen und Besucher nach wenigen Minuten Fahrt vom Marktplatz das Gelände. Die themengerechte Anreise mit der Fähre unterstützt das Museumserlebnis, das Besucherinnen und Besucher Schicht für Schicht in die Welt der Meere eintauchen lässt:
Zuerst erscheint die Museumssilhouette zwischen den bewaldeten Inseln. Bei der langsamen Annäherung wird die Kontur lesbar. Ein kleineres Kugelsegment wächst aus einem größeren. Wenn die Fähre anlegt, zeigt sich die Öffnung des Eingangs. Die Grundform des Entwurfs ist aus seiner Umgebung abgeleitet. Als Meeresmuseum im Meer ist das Museum selbst eine der es umgebenden Inseln. Als Ort der Kultur im Gegensatz zur Natur und bezugnehmend auf Foucaults Gedanken zu Heterotopien wird die Umwelt im Entwurf „gleichzeitig repräsentiert, bestritten und gewendet“. Dieser Umgang mit dem Meer und der Umgebung erlaubt es Besucherinnen und Besuchern sich nicht rein geistig, sondern auch auf einer emotionalen Ebene vom Thema Meer beschäftigen zu lassen.
Nicht nur rein äußerlich wird die gewohnte Ordnung gewendet. Beim Betreten des Museums findet der Gast sich konfrontiert mit der über ihm sich auftürmenden, archaischen Masse. Die vertraute Umwelt, räumliche Bezugssysteme werden auf den Kopf gestellt. Licht läuft von außen an den Wänden in den zentralen Raum hinunter, in dessen Mitte sich Tiefe und Schwere sinnlich erfahren lassen. Die Sonne wird fern. Während sie den Raum auf sich wirken lassen, können die Besucherinnen und Besucher ihre Blicke durch den Raum wandern lassen. Linkerhand gibt es Aquariensäulen, leuchtende Unterwasserwelten, die aus der Höhe herabsinken. Auf der rechten Seite warten freundliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf die Garderobe entgegenzunehmen und die Führung zu beginnen.
Nachdem Besucherinnen und Besucher den Museumsshop und die Garderobe passiert haben, gelangem sie in den Wartebereich. Hier beginnt der erste Teil der Führung. Durch einen Spalt im Boden geht es tiefer hinein in die Welt der Ozeane. Entlang der Außenwand der Schale durchsteigt man den Tiefseeberich, in dem Lebenswelten zu sehen sind, in die nur wenige Lichtstrahlen reichen. Im Ozean ist die Tiefsee der lichtlose Bereich unterhalb von 200m Wassertiefe. Dieser Eindruck soll auch im Tiefseebereich voherrschen. Entsprechend klein sind die Öffnungen zu den oberen Bereichen.
Nach dem Durchqueren der Tiefsee gelangen Besucherinnen und Besucher in die Bereiche der Dauer- und Sonderausstellungen, die auch ohne Umweg aus dem Eingangsbereich zu erreichen sind. Angrenzend an die Ausstellungsflächen bietet ein Veranstaltungssaal die Möglichkeit wissentschaftliche Konferenzen auszurichten, aus Moby Dick zu lesen oder Filme zu zeigen. Im Ausstellungsbereich fußt ein Panoramaaufzug, der Besucherinnen und Besucher zum ersten Mal durch das Hauptbecken hindurch, den Schwarmfischen und der Vielfalt des Meeres gewidmet, hindurchbefördert. Ein Vorgeschmack auf die folgende Ausstellung. Man verlässt den Aufzug auf der dritten Ebene. Von hier aus können die Gastronomie, die Bibliothek, das Übungsbecken für Taucher und die Dachebene erreicht werden. Die Einrichtungen für Forschung und Technik befinden sich ebenfalls hier. Durch die Wegführung sind sie vom Rundgang getrennt. Die Gäste haben aber von ihren Stegen aus die Möglichkeit die Meeresforscherinnen und -forscher bei einer Vielzahl ihrer Arbeiten zu beobachten. Die Dachterrasse bildet ein knietifes Wasserbecken, das mit Wathosen durchwatet und von Kindern durchplanscht werden kann. Als riesiger Touch Tank bietet es die Möglichkeit direkten Kontakt zu Meereslebewesen aufzunehmen, die die Nähe des Menschen nicht scheuen.
Auf ihrem Weg über das Hauptbecken hinweg erlaubt die offene Tragstruktur den Besucherinnen und Besuchern Einblicke in die Arbeit der Forscher, die hier ihre Laborbereiche sowie direkten Zugang zu den meisten Becken des Aquariums haben. Am Ende des Weges wartet eine lange gewundene Spirale, die abermals abwärts durch das Schwarmfischbecken führt. Hier bleibt Zeit die Vielfalt der Arten und ihr Verhalten zu beobachten.
Am Ausgang der Rampe befinden sich die Besucher nun in der zweiten Ebene. Hier zeigen vier vertikale Röhrenbecken die unterschiedlichen Wasser und Bewohner der Meere der Region: Die östliche Ostsee, das Weiße Meer, das Nordpolarmeer sowie das Kattegatt. Darauf folgt der das große Schwarmfischbecken in voller Länge kreuzende Panoramatunnel, an dessen Ende sich die Besucher nach rechts wenden um an den vier kleineren und einem größeren Bullaugen mit einzelnen thematischen Schwerpunkten des Beckens beschäftigen zu können.
Über die Erschließung in der westlichen der beiden raumhaltigen Wände erreichen die Besucher die darunterliegende erste Ebene. Hier befindet sich die Dauerausstellung zu den in den Röhrenbecken gezeigten vier Nachbarmeeren. Eine Treppe führt weiter hinab in den Ausstellungsbereich, von wo aus über Aufzüge alle Funktionen der oberen Ebenen erneut erreicht werden können, wie auch die Einrichtungen des Empfangsbereichs.
Das Meeresmuseum sieht sich als Teil dieser Entwicklung und schreibt sie typologisch fort. Über einen Anleger erreichen Besucherinnen und Besucher nach wenigen Minuten Fahrt vom Marktplatz das Gelände. Die themengerechte Anreise mit der Fähre unterstützt das Museumserlebnis, das Besucherinnen und Besucher Schicht für Schicht in die Welt der Meere eintauchen lässt:
Zuerst erscheint die Museumssilhouette zwischen den bewaldeten Inseln. Bei der langsamen Annäherung wird die Kontur lesbar. Ein kleineres Kugelsegment wächst aus einem größeren. Wenn die Fähre anlegt, zeigt sich die Öffnung des Eingangs. Die Grundform des Entwurfs ist aus seiner Umgebung abgeleitet. Als Meeresmuseum im Meer ist das Museum selbst eine der es umgebenden Inseln. Als Ort der Kultur im Gegensatz zur Natur und bezugnehmend auf Foucaults Gedanken zu Heterotopien wird die Umwelt im Entwurf „gleichzeitig repräsentiert, bestritten und gewendet“. Dieser Umgang mit dem Meer und der Umgebung erlaubt es Besucherinnen und Besuchern sich nicht rein geistig, sondern auch auf einer emotionalen Ebene vom Thema Meer beschäftigen zu lassen.
Nicht nur rein äußerlich wird die gewohnte Ordnung gewendet. Beim Betreten des Museums findet der Gast sich konfrontiert mit der über ihm sich auftürmenden, archaischen Masse. Die vertraute Umwelt, räumliche Bezugssysteme werden auf den Kopf gestellt. Licht läuft von außen an den Wänden in den zentralen Raum hinunter, in dessen Mitte sich Tiefe und Schwere sinnlich erfahren lassen. Die Sonne wird fern. Während sie den Raum auf sich wirken lassen, können die Besucherinnen und Besucher ihre Blicke durch den Raum wandern lassen. Linkerhand gibt es Aquariensäulen, leuchtende Unterwasserwelten, die aus der Höhe herabsinken. Auf der rechten Seite warten freundliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf die Garderobe entgegenzunehmen und die Führung zu beginnen.
Nachdem Besucherinnen und Besucher den Museumsshop und die Garderobe passiert haben, gelangem sie in den Wartebereich. Hier beginnt der erste Teil der Führung. Durch einen Spalt im Boden geht es tiefer hinein in die Welt der Ozeane. Entlang der Außenwand der Schale durchsteigt man den Tiefseeberich, in dem Lebenswelten zu sehen sind, in die nur wenige Lichtstrahlen reichen. Im Ozean ist die Tiefsee der lichtlose Bereich unterhalb von 200m Wassertiefe. Dieser Eindruck soll auch im Tiefseebereich voherrschen. Entsprechend klein sind die Öffnungen zu den oberen Bereichen.
Nach dem Durchqueren der Tiefsee gelangen Besucherinnen und Besucher in die Bereiche der Dauer- und Sonderausstellungen, die auch ohne Umweg aus dem Eingangsbereich zu erreichen sind. Angrenzend an die Ausstellungsflächen bietet ein Veranstaltungssaal die Möglichkeit wissentschaftliche Konferenzen auszurichten, aus Moby Dick zu lesen oder Filme zu zeigen. Im Ausstellungsbereich fußt ein Panoramaaufzug, der Besucherinnen und Besucher zum ersten Mal durch das Hauptbecken hindurch, den Schwarmfischen und der Vielfalt des Meeres gewidmet, hindurchbefördert. Ein Vorgeschmack auf die folgende Ausstellung. Man verlässt den Aufzug auf der dritten Ebene. Von hier aus können die Gastronomie, die Bibliothek, das Übungsbecken für Taucher und die Dachebene erreicht werden. Die Einrichtungen für Forschung und Technik befinden sich ebenfalls hier. Durch die Wegführung sind sie vom Rundgang getrennt. Die Gäste haben aber von ihren Stegen aus die Möglichkeit die Meeresforscherinnen und -forscher bei einer Vielzahl ihrer Arbeiten zu beobachten. Die Dachterrasse bildet ein knietifes Wasserbecken, das mit Wathosen durchwatet und von Kindern durchplanscht werden kann. Als riesiger Touch Tank bietet es die Möglichkeit direkten Kontakt zu Meereslebewesen aufzunehmen, die die Nähe des Menschen nicht scheuen.
Auf ihrem Weg über das Hauptbecken hinweg erlaubt die offene Tragstruktur den Besucherinnen und Besuchern Einblicke in die Arbeit der Forscher, die hier ihre Laborbereiche sowie direkten Zugang zu den meisten Becken des Aquariums haben. Am Ende des Weges wartet eine lange gewundene Spirale, die abermals abwärts durch das Schwarmfischbecken führt. Hier bleibt Zeit die Vielfalt der Arten und ihr Verhalten zu beobachten.
Am Ausgang der Rampe befinden sich die Besucher nun in der zweiten Ebene. Hier zeigen vier vertikale Röhrenbecken die unterschiedlichen Wasser und Bewohner der Meere der Region: Die östliche Ostsee, das Weiße Meer, das Nordpolarmeer sowie das Kattegatt. Darauf folgt der das große Schwarmfischbecken in voller Länge kreuzende Panoramatunnel, an dessen Ende sich die Besucher nach rechts wenden um an den vier kleineren und einem größeren Bullaugen mit einzelnen thematischen Schwerpunkten des Beckens beschäftigen zu können.
Über die Erschließung in der westlichen der beiden raumhaltigen Wände erreichen die Besucher die darunterliegende erste Ebene. Hier befindet sich die Dauerausstellung zu den in den Röhrenbecken gezeigten vier Nachbarmeeren. Eine Treppe führt weiter hinab in den Ausstellungsbereich, von wo aus über Aufzüge alle Funktionen der oberen Ebenen erneut erreicht werden können, wie auch die Einrichtungen des Empfangsbereichs.
Schlagworte
Museum, Meeresmuseum, Ostsee, Finnland, Helsinki, Aquarium, Forschung, Meer, Meeresforschung
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