Architekturobjekt 46 von 319

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer


Over The Top

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Fakultät 1 Architektur und Planung, Kazim Bilgi, Justine Niemitz, Evelyn Schurig, Simon Theisen, Felix Queck und Sina Drechsler

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Fakultät 1 Architektur und Planung, Kazim Bilgi, Justine Niemitz, Evelyn Schurig, Simon Theisen, Felix Queck und Sina Drechsler

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

06.2023

Gebäudedaten

Bauweise

Holzhybridbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

11- bis 20-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Auf zwei Parkhausanlagen inmitten des Einkaufszentrums CentrO in Oberhausen soll ein neuer Lebensraum mit urbanen Qualitäten entstehen und die neue Mitte Oberhausen so zu einem lebenswerten Stadtteil machen.
Unser Grundkonzept besteht aus einem Teilabriss im Süden des Bestandsparkhauses in allen Geschossen. Die dadurch entstehende Abtreppung der Parkhausebenen schafft Platz für sechs Hochhausneubauten. Jedes der sechs Hochhäuser ist von einem durch den Abriss entstehenden Innenhof gerahmt und verfügt in den unteren Geschossen über öffentliche Nutzungen, die sich sowohl in den Freiraum als auch in den teilweise neu beplanten Parkhausbestand ausweiten. In den oberen Geschossen der Hochhäuser befinden sich die Wohnungen für die Bewohner des neuen Quartiers. 

Die Abtreppung der Parkebene funktioniert als größzügige Freitreppe und leitet die Menschen ganz selbstverständlich in das Quartier. Bereits im Erdgeschoss wird ein Großteil der öffentlichen Nutzungen angeboten, deren Erschliessung barrierefrei von den bereits bestehenden oder neu angelegten Zugangswegen erfolgt. Von hier aus können die oberen Geschosse des Quartiers erreicht werden.

Das Zurechtfinden im Quartier wird durch Farbakzente in den Fassaden der Hochhäuser sowie eine auffallende Beschriftung der jeweiligen Platznutzung an den Geschossen der öffentlichen Nutzungen erleichtert.

Trotz der vielen öffentlich nutzbaren Angebote ist der Hauptbestandteil des Quartiers das Wohnen. Durch die vertikale Anordnung schaffen wir es, viel Wohnraum auf einer relativ geringen Grundfläche unterzubringen. Es gibt insgesamt neun verschiedene Wohnungstypen, die alle auf einem Regelgrundriss basieren. Diese Varianz ermöglicht es uns, Wohnraum für viele unterschiedliche Alters- und Einkommensgruppen anbieten zu können. Jede Wohneinheit verfügt außerdem über einen Balkon. Dieser ist gleichzeitig ein prägendes Gestaltungsmerkmal unserer Hochhausfassade.

Da wir mit den Hochhäusern viel Fassadenfläche generieren, möchten wir diese möglichst flexibel gestalten, um jedem Hochhaus die notwendige Individualität zu geben. Neben den auskragenden Balkonen und den damit einhergehenden Einschnitten gibt es Flächen, die für Fassadenbegrünung genutzt werden. Verschiebbare, halbtransparente Module dienen der Verschattung und sorgen für Privatsphäre. 

Beschreibung der Besonderheiten

Das Entwurfskonzept ist eine unkonventionelle Antwort auf die mittlerweile immer häufiger auftretende Fragestellung zur Nachnutzung von Parkhäusern. Durch die Hochhäuser lässt sich eine hohe Wohndichte im Quartier ermöglichen, ohne dabei zu viel wertvolle Grundfläche zu verschwenden. Diese steht dafür umso mehr den öffentlichen Nutzungen zur Verfügung, die es ermöglichen, dem Quartier urbane Qualitäten zu geben und ihn zu einem lebenswerten Wohn- und Aufenthaltsort zu machen. 

Um den ökologischen Fußabdruck der Konstruktion möglichst gering zu halten, sind lediglich der aussteifende Gebäudekern und die Unter- und Sockelgeschosse der Hochhäuser aus Stahlbeton ausgeführt. Die darüberliegenden Geschosse bestehen aus vorgefertigten Holzelementen und gewähleisten durch den hohen Vorfertigungsgrad einen schnellen und einfachen Bauablauf.

Nachhaltigkeit

Bei der Planung des Quartiers war einerseits das Ziel eine möglichst geringe Verschwendung von grauer Energie in der Bestandsstruktur des Parkhauses und andererseits eine möglichst materialeffiziente und CO2-neutrale Primärstruktur der neu zu erstellenden Gebäuden zu erreichen. Hierzu wurde sämtliches Abrissmaterial, welches durch den Teilabriss der Parkhäuser entsteht, direkt vor Ort als Recyclingbeton und Deckenschüttung in den Neubauten wiederverwertet, um somit einen Materialkreislauf ohne zusätzliche Transprtemissionen zu gewährleisten. Zusätzlich wurde in den Neubauten auf einen möglichst effizienten Einsatz des Baumaterials geachtet, beispielsweise beim Einsatz von hochfesten Baubuche-Stützen lediglich in den unteren Geschossen der Hochhäuser und dem Wechsel auf Nadelhölzer mit geringerer Festigkeit in den oberen Geschossen.
Ziel der Energieversorgung des Quartiers war es, eine auf das Gesamtjahr betrachtete Energieautarkie im Quartier zu erreichen. Dies wurde unter anderem durch die Planung von großen PV-Flächen innerhalb des Quartiers und die Nutzbarmachung des im Quartier anfallenden Schwarzwassers ermöglicht. Zudem kann durch die Schwarzwassernutzung der Trinkwasserverbrauch insgesamt deutlich reduziert werden. Durch die im Quartier verbauten Eisspeicher können die Gebäude im Winter sehr effizient beheizt werden, im Sommer dienen sie zusätzlich der Kühlung der Gebäude, welche auf diese Weise kaum zusätzliche Energie benötigt.
 

Auszeichnungen

2.Preis Hochschulpreis Holzbau 2023

Schlagworte

OverTheTop, Hochhausbau, Holz-Hybridbauweise, Nachverdichtung, Parkhausumnutzung, Wohnquartier

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