Nominiert für die Shortlist der Jury 2023 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2023 - Nachwuchsarbeiten


Ozeaneum di Trieste - Ozeanografisches Institut Triest

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Architektur, Marc Stadler

Visualisierung 1 - Blick von Mittelmeer - Ozeaneum di Trieste - Ozeanografisches Institut Triest

© Marc Stadler

Visualisierung 2 - Blick von Triest - Ozeaneum di Trieste - Ozeanografisches Institut Triest

© Marc Stadler

Visualisierung 3 - Labormole - Ozeaneum di Trieste - Ozeanografisches Institut Triest

© Marc Stadler

Visualisierung 4 - Blick auf Eingang - Ozeaneum di Trieste - Ozeanografisches Institut Triest

© Marc Stadler

Visualisierung 5 - Eingang - Ozeaneum di Trieste - Ozeanografisches Institut Triest

© Marc Stadler

Visualisierung 6 - Foyer & Café im EG - Ozeaneum di Trieste - Ozeanografisches Institut Triest

© Marc Stadler

Visualisierung 7 - Café Moleerweiterung - Ozeaneum di Trieste - Ozeanografisches Institut Triest

© Marc Stadler

Visualisierung 8 - Bibliothek & Ausstellungsfläche - Ozeaneum di Trieste - Ozeanografisches Institut Triest

© Marc Stadler

Visualisierung 9 - Aerial View - Ozeaneum di Trieste - Ozeanografisches Institut Triest

© Marc Stadler

Visualisierung 10 - Blick vom Hafen - Ozeaneum di Trieste - Ozeanografisches Institut Triest

© Marc Stadler

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Architektur, Marc Stadler

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Italien

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

07.2019

Gebäudedaten

Bauweise

Stahlbetonbau

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

23.860 m³

 

Bruttogrundfläche

5.124 m²

 

Nutzfläche

4.162 m²

 

Verkehrsfläche

604 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Ozeaneum di Trieste - Ozeanografisches Institut Triest

An zentraler Stelle im Hafen von Triest soll ein Ozeanografisches Institut errichtet werden. Im Fokus steht hierbei der Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Weltmeere, wie beispielsweise die spürbaren Klimaveränderungen, extreme Verschmutzung und den starken Rückgang der Meereslebewesen und -pflanzen.


Das Ozeanografische Institut Triest ist ein meeresbiologisches Institut und bildet zusammen mit dem Acquario Marino della Città di Trieste einen Leuchtturm der Allgemeinkunde, Bildung und Forschung. Nun soll in besonders prominenter Lage auf der Molo della Pescheria inmitten des Hafens von Triest ein neues multifunktionelles Institutsgebäude entstehen: das Ozeaneum di Trieste. Der zentrale Aufgabenbereich des Neubaus liegt neben der öffentlichen Ausrichtung des Gebäudes unter anderem auf der Ausbildung einer neuen Uferkante. Hierfür wurden Änderungen an der bestehenden Mole in Form, Länge und Höhe getätigt. Der Forschungsfokus innerhalb des Ozeaneums liegt ergänzend zur Beobachtung des Mittelmeers auch in der Erforschung der übergeordneten Zusammenhänge und Veränderungen der Weltmeere. Das Forschungsinstitut komplementiert das geschichtsträchtige Geophysikalische Institut Triest und wird zusätzlich zu den Abteilungen der Meeresforschung auch das Forschungsschiff OSG Explorer beheimaten. Mit seinem heterogenen Raumprogramm bietet es gleichzeitig zu den modernen und erstklassig ausgestatteten Forschungsräumen großzügige Flächen, die dem offenen Diskurs und der Repräsentation dienen. Das Ozeanografische Institut Triest soll zu einem öffentlichen Treffpunkt werden, an welchem Kultur und Forschung gelebt werden. Eine wichtige Rolle für diese Nutzung nimmt dabei das Foyer ein. Es ist zugleich Schnittpunkt zwischen öffentlichen Ausstellungs- und privaten Forschungsflächen und bildet das Gesicht zur Stadt. Die öffentlichen Nutzungen beinhalten neben Ausstellungsflächen auch Lese- und Konferenzsäle sowie ein Restaurant, ein Café und eine Bibliothek.


Konzept

Konzeptionell gliedert sich der Entwurf in einen städtebaulichen Teil - sprich die städtebauliche Setzung des Entwurfs - und einen funktionalen Teil - sprich die funktionalen Anforderungen an ein meeresbiologisches Institut.

Das städtebauliche Konzept sieht die Platzierung des Instituts am Ende des Piers vor. Somit wird ausreichend Platz für das Anlegen der OSG Explorer bereitgestellt und die Mole kann für das Be- und Entladen des Forschungsschiffs genutzt werden. Zusätzlich kann die ursprüngliche Form des Anlegestegs weitestgehend beibehalten werden und in Form einer „Labormole“ für Forschungszwecke oder zum Zwischenlagern von Forschungsutensilien umgenutzt werden. Gleichzeitig dient sie auch als Kontaktstelle sowie Treffpunkt für die Bewohner Triests untereinander. Die Gebäudekubatur entstand durch die Setzung eines kubischen Baukörpers, der in seiner Höhenentwicklung einen neuen Hochpunkt in die Stadtsilhouette von Triest einfügt. Dieser Baukörper wurde in weiteren Schritten um Lufträume und Auskragungen ergänzt und greift in seiner Höhenstaffelung die Höhen der umliegenden Bestandsgebäude auf. So entsteht ein aufgelockertes Fassadenbild, welches auf den ersten Blick zufällig erscheint, jedoch einer strengen Ordnung unterliegt. Die gegen den Uhrzeigersinn rotierenden Auskragungen beginnend im EG mit dem herausragenden Vordach werden ab dem 7.OG durch eine starke rhythmisierte und beruhigte Fassade abgelöst. Selbst die Organisation der Grundrisse orientiert sich an den angrenzenden öffentlichen Fährhafen auf der rechten Seite und dem privaten Yachthafen links der Mole. Diese Trennung in private und öffentliche Bereiche findet im Inneren des Forschungsinstituts Einzug, sodass Ausstellungs- und Forschungsflächen immer voneinander getrennt sind. Im Erdgeschoss wird die Mole als Teil des Gebäudekörpers erweitert und bildet so eine kleine „schwimmende“ Terrasse in Verlängerung zum Café. Darüber hinaus fungiert das EG als Sockelgeschoss in welches 4 gleichgroße Öffnungen eingeschnitten wurden und Passanten Blicke ins Innere erlauben. Das Ozeaneum di Trieste bekommt durch seine Höhe und die prominente Lage am Ende des Piers eine Art „Leuchtturmcharakter“, welcher unter anderem sinnbildlich für die solitäre Stellung des Ozeanografischen Institut Triests im Bereich der Forschung steht.

Der funktionale Teil meines Konzepts bezieht sich besonders auf eine sinnvolle Raumabfolge und damit verbundene räumliche Qualität. Es ist notwendig genügend Platz für alle Forschungsutensilien sowie eine räumliche Nähe der spezifischen Forschungsflächen bereitzustellen. Besonders auf kurze Laufwege wie auch komfortable Raumhöhen wurde bei der Planung geachtet. Daher sind die Technikräume in unmittelbarer Nähe zum Wellenkanal im Erdgeschoss oder den Wasserbecken im 2.OG.


Grundrisse

Alle Grundrisse sind der Norm für Laborbauten entsprechend an einem Raster von 1,2 x 1,2 m entworfen. Um einen, der Höhe des Gebäudes Fluchtweg bereitzustellen wurde ein Sicherheitstreppenhaus mit 3 Meter Schleuse und direktem Fluchtweg ins Freie im Erdgeschoss. Ein Großteil aller Funktionsräume sowie die Toiletten sind direkt an den Treppenhauskern angehängt. Im EG befindet sich neben dem Foyer des Haupteingangs auch ein öffentliches Café, welches sich bis auf die Mole erweitert. Hier können Gäste wie auf einer Insel inmitten des Mittelmeers sitzen und den Ausblick genießen. Links des Treppenhauses befindet sich ein privater Forschungsbereich mit Wellenkanal. Dieser Teil kann durch ein großes Tor aus verzinktem Stahl zum Pier hin geöffnet werden und dient unter anderem der Anlieferung. Im 1.OG befindet sich die Technik des gesamten Komplexes sowie ein Archiv mit Ausrichtung gen Norden. Durch die geringe direkte Sonneneinstrahlung herrschen hier die perfekten Bedingungen für ein Archiv. Die Ausstellungsflächen beginnen im 2. Obergeschoss und winden sich über separate Treppen bis ins 5.OG. Auf den knapp 1200 qm können die verschiedenen Themengebiete der Meeresforschung spielerisch präsentiert werden. Die Geschosse 7-9 dienen ausschließlich der Forschung und sind daher nur für autorisiertes Personal zugänglich. Hier ist eine Vielzahl von Laboren und Arbeitsplätzen verortet. Das oberste Stockwerk beherbergt ein großzügiges Restaurant mit atemberaubenden Rundumblick sowie einen großen Konferenzsaal für allerlei Veranstaltungen.


Tragwerk

Das statische System setzt sich aus dem tragenden Treppenhauskern und einem Stützenraster aus Stahlbeton. Die Deckenkonstruktion ist ebenso sehr einfach gehalten. Hier liegen die Deckenplatten auf einer Unterzugkonstruktion auf ebenfalls aus Stahlbeton. Die Wasserbecken im 2.OG sind in die Deckenkonstruktion eingespannt und liegen jeweils auf zwei Unterzügen auf.

Die Fassade besteht aus Bändern aus vorgehängten Sichtbetonfassadenelementen, welche auf Grund der großformatigen Schalung vor Ort gegossen wird. Sowohl die innere Gestaltung als auch die Fassade des Gebäudes sind schlicht und reduziert. Die Sichtbetonfassaden bilden das Muster ihrer horizontalen Brettschalung ab und greifen die vertikale Schichtung des Turms auf. Im Inneren sind alle Leitungen, wie beispielsweise die Lüftungsrohe oder Kabeltrassen unverkleidet von der Decke abgehängt und komplementiere so das rustikale Flair des Forschungsinstituts.
 

Auszeichnungen

Heinrich-Hübsch Preis 2019 (am Kit ausgezeichnet, https://www.arch.kit.edu/fakultaet/Huebsch-Preis.php)

Schlagworte

Ozeaneum, Ozeanografisches Institut Triest, Meeresforschung, Leuchtturm, Hochhaus, Hafen, Stahlbeton, Meeresbiologie, Klimawandel, Museum, Hybrid, Nutzungshybrid

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

84

Das Objekt im Internet

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