Architekturobjekt 97 von 493

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2022: Teilnehmer


Pallotti Areal Stuttgart Birkach

70599 Stuttgart, Birkheckenstraße 76-78

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Schwarz.Jacobi Architekten BDA

Westlicher Wohnhof - Pallotti Areal Stuttgart Birkach

© Bernhard J. Widmann

Loggia - Pallotti Areal Stuttgart Birkach

© Bernhard J. Widmann

Östlicher Wohnhof - Pallotti Areal Stuttgart Birkach

© Bernhard J. Widmann

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Schwarz.Jacobi Architekten BDA

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Birkheckenstraße 76-78, 70599 Stuttgart, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

05.2021

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Schwarz.Jacobi Architekten PartGmbB

Hermann-Löns-Weg 28

70619 Stuttgart

Deutschland

Tel. 0711 4797137

info@schwarz-jacobi.de

Architektur: Landschaftsarchitekt

Blank Landschaftsarchitekten

Wiesbadener Straße 15

70372 Stuttgart

Deutschland

Tel. 0711 25971301

info@blank-landschaftsarchitekt.de

Bauherr

Siedlungswerk GmbH Wohnung- und Städtebau

Heusteigstraße 27-29

70180 Stuttgart

Deutschland

Tel. 0711 2381-0

christoph.welz@siedlungswerk.de

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

47.415 m³

 

Bruttogrundfläche

2.666 m²

 

Nutzfläche

1.248 m²

 

Verkehrsfläche

1.019 m²

 

Wohnfläche

6.592 m²

 

Grundstücksgröße

8.173 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

7.200.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

25.257.216 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Entwurfs – und Nutzungskonzept
Auf dem ca. 0,8 ha großen Grundstück wurde im Sinne einer sozialen Konversion ein neues inklusives Quartier realisiert,
das allen Kreisen der Gesellschaft Wohnraum bietet. Neben Familien sollen generationenübergreifend Menschen aller
Altersgruppen hier künftig wohnen. Zudem sollen Wohnmodelle für Geflüchtete die Integration und Vernetzung in das
Gemeinwesen erleichtern. Weitere Bausteine sind eine Kindertagesstätte, ein Quartiersraum sowie ein Gemeinderaum
der Pallotti-Kirchengemeinde.

Anlass für die Neuordnung waren die rückläufigen Besucherzahlen in der Kirche aus den sechziger Jahren und ein nicht
unerheblicher baulicher Instandsetzungsstau.

Städtebauliche und freiräumliche Qualität
Das vorgeschlagene Punkthaus-Konzept entstand aus der Idee, dass in Nord-Süd-Richtung liegende Wohngebäude von
einem in West-Ost-Richtung verlaufenden Freiraum durchschnitten werden. So entstehen acht punktförmige Einzelgebäude,
die in jeder Richtung eine offene Durchgrünung und Durchwegung ermöglichen.

Die Punkthäuser variieren in ihrer Größe und Form und werden darüber hinaus zueinander so verschoben und auf Lücke
gestellt, dass die nördlichen Häuser Südsonne und die südlichen Häuser Ausblick nach Norden bekommen. So entstehen
differenzierte Außenräume mit Aufenthaltsqualität und Identität.
Das höhere Gebäude an der Nord-West-Ecke übernimmt die städtebauliche Position der ehemaligen Pallotti-Kirche.

Zur Durchwegung führen zwei Süd-Nord verlaufende Fußwege von der Birkheckenstraße bzw. von Im Wiesengrund durch
das Wohnquartier über den Binnenbereich hinab zur KITA und zur Bushaltestelle. Damit wird eine Durchlässigkeit des
Wohngebiets erreicht mit kurzen Wegen unter Beibehaltung größtmöglicher Privatheit der Freibereiche.

Neben der Schaffung von neuem Wohnraum wird die Infrastruktur verbessert durch eine größere Kindertagesstätte. Der
Gemeinschaftsraum und vielfältig bespielbare Freiräume eröffnen neue Lernorte für nachbarschaftliches Engagement.
Mit einer Bushaltestelle direkt vor dem Quartier lässt sich das Stuttgarter U-Bahnnetz gut erreichen.

Architektonische und gestalterische Qualität des Hochbaus und der Außenanlagen
Die Höhen der Gebäude differenzieren sich: die 4 südlichen Häuser sind zweigeschossig mit DG als Staffelgeschoss und
passen sich somit der südlich gelegenen Einfamilien- und Doppelhaus-Bebauung  an. Das UG zeigt sich auf der Nordseite
als Sockel. Die beiden mittleren nördlichen Häuser haben 4 Vollgeschosse, ein DG als Staffelgeschoss, und das UG zeigt
sich auf der Nordseite ebenfalls als Sockel. Die KITA am Ostrand des Grundstücks gelegen ist 3-geschossig und leitet somit
die Höhenentwicklung der Bebauung über in die offene Landschaft des Birkacher Osthanges.

Das Grünkonzept sieht vor, den West-Ost verlaufenden Binnenraum zwischen den Häusern mit zwei Quartiersplätzen, mit
Verengungen und Aufweitungen, mit Hecken und Bäumen, Sitzmauer, mit gemeinschaftlichen Grünflächen lebendig zu gestalten.
Dieser Grünraum mündet im Osten in die offene Wiesenlandschaft.

Da der Hang im bebauten Bereich in Süd-Nord-Richtung ca. 6,0 m und in West-Ost-Richtung ca. 4,0 m fällt, sind die Einzelgebäude
entsprechend in die Topographie eingebunden und staffeln sich in West-Ost-Richtung ca. 1,0 m zueinander ab. Die darunter im
südlichen Grundstücksbereich liegende gemeinsame TG wird entsprechend abgestuft.

Das Materialkonzept der gesamten Anlage ist folgendermaßen gedacht:
Die Wohngebäude sind weiß verputzt, die Fensterrahmen sind holzfarben. Die Sockelmauern und die Kindertagesstätte sind mit hellem
Klinkermauerwerk verkleidet, welches als zweites Materialthema den Wohnhäusern unterlegt ist und im Baukörper der Kindertagesstätte
seinen Abschluss findet. Die befestigten Freiflächen sind, wo möglich und sinnvoll, als wassergebundener Belag ausgeführt. Die Sitzmauern
haben hölzerne Auflagen.

Qualität der Freiräume 
Trotz urbaner Dichte bietet die autofreie Außenanlagengestaltung vielfältige Freiraumqualität:
Die Gestaltung der Außenanlage mit bespielbaren Freiräumen, ein Quartiersraum und ein Gemeinderaum der katholischen Kirche mit gemeinsamer
großer Terrasse sollen zum Treff und Austausch mit den Nachbarn anregen.
Den Erdgeschosswohnungen sind Terrassen und Gärten mit Sondernutzungsrechten zugeordnet.
Ein öffentliches Gehrecht soll dem Durchgang der Allgemeinheit durch das Wohnquartier dienen.








 

Beschreibung der Besonderheiten

Ideenkonzept/Besonderheit:
- städtebauliche gesellschaftliche Weiterentwicklung ehemals kirchlich genutzter Fläche
- Schaffung von integrativem Wohnraum für alle Bevölkerungskreise
  nach der Konzeption sozial gemischter Quartiere des Siedlungswerks
- Wohn- und Lebensqualität für alle mit moderner Architektur
- Public Private Partnership mit kirchlichen und kommunalen Trägern
- Die 4-gruppige Kita liegt am Ostrand des Quartiers zur offenen Landschaft hin 
- Integration/Inklusion von Geflüchteten in Wohnhäusern, die sich nicht von den ETWs
  unterscheiden
- Baustein einer „postmigrantischen Stadtentwicklung“ (siehe Bauwelt 48/2015)
- Gemeinschaftliche multifunktionale Räume, Spiel- und Grünflächen, öffentlich gewidmete
  Freiräume
- Gemeinwesenarbeit durch Quartiersmanager und nachbarschaftlich
  bürgerschaftlichem Engagement, Konvent der Schwestern von Sießen
 

Auszeichnungen

IMMOBILIEN AWARD 2021 Metropolregion Stuttgart

2020 Aufnahme ins Netzwerk der IBA27 S T A D T R E G I O N STUTTGART

Schlagworte

Konversion eines kirchlichen Grundstücks, Urbane Verdichtung am Ortsrand, Sozial gemischtes Wohnquartier

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 55

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Gas

 

Sekundärenergie

Gas

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

10

 

Anzahl Kinder

60

 

Anzahl Wohneinheiten

74

 

Anzahl Stellplätze

100

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