Architekturobjekt 19 von 22

Architekturobjekte


Passivhaus Bühl - Wohnhaus

Mit freundlicher Unterstützung von Schöck Bauteile

Eingang - Passivhaus Bühl - Wohnhaus

© Schöck

Glasfront - Passivhaus Bühl - Wohnhaus

© Schöck

Glasfront mit Beleuchtung - Passivhaus Bühl - Wohnhaus

© Schöck

Mit freundlicher Unterstützung von Schöck Bauteile

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

77815 Bühl, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

08.2014

Nachhaltigkeit

Passivhaus-Zertifizierung

Zeichnungen und Unterlagen

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Bau Werk Stadt Bechtold Thomas

Friedrichstraße 17

77815 Bühl

Deutschland

Tel. 07223 999554

Beschreibung

Objektbeschreibung

Energieeffiziente Architektur erfordert durchdachte Details, um den hohen Dämmstandard der Gebäudehülle nicht durch ungelöste Wärmebrücken zu gefährden.
Wenn Architekten ihr eigenes Wohnhaus planen, sind die Erwartungen zumeist hoch gesteckt. Einerseits bedeutet es eine große Lust, ein Gebäude von allen Zwängen befreit nach den eigenen Vorstellungen zu konzipieren und umzusetzen. Andererseits präsentiert ein Planer damit die Visitenkarte seines Könnens und Schaffens, was die Messlatte der Herausforderungen natürlich ein Stück weit höher hängt als üblich. Dabei ist die Versuchung groß, zu viel des Guten zu wagen und die eigenen klaren Gestaltungsprinzipien zu verwässern oder sie unbewusst zu konterkarieren.

Puristischer Baukörper im Passivhausstandard
Der Architekt Thomas Bechtold hat mit dem Entwurf für sein Wohnhaus im badischen Bühl eine ausgewogene Mischung aus Können, Mut und Selbstdisziplin bewiesen, um die richtigen Zutaten für das Rezept einer anspruchsvollen und zeitlosen Architektur zu finden, die nebenbei auch den zukünftig noch höheren Ansprüchen an die Energieeffizienz genügt. Für das lange und schmale Grundstück entwickelte er einen puristischen Baukörper, der sich in das geneigte Gelände der Nutzung entsprechend angepasst eingräbt. In seiner Längsachse ziemlich exakt nach Süd-Westen ausgerichtet, bietet das Wohnhaus optimale Voraussetzungen für den Passivhausstandard. Dieser wurde mit einem Heizwärmebedarf von nur 14 kWH/(m2a) sogar geringfügig unterschritten – Voraussetzung dafür war auch eine sorgfältige Detailplanung und konsequente Vermeidung von Wärmebrücken.

Exklusives Wohnen auf zwei Ebenen
Der aus massiven Betonfertigteilen errichtete Kubus ist von sorgfältig durchdachten Einschnitten, Ausschnitten, Rücksprüngen und überdachten Freibereichen geprägt, welche dem Gebäude Tiefe und Charakter verleihen. Die Eingangsfassade des Gebäudes ist komplett geschlossen, einzig der Zugang wird durch einen zweigeschossigen, portalartigen Einschnitt markiert. Die Schlafräume im Erdgeschoss liegen unterhalb des Geländeniveaus und werden durch einen geschlossenen, vom Straßenniveau nicht einsehbaren Gartenhof belichtet. Eine Holztreppe aus einseitig in die Wand eingespannten Kragstufen führt vom Eingang in das Obergeschoss, welches galerieartig an einen zweigeschossigen Luftraum anschließt. Hier befindet sich der offene Wohn-, Koch- und Essbereich, an den sich zwei Terrassen mit hoher Aufenthaltsqualität anschließen. Die große Raumhöhe sowie die großflächigen Verglasungen verleihen dem Raum seine Großzügigkeit. Die horizontalen Rahmenprofile der Pfosten-Riegel-Konstruktion sind boden- und deckenbündig eingelassen und spiegeln den puristischen Gestaltungsansatz auch im Detail wieder.

Ausgefeilte Detailplanung
Die gestalterische Sorgfalt in der Detailplanung zeigt sich auch bei der thermischen Trennung der auskragenden Betonfertigteile des Vordachs. Um diese möglichst schlank zu halten, waren erhebliche Höhenversprünge am Übergang zum Flachdach zu überwinden. Immerhin war die oberste Geschossdecke mit 42,5 cm dicken Dämmstoffplatten belegt und die Fassade mit einem 30 cm dicken Wärmedämm-Verbundsystem versehen. Um die kubische Form des Baukörpers konsequent zu bewahren mussten daher die auskragenden Stahlbetonplatten um das Maß der Dachdämmung nach oben versetzt werden, was den statischen Verbund zwischen den Bauteilen in Verbindung einer gleichzeitigen thermischen Entkoppelung erschwerte. Für die Lösung dieses gestalterisch relevanten Details bedurfte es einer an die Bauteilgeometrie angepassten Variante des Schöck Isokorb KXT durch die Ingenieure der Schöck Anwendungstechnik.

Schlanke Attikaelemente
Bei dem Passivhaus in Bühl tragen die Wärmedämmelemente nicht nur an den auskragenden Vordächern und Balkonen ihren Anteil dazu bei, die filigrane Architektur durch entsprechende konstruktive Lösungen zu bewahren. Auch an der Attika des Flachdaches findet sich mit dem Schöck Isokorb AXT eine thermische Entkoppelung, die eine wirtschaftliche, energetisch effiziente und zugleich ästhetisch anspruchsvolle Lösung dieses Details ermöglicht. Thermisch das Bauteil entkoppeln anstatt dick mit Dämmstoffen einpacken lautet hier die Devise: So bleiben die Attikaelemente schlank und gewährleisten dennoch ein wärmebrückenfreies Detail, das ein deutliches Plus an Gestaltungsfreiheit ermöglicht. Neben dem unproblematischen Befestigen von Geländern und anderen Bauteilen gewinnt man mehr Balkonfläche bei zurückgesetzten Staffelgeschossen, da die Dämmstoffschichten an den Brüstungen entfallen, die speziell bei Passivhäusern erhebliche Dicken erreichen können. Nebenbei fallen die Abdeckungen deutlich schmaler aus oder können sogar ganz entfallen, wenn die Attika in Sichtbetonbauweise ausgeführt wird.

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Passivhaus

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