Architekturobjekte
Heinze ArchitektenAWARD 2021: Bestes Projekt "Sonderbauten"
Pavillon 333 - Werkstattpavillon zur Kunst- und Architekturvermittlung
80333 München, Türkenstraße 15
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU München - Entwerfen und Konstruieren
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU München - Entwerfen und Konstruieren
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Türkenstraße 15, 80333 München, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
05.2021
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
163 m²
Nutzfläche
140 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
200.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Dach des temporären Gebäudes (Standzeit min. 5 Jahre) wird von einem Hebelstabwerk aus BSH-Trägern auf nur vier Hauptstützen abgetragen. Der Entwurf nimmt die resultierende windmühlenartige Form der Konstruktion auf und folgt der Logik des Tragwerks. Im Tragwerk, wie auch in allen anderen Elementen des Pavillons ist die temporäre Standzeit mit gedacht und alle Verbindungen wurden für den mehrfachen Aufbau konzipiert. Dieser Anforderung entspricht auch die Umhüllung aus Polycarbonat-Panelen als leichte, rück- und wieder aufbaubare Fassaden. Diese Hülle wird von vier gebäudehochverglasten Feldern durchzogen, die ebenfalls windmühlenartig auf den vier Gebäudeseiten angeordnet, gezielte Aus- und Einblicke gewähren und im Wechsel je zwei Eingänge und Lamellenfenster aufnehmen. So entsteht im Inneren ein lichtdurchfluteter Allraum zahlreichen Nutzungsvarianten.
Einzig ein schlanker dienender Kern mit Waschbecken, WC und Lagermöglichkeiten steht fest verankert in diesem Quadrat. Die umlaufende Veranda erweitert den Pavillon in den öffentlichen Raum und bietet der Nachbarschaft die Möglichkeit Gelegenheit in der Sonne zu verweilen. Der umlaufende Vorhang sitzt bündig mit der Vorderkante der weit auskragenden Dachscheibe und der Veranda und bildet so neben seiner Funktion als Sonnenschutz eine raumhaltige Schicht in der Fassade.
Beschreibung der Besonderheiten
Die dort präsentierte Lehrmethode DesignBuild bildet das Fundament für Projekte wie den Pavillon 333, sie ermöglicht Studierenden ein echtes Projekt mit realen Bedingungen und Bauherren im Selbstbau von der ersten Skizze bis zum fertigen Gebäude zu gestalten. Die Kollektivierung der Autorenschaft steht dabei ebenso im Mittelpunkt wie das "Begreifen" von Materialien und der Auswirkung von Zeichnungen im wesentlichsten Sinne des Wortes, mit den eigenen Händen. Bereits seit 2007 bietet die TUM regelmäßig diese Projekte an, meist allerdings in Ländern des globalen Südens. Ein Projekt der Größe und der realtiven Dauerhaftigkeit von fünf Jahren direkt in Deutschland stellt ein Novum dar.
Die vorerst designierte Standzeit von 5 Jahren und dem Wunsch eines zweiten Lebens für das Gebäude nach Ablauf dieser Zeit, brachte die Notwendigkeit von wieder lösbaren Verbindungen auf, dadurch entstand die Besonderheit, dass gerade bei sichtbaren und stark unter Last stehenden Verbindungen eine aufwändigere Planung nötig wurde und weitere Zwänge mit sich brachte. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist diese Maßnahme allerdings ein wichtiger Bestandteil, da allein dies beispielsweise die Umhüllung durch Polycarbonat-Profile vertretbar macht.
Der Entwurf selbst fügt sich als solitärer Baukörper in seine Umgebung ein und fasst selbstbewusst den Platz zwischen Türkentor und Museum Brandhorst. In seinem Inneren dominiert das windmühlenartige Tragwerk den Raum und findet sich auch als gestalterisches Element in allen weiteren Bauteilen des Gebäudes. So folgt alles von den Belägen der Veranda bis hin zur die Vorhangschiene dieser Logik.
Schlagworte
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