Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2011: Teilnehmer
Personen - und Warenkontrollstellen (Critical Part)
85356 München, Terminalstraße West
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Flughafen München
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Flughafen München
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Terminalstraße West, 85356 München, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
08.2011
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahl
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
295 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
10.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die EU-Verordnung 2320/2002 regelt den Zutritt von Beschäftigten bzw. Zufahrt von Fahrzeugen zu den sog. sensiblen Teilen von Sicherheitsbereichen (critical parts) und besagt einerseits, dass das gesamte Personal, einschließlich Luftfahrzeugbesatzungen, zusammen mit mitgeführten Gegenständen zu durchsuchen/durchleuchten ist, bevor es Zugang zu diesen Bereichen erhält, und andererseits, dass einfahrende Fahrzeuge entsprechend zu durchsuchen sind.
Vor diesem Hintergrund ist es erforderlich, an den Zufahrten geeignete Kontrolleinrichtungen vorzusehen.
Beschreibung der Besonderheiten
Der Hangar 3 und die Flächen nördlich des Hangars werden in den Critical Part eingegliedert. Das Kontrollgebäude und die Überdachung liegen ganz im Sicherheitsbereich, so entfällt eine aufwändige Absicherung des Gebäudes. Der gesamte Bereich wird von einem Sicherheitszaun umfriedet, dadurch werden an den Parkplätzen umfangreiche Umbaumaßnahmen der Wegeführung und an den Schrankenanlagen notwendig, die als Vorabmaßnahme durchzuführen sind.
Der Zugang und die Zufahrt zum Critical Part erfolgt über eine dem Zaunverlauf nachgelagerte Kontrollstelle nördlich des Hangars. Über diese Kontrollstelle werden alle Beschäftigten, Crews sowie Fahrzeuge und der Warenanlieferungen geführt (Grundsätzlich werden aus operativen Erwägungen die Feuerwehr-Tore östlich und westlich des Hangars nicht offen gehalten).
Zu- und Ausfahrt erfolgt über zwei getrennte Spuren östlich des Kontrollgebäudes. Die Zufahrtsspur erhält drei Schranken mit Unterkriechschutz um die Schleusengröße variabel zu gestalten. Die Schranke (ebenfalls mit Unterkriechschutz) der Ausfahrtspur wird über eine Induktionsschleife angesteuert.
Die gesamte Kontrollstelle mit den Fahrspuren wird mit einer Membran-Überdachung als Witterungsschutz für Kontrollpersonal und Mitarbeiter versehen. Die Durchfahrtshöhe unter dem Dach entspricht der STVO. Der Kontrollbereich wird mit einer erhöhten Beleuchtung versehen.
Beschäftigte und Crews verlassen den Critical Part über eine im Zaunverlauf integrierte überdachte Vereinzelungsanlage außerhalb des Kontrollgebäudes auf der Westseite. Eine Kofferschleuse neben der Vereinzelungsanlage ermöglicht für größere Gepäckstücke das Verlassen des Critical Part.
Gebäude:
Das im Grundriss rechteckige, nicht unterkellerte, eingeschossige Gebäude mit einer Innenraumbreite von ca. 14,40 m hat eine Längenausdehnung von ca. 20,90 m. Die äußere Breite des Gebäudes soll 15,00 m nicht überschreiten. Die lichte Raumhöhe beträgt 3,00 m. Das Gebäude schließt mit einem Folienflachdach und einer 90° abgerundeten Attika ab.
Das Gebäude gliedert sich in einen zentralen Kontrollraum mit einem Empfang, Wartebereichen und einem abgeteilten Raum für die Nachuntersuchung. Auf der Nord- und Südseite des Gebäudes kann der Kontrollraum über je einen Windfang betreten werden. Das Gebäude erhält einen Aufenthaltsraum für das Personal und Sanitärräume für Damen und Herren, sowie zwei von außen zugängliche Technikräume Im Aufenthaltsraum wird zusätzlich ein Einzelarbeitsplatz für Eigenschulungen vorgesehen.
Die Montageöffnung auf der Ostseite des Gebäudes für dir Einbringung eines Röntgengeräts, ca. Maße: 2120 (L) x 985 (B) x 1445 (H) [mm], Gewicht 600 kg, Die Kontrollgeräte und Möblierung werden von der CAP geliefert. Als Verkehrslasten werden gemäß DIN 1055 Teil 3 Abschnitt 2.1 (Zeile 7a) 3,5 kN/m² zu Grunde gelegt. Im Bereich des Elektroraumes ist ein aufgeständerter Doppelboden.
Fassade:
Die Verkleidung der gesamten äußeren Oberfläche besteht aus hinterlüfteten Aluminiumwellblechen in horizontaler Anordnung und der Wärmedämmung. Das Gebäude erhält im Kontrollbereich raumhohe Verglasungen, unten als Festverglasung, oben Festverglasung oder Kippfenster. Auf der Ost-, West- und Südseite erhalten Kontroll- und Aufenthaltsraum außenliegende, sturmsichere Raffstores Windfänge, Technikraume und WCs erhalten keinen Sonnenschutz.
Innenwände und Stützen:
Leichtbauwände, Wände, Decken und Stützen der Räume wischfest gestrichen In den Feuchträumen geeignete Wände als Untergrund für Fliesen. WC-Trennwände aus Blech-Sandwichelementen. Die Windfänge sind wegen der Übersichtlichkeit zu verglasen.
Dachkonstruktion:
Flachdach mit Gefälle mind. 2 %, Notüberläufe. Dachrand/Attika mit Aluminiumwelle, 90° (Viertelkreis) gerundet.
Wärmeschutz:
Der Wärmeschutz des Gebäudes richtet sich nach der ENEV. Für Kontrollräume gilt wie für Büros und Aufenthaltsräume eine Raumtemperatur von 22°C (max. 26°C), für WC-Räume 15°C. Der Kontrollraum hat große Fensterflächen und je einen Windfang auf der Nord- und Südseite des Gebäudes mit automatischen Schiebetüren, die ins Freie führen. Schalter und Steckdosen sind in Unter-Putz-Konstruktion ausgeführt.
Schallschutz:
Diese Forderung der Bayerischen Bauordnung BayBO wird durch die als Technische Baubestimmung eingeführte Norm DIN 4109 "Schallschutz im Hochbau" konkretisiert und Schallschutz nach ASR.
Heizung / Kühlung:
Das Gebäude mit 322,5m² Grundfläche soll mittels Nutzung der oberflächennahen Geothermie beheizt und gekühlt werden.
Warmwasserversorgung:
3 St. 5-Ltr.-Kleinspeicher-Untertischgerät, unter Waschbecken / Spüle.
Geothermie:
Am Flughafen München darf das quartäre Grundwasserstockwerk für thermische Zwecke genutzt werden. Die Temperaturen liegen zwischen ca. 8 °C bis 12 °C, die Tiefe des Grundwassers liegt bei ca. 2m unter OK Gelände mit einer Schichtstärke von ca. 4m. Die Fließgeschwindigkeit liegt bei ca. 7,5 x 10-6 m/s. Da am Flughafen München die Gefahr der Verockerung (Ausfällung von Eisen- bzw. Manganoxiden z.B. bei Brunnen in den Schlitzen der Filterrohre) besteht, ist die Nutzung der Geothermie über offene Systeme zu vermeiden.
Für dieses Projekt wurde ein geschlossenes System mit 24 Stck. Erdwärmekörben eingesetzt. Die Erdwärmekörbe bestehen aus zylindrisch gewickelten PE-Rohren (Zylinderhöhe 3m) und wurden in vorausgehobene Löcher in einer Tiefe von ca. 2,0 m unter der Erdoberfläche, also z.T. im Grundwasserbereich, eingestellt. Die Abstände zwischen benachbarten Erdwärmekörben liegen bei ca. 2,0 m. Im Heizbetrieb zirkuliert ein Fluid durch das gewickelte Rohr und extrahiert Wärme aus dem Erdreich. Die damit gewonnene geothermische Energie wird zur Wärmepumpe im Gebäude gefördert, die dann daraus die gewünschte Heizungstemperatur produziert. Im Sommer kann mit dem relativ kalten Fluid aus den Erdwärmekörben das Gebäude gekühlt werden.
Durch den Einsatz einer Flächenheizung im Fußboden des Gebäudes ist wegen des dadurch möglichen geringen Temperaturniveaus (35°/30°C) eine sehr effiziente Energienutzung und ein hoher Wirkungsgrad der Wärmepumpe (COP=4,9) möglich. Für den Endenergiebedarf der Heizung wurde so ein ausgezeichneter Wert von 38kWh/m²a erreicht. Der Gesamt-CO2-Ausstoß aller Energiebedarfe des Gebäudes liegt bei sehr guten 35kg/ m²a.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Geothermie
Sekundärenergie
Geothermie
Energetische Kennwerte
Heizenergieverbrauchswert
38,00 kWh/(m²a)
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