Architekturobjekt 1 von 6
Nominiert für die Shortlist der Jury 2021 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2021 - Nachwuchsarbeiten


Perspektive München

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule München, Architektur, Christina Hörl

Isometrie Perspektive München - Perspektive München

© Christina Hörl

Außenperspektive - Perspektive München

© Christina Hörl

Luftbild - Perspektive München

© Bayernatlas, Christina Hörl

Historische Darstellung Regina Palast Hotel - Perspektive München

© unbekannt

Isometrie Gebäude - Perspektive München

© Christina Hörl

Isometrie Struktur - Perspektive München

© Christina Hörl

Strukturmodell Entwicklung - Perspektive München

© Fotografin: Christina Hörl

Referenz Paul Rudolph - Perspektive München

© Pinterest

Bestandsfoto Regina Palast Hotel - Perspektive München

© Fotografin: Christina Hörl

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule München, Architektur, Christina Hörl

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

07.2020

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

20.570 m³

 

Bruttogrundfläche

4.635 m²

 

Nutzfläche

2.380 m²

 

Verkehrsfläche

1.190 m²

 

Grundstücksgröße

3.200 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Im Rahmen eines Masterstudios an der Hochschule München wurde die Aufgabe gestellt ein Gästehaus für München am Maximiliansplatz 2 unweit dem Karlsplatz Stachus zu planen. München muss sich als wichtiger Bildungs-, Kultur- und Wirtschaftsstandort im ständigen Wettbewerb behaupten können.
Das Ziel des Gästehauses mit einem bereits vorgegebenen Raumprogramm war es, eine Möglichkeit zu schaffen, dass die Spitze der Münchener Stadtverwaltung Entscheidungsträger aus Kultur, Politik und Wirtschaft einladen kann, um sich und die Stadt München bestmöglich zu präsentieren. So sollten unterschiedliche Nutzungen, wie Appartements, Konferenzsäle, Ausstellungsflächen, ein Café und ein Club miteinander verknüpft werden, um Gästen die Stadt München optimal präsentieren zu können und sie in Projekt- und Standortentscheidungen für sich gewinnen zu können.
Mit einem repräsentativen Gebäude im Herzen Münchens werden die Gäste im vorgestellten Entwurf mit einer Perspektive auf München für eine Perspektive für München begeistert.

Die Entwurfsstrategie baut auf die wichtigen und spannenden städtebaulichen Bezüge auf und wird so durch gerichtete Scheiben, die sich zu Röhren entwickeln und aufeinandergestapelt sind, herausgearbeitet.
Die Situation mit dem Regina Palast Hotel im Osten direkt angrenzend und dem Park im Westen wird im Entwurf aufgegriffen, indem das geplante Gebäude einen starken Rücken hat, der nahe am Regina Palast Hotel steht und somit aus dem Palasthotel „herauswächst“, während die Röhren sich mit dem Park verzahnen. Die Röhren sind je auf den beiden Querseiten geöffnet und werden aus zwei tragenden Wandscheiben immer mit der gleichen Breite ausgebildet. Somit entsteht ein klar gerichteter Körper, der Bezüge zu zwei gegenüberliegenden Seiten hat. Die gerichteten Röhren werden in den überirdischen Geschossen nun pro Geschoss um 90 Grad gedreht, sodass die tragenden Wandscheiben aufeinander stehen und somit ein statisches System in einem quadratischen Raster entsteht. Die Röhren können in der Länge jeweils variieren und aus dem Raster ausbrechen, da die tragenden Wände in der Länge auf den darunterliegenden gedrehten tragenden Wänden stehen. Aus diesem gedrehten System mit unterschiedlicher Länge entwickelt sich nun ein strukturelles verzahntes Gebäude.
Der Standort des Grundstücks am Maximiliansplatz hat sehr viele Vorzüge hinsichtlich der städtebaulichen Bezüge. So gibt es im Norden den Blickbezug zum Olympiaturm, im Westen den Bezug zum Park und zur Karlstraße und im Süden den Blickbezug zur Frauenkirche. Durch die unterschiedlich gerichteten Röhren pro Geschoss werden diese Blickbezüge und Perspektiven aufgenommen. Das Dach des Gebäudes wird größtenteils genutzt und bekommt durch den Infinity Pool mit Bezügen in alle drei Richtungen ein Highlight.
Das Gebäude ist durch seine Schwere und Komplexität im Stadtumfeld geerdet. Die Schwere in seiner Skulptur wird jedoch im Erscheinungsbild durch die gerichteten Elemente gebrochen und erhält einen strukturellen und skulpturalen Charakter.
Der Entwurf ist als Ausgangspunkt für die Besucher zu verstehen, welcher Münchens beste Perspektiven gleich thematisiert und einen Eindruck der Stadt vermittelt und somit Vorfreude erzeugt. Dadurch wird aus einer Perspektive auf München eine Perspektive für München. Neben dem Aushängeschild für München soll jedoch auf die Öffentlichkeit mit einbezogen werden, indem das öffentliche Café im Erdgeschoss mit seinem Eingang die Achse der Karlstraße mit aufnimmt und somit auch ein direkter städtebaulicher Bezug für die Öffentlichkeit besteht.
Die Konstruktion mit ihren gerichteten Elementen definiert schon sehr klar die die Räume und Raumabfolgen im Gebäude. Der starke Rücken beherbergt alle wichtigen funktionellen Räume, wie das Fluchttreppenhaus, die Sanitäranlagen und die Nebenräume. Auch von außen ist teils ersichtlich, wie sich die Räume verhalten und zueinanderstehen. Durch die Freiheit in der Länge der Röhren überwiegend flexibel zu sein, werden in den größeren Räumen kleinere ruhige Nischen ausgebildet. Der Weg durchs Haus ergibt sich in den überirdischen Geschossen überwiegend aus der Richtung des jeweiligen Geschosses und verspringt somit geschossweise zu einem fließenden Rundgang durch das Gebäude. In den Untergeschossen ist die Erschließung an das quadratische Tragsystem angepasst. Ein separater Zugang in den Club im 2. Untergeschoss sorgt dafür, dass sich die Öffentlichkeit mehr ins Gebäude mischen kann.
Das Gebäude mit seinen Röhren wird in brutalistischen Stil mit Sichtbeton ausgeführt, um die Erdung im Stadtumfeld zu verankern und die Röhren klar und schlicht darzustellen, sodass sich der ganze Fokus auf die Verzahnungen und Skulpturalität konzentrieren kann. Im Inneren werden die Decken und Wände mit Gipskartonwänden verkleidet, sodass die Öffnung in eine Richtung mit der Helligkeit bestmöglich zum Tragen kommt.
In allem ist das Gebäude die Perspektive München.

Beschreibung der Besonderheiten

Fiktive Geschichte über einen möglichen Aufenthalt im Gästehaus:

Vergangenes Jahr ist vom Internationalem Olympischen Komitee (IOC) zur Bewerbung für die Sommerolympiade 2028 ausgerufen worden. Nach vielen Debatten im Münchener Stadtrat und mit den Vertretern des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) wurde beschlossen, dass sich München für die Spiele 2028 bewerben wird und somit der Erfolg der Sommerspiele 1972 im München im Olympiapark wiederholt werden soll. Dieses große und strategisch komplexe Event soll nicht nur wirtschaftlich für einen Aufschwung sorgen, sondern auch Deutschland und München positiv, präsent und in Erinnerung bleibend im Weltgespräch verankern.
Nach einem arbeitsintensiven Jahr, in welchem das Konzept für die Spiele geplant worden ist und dem kleinen Zwischenerfolg, dass München die Vorauswahl gemeistert hat, soll nun ein Besuch von Vertretern des IOC im neu gebauten Gästehaus stattfinden, um das erarbeitete Konzept und die Stadt bestmöglich zu präsentieren.
Nach einem turbulenten Flug von Lausanne aus, kommen die sechs Vertreter des IOC mit Verspätung an einem warmen späten Septembernachmittag mit dem Taxi am Gästehaus an. Da die internationalen Gäste erschöpft sind und erstmal in Ruhe ihre Sachen auspacken wollen, empfängt sie die Hausverwaltung des Gästehauses unter dem schützenden Vordach des privaten Zugangs. Mit dem Aufzug fahren alle in das zweite Obergeschoss zu den Appartements, während die Dame des Housekeepings ihnen die wichtigsten Informationen für ihren Aufenthalt kurz erklärt. Oben angekommen betreten die Gäste das Foyer vor den Appartements und werden von dem hellen und sich verzahnenden Raum mit Tageslicht von rechts und links vorne kommend, eingenommen. 
Die verkleideten weißen Wände und Decken geben einen einladenden Kontrast zu dem Sichtestrichbelag des Bodens. Bevor die Gäste sich auf ihre Zimmer zurückziehen und den Ausblick auf den Park und die Karlstraße in der Abendsonne von ihren blickgeschützten Balkonen aus genießen können, erhaschen sie einen Blick über den Deckenausschnitt an der Treppe vorbei nach unten. Von der Galerie im Geschoss darunter mit dem dazugehörigem Pflanzengesäumtem Vorsprung sind ruhige Stimmen zu hören, während sich im Erdgeschoss eine Frau für einen Vortrag am Rednerpult vorbereitet und im Tiefhof des ersten Untergeschosses eine kleine Gruppe Menschen zusammensteht.
Nach einer kleinen Verschnaufpause und Zeit die Koffer auszupacken, werden die Vertreter der IOC von der Münchner Bürgermeisterin und dem Vorsitzenden des DOSB auf der Dachterrasse im Geschoss über den Appartements herzlich begrüßt und zu einem Aperitif mit anschließendem Essen bei einem Blick auf die Frauenkirche, die Karlstraße und den Olympiaturm eingeladen. Vor der Nachspeise erklärt die Bürgermeisterin die umliegenden Highlights und deutet die Richtung des möglichen Areals für die Sommerspiele an.
Der nächste Morgen beginnt mit dem gleichen überwältigenden Blick auf München, wie am Vorabend, auf der Dachterrasse bei einem sonnigen Frühstück. Über drei repräsentative Treppen mit verschiedenen Blickbezügen nach draußen und durch das Haus gelangen die Gäste in das Erdgeschoss, um an der Präsentation des Konzeptes für die Sommerolympiade im Empfangsbereich mit weiteren geladenen Gästen um 10.00 Uhr teilzunehmen. Am Ende der Präsentation begeben sich die Teilnehmer über die repräsentative Treppe ins Untergeschoss, um dort die Konzepte an dem ausgestellten Stadtmodell von München nochmal nachvollziehen zu können.
In der kleinen ruhigen Nische mit Sitzgarnituren und Blick in den Park im Erdgeschoss führen die Gäste des IOC gleich im Anschluss ein kurzes internes Feedbackgespräch. Vor dem Beginn der einzelnen Gespräche in kleineren Gruppen über die Details des Konzeptes in den kleinen Konferenzräumen im ersten Obergeschoss haben die Anwesenden noch die Möglichkeit sich im öffentlichen Café, welches über das Eingangsfoyer mit dem Empfangsbereich verbunden ist, einen Kaffee zu holen. Für die kleine Kaffeepause wird der direkte Bezug zum Park begeistert genutzt, um ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen und sich die Füße zu vertreten. Im Park kommen zwei der Gäste kurz mit Besuchern des öffentlichen Pavillons ins Gespräch und unterhalten sich beeindruckt über die strukturelle und verzahnte Betonskulptur des Gästehauses, welche aus dem Blickwinkel vom Park noch stärker zum Tragen kommt.
Nachdem in den einzelnen Gesprächen die letzten Details des Konzeptes noch geklärt werden konnten, wird das Mittagessen von einem stadtbekannten Caterer geliefert und im großen Konferenzraum mit allen Beteiligten zusammen und mit Blick auf die Frauenkirche eingenommen.
Für den Nachmittag ist nach der ausgezeichneten Verköstigung und guten Gesprächen noch eine Stadtrundfahrt mit Besichtigung des möglichen Areals für die Olympiade geplant, wofür einige E-Fahrzeuge eines einheimischen Automobilherstellers auf der Auffahrt vor dem Gebäude für die Gäste bereitstehen. Angetan von den Eindrücken der Stadt kommen die Vertreter des IOC mit der Bürgermeisterin und einigen weiteren Vertretern der Stadt München gegen frühen Abend wieder von der Karlstraße aus Nordwesten zurück zum Gästehaus, welches sich in der Dämmerung noch stärker mit ihrem Umfeld verzahnt und in der Stadtsituation geerdet ist. Da die Gäste am nächsten Morgen bereits wieder abreisen ist für den Abend nach einem 4-Gänge-Menü auf der Dachterrasse noch eine kleine Feier geplant. Dafür spielt auf dem zweiten Dachgeschoss eine kleine Band, während die Gäste, die Stadtvertreter und einige geladene Gäste den Abend mit einem kühlen Cocktail von der Bar und intensiven Gesprächen ausklingen lassen und einige der Anwesenden die Gelegenheit nutzen alle Perspektiven auf München nochmal im Infinity Pool sitzend zu genießen. Nachdem sich zu späterer Stunde schon einige der Gäste verabschiedet haben, entschließt sich der verbliebene mutige Kern noch ins Nachtleben zu stürzen und tanzt mit den Stammgästen des hauseigenen Clubs im zweiten Untergeschoss bis in die späte sternenklare Nacht.
Ein olympiawürdiger Aufenthalt im Gästehaus in München!
 

Schlagworte

Gästehaus, München, Öffentlichkeit, strukturell, Perspektive

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Betten

11

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