Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2019
Petrus-Jakobus-Kirche mit Gemeindehaus
76187 Karlsruhe, Bienwaldstraße 18
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Dipl.-Ing. Peter Krebs Büro für Architektur
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Dipl.-Ing. Peter Krebs Büro für Architektur
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Bienwaldstraße 18, 76187 Karlsruhe, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
09.2017
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
7.096 m³
Bruttogrundfläche
1.184 m²
Nutzfläche
824 m²
Verkehrsfläche
133 m²
Grundstücksgröße
1.156 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
768.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
5.200.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Kirche und Gemeindehaus bilden im Quartier ein ruhiges, beständiges, nach außen hin eher geschlossen wirkendes Gebäudeensemble, das sich über einen gemeinsamen, die Gebäude-teile verbindenden Hof zur Umgebung öffnet und zum Betreten von Norden und Süden einlädt. Dieser Gemeindehof ist Eingangsbereich und bietet gleichzeitig Platz beispielsweise für Gemeindefeste. Im Erdgeschossbereich öffnen sich beide Gebäudeteile zum Hof hin, sodass eine lineare, offene Raumfolge von Altarbereich, Kirchenraum, Hofbereich bis hin zu den zwei zusammenschaltbaren Gemeindesälen entsteht. Daneben bildet der Taufort am Altarbereich ein Zentrum im Raumgefüge als östlicher Abschluss einer Bewegungsachse durch das Gemeindehaus, über den Hof hinweg und durch den Kirchenraum.
Die Außenwandflächen der Gebäude sind als Ziegelmauerwerk ausgebildet, das geschlämmt ist, wodurch das neue Gebäudeensemble auf angemessene Weise mit den verputzten Bauten der Umgebung korrespondiert, die Außenbereiche insgesamt heller wirken und Innen- und Außenwandflächen sich stärker verbinden.
Eine Folge von geneigten Dachflächen prägt die äußere Gestalt und verbindet die beiden Gebäudeteile zu einer stadträumlichen Einheit. Gleichzeitig korrespondieren sie mit den Satteldächern der Umgebungsbebauung.
Die geneigten Dachflächen schließen den Kirchenraum nach oben ab und geben ihm seine charakteristische Raumgestalt. Der Kirchenraum hat einen eindeutig sakralen Charakter mit einem deutlich erhöhten Lichtraum über dem Altarbereich, der von einer Fensterfläche im Osten und von einer Fensterfläche im Süden belichtet wird. Der Lauf des Tageslichts bestimmt die Lichtstimmung im Kirchenraum. Der Kirchenraum öffnet sich seitlich zu einen Gartenhof hin, der Teil eines Raumbandes ist, das Kirche und Gemeindehaus verbindet und als eine Art Distanzzone nach Süden hin zur Wohnbebauung ausgebildet ist. Dieses Raumband wird durch eine Abfolge von Räumen mit besonderen Nutzungen gebildet, wie beispielsweise einem kleinen Andachtsraum und dazwischen liegenden, mit Ahornbäumen bepflanzten Gartenhöfen. Dabei bildet die Sakristei als dienender Raum der Kirche den Abschluss im Osten und die Küche als dienender Raum des Gemeindehauses den Abschluss im Westen.
Die farbigen Glasfenster sollten aus den alten Kirchengebäuden in Teilen übernommen und in die Neubauten integriert werden. Kirchenboden und Altarbereich sind aus Kalkstein gefertigt. Die Prinzipalstücke bestehen aus Kalksteinblöcken, die auf gekalkten Eichenholzgittern gelagert sind.
Die Gemeinderäume sind offen gestaltet und können über Raumblöcke mit Nebenfunktionen umgangen und untereinander erschlossen werden. Dem eher geschlossenen Äußeren stehen lichte und offene Innenbereiche mit natürlichen Materialien wie Stein und Holz gegenüber. Die ruhigen und dennoch spannungsvollen Raumfolgen sollen Ort für ein lebendiges und vielfältiges Gemeindeleben werden. Inzwischen hat sich im Gemeindehaus ein öffentliches Cafe etabliert, das von der Kirchengemeinde kommerziell betrieben wird und das Ensemble am Marktplatz zu einer Art Quartierszentrum werden lässt.
Beschreibung der Besonderheiten
- Kirchenraum ‚lichtdurchflutet’ trotz geringem Fensteranteil
- Darstellung der Tektonik der Außenwand und der Mauer als raumbildendes Bauteil
- Kirchenraum: sakral und gleichzeitig eingebunden in Raumfolge mit Gemeindesaal
über den Hof hinweg
- abgeteilter Kapellenraum in Evangelischer Kirche
- langlebige natürliche Materialien: Mauerziegel, Naturstein, Holz geölt
- Massivholzdecke über Kirchenraum
- Hohe Wärmedämmung
- Anforderungen EnEV 2009 um 58 % (Gemeindehaus) und um 77 % (Kirche) unterschritten
- Fernwärme mit Primärenergiefaktor 0,26
Auszeichnungen
Auszeichnung Beispielhaftes Bauen 2018 Architektenkammer BW
Anerkennung Deutscher Ziegelpreis 2019
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Sekundärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
59,20 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
178,30 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
1,00 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
97 %
Beleuchtung
3 %
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