Architekturobjekt 403 von 436

Architekturobjekte


Pfarrkirche St. Michael

Mit freundlicher Unterstützung von SCHOMBURG

Mit freundlicher Unterstützung von SCHOMBURG

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

37308 Heiligenstadt, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Bischöfliches Bauamt

Lindenallee 37

37308 Heilbad Heiligenstadt

Deutschland

Bauleistung: Parkett, Bodenbeläge

F.D. Beissel Fussbodentechnik

Grüner Weg 16

52070 Aachen

Deutschland

Tel. +49 241 997284-0

info@fdbeissel.de

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Beschreibung

Objektbeschreibung

Mit dem Bau der heutigen Pfarrkirche St. Michael wurde im Jahr 1840 begonnen. Die an dieser Stelle stehende Kirche von 1555 war zwischenzeitlich zu klein geworden, so dass ein Neubau dringend notwendig wurde. Die Fertigstellung erfolgte schließlich 1845. Sehenswert sind etwa die reich mit Stuck besetzten sowie die in einem Mischstil aus Gotik und Frührenaissance gestalteten flachen Deckenfelder. Sie sind zahlreich mit figürlichen Bemalungen verziert.

Nach einer wechselvollen Geschichte und mehrfachen Umbauten zeigte sich der Innenraum der Kirche St. Michael in Wachstedt in einem völlig veränderten Charakter. Mit der bevorstehenden Sanierung sollte daher auch der Zugang durch das Hauptportal wieder freigegeben werden. Dieser war mit dem Blick durch den fünfachsigen gotisierenden Saalbau auf den neugotischen Altar von 1868 lange versperrt gewesen.

Da es sich für den Auftraggeber um ein mittelgroßes Sanierungsprojekt handelte, suchte und fand er einen entsprechend flexiblen Handwerksbetrieb, der es gewohnt ist, alle Sanierungslösungen aus einer Hand anzubieten - vom Umbau über die Kellerabdichtung bis zur Fliesenverlegung.

Zunächst erfolgte eine Ortsbegehung und Schadensaufnahme mit dem Geschäftsführer des Verarbeiterteams. Dies geschah in Anlehnung an das WTA-Merkblatt 4-5-99/D im Frühjahr 2006. Die zu sanierende Außenwand der Kirche präsentierte sich als rund 1 m dickes, zweischaliges Mauerwerk. Der größte Teil wurde seinerzeit aus Bruchsteinen erstellt, zum Teil aber auch Ziegelsteinen. Auf der Innenseite konnte ein geschädigter Putzbereich um 40 bis 50 Zentimeter oberhalb des Fußbodens ermittelt werden. Der vorhandene Zementputz stammte zum Teil aus den 1960er-Jahren und war an einigen Stellen stark in Mitleidenschaft geraten. Von außen waren keine Schäden erkennbar. Daher entschloss sich der Geschäftsführer des Verarbeiterteams, auf der Innenseite Proben für eine quantitative Salzanalyse zu entnehmen. Die nachfolgende Laboruntersuchung ergab eine geringe Anzahl von Chloridionen und eine mittlere Salzbelastung an Sulfationen. Die Einstufung erfolgte so in Anlehnung an den Höchstwert gemäß WTAMerkblatt in die Stufe "mittlere Salzbelastung". Bei allen Proben konnten keine Nitrationen festgestellt werden. Aufgrund der gesamten Zustandssituation konnte davon ausgegangen werden, dass die enthaltenen Salze durch sowohl aufsteigende Feuchtigkeit wie auch hygroskopische Feuchtigkeitsaufnahme ihr heutiges Schadenspotenzial entwickelt hatten.

Das Ziel der Maßnahme galt nicht nur dem Schutz der Bausubstanz, sondern diese sollte natürlich auch die weitere Nutzung des Objektes entsprechend und fachgerecht ermöglichen. Der vorhandene Putz wurde bis ca. 1,40 Meter Wandhöhe, also bis 80 Zentimeter oberhalb der belasteten Fläche, entfernt und der Untergrund entsprechend sorgfältig gereinigt. Trägt die Wand doch, beispielsweise hinter dem Taufbecken von 1707, Malereien vom Kreuzweg Jesu. Die ursprünglich vorgesehene und für notwendig erachtete Horizontalsperre musste leider durch besondere Rahmenbedingungen entfallen. Daher entschieden sich alle Beteiligten, den vorgesehenen Sanierputzaufbau entsprechend zu erhöhen.

Als erstes erfolgte der Auftrag eines Spritzbewurfes in einer halbdeckenden netzförmigen Struktur. Dabei handelte es sich um einen Werktrockenmörtel, der einen besseren Haftverbund zum nachfolgenden Grundputz schafft. Auf den erhärteten Spritzbewurf wurde dann WTA-zertifizierter Luftporengrundputz aufgetragen. Das vorhandene Mauerwerk wies zum Teil erhebliche Fugenvertiefungen auf. Da es sich bei dem Luftporengrundputz um einen besonders schwindarmen Putz handelte, konnte dieser in einer mittleren Schichtdicke von 30 Milimeter aufgetragen werden. Um die Haftung für den folgenden Sanierputz zu verbessern, wurde der frische Mörtel horizontal aufgeraut. Nach der entsprechenden Trocknungszeit wurde dann der WTA-zertifizierte Sanierputz in einer mittleren Schichtdicke von 20 Milimeter aufgetragen. Hierbei handelt es sich um einen Baustoff mit einem sehr niedrigen Flächenverbrauch. Das hohe Luftporenvolumen und die Porosität garantieren eine maximale Aufnahme der bauschädlichen Salze. Insgesamt wurde eine durchgehende Mörtelschicht von 40 Milimeter erzielt. Auf den Sanierputz erfolgte nach entsprechender Wartezeit der Auftrag eines systemzugehörigen Feinspachtels. Damit ist dieser Baustoff passend auf die Anforderungen des gesamten Sanierungssystems eingestellt. Seine dampfdiffusionsoffene Spachtelmasse rundet somit auch optisch das Oberflächenbild ab.

Schlagworte

Netzwerk-Boden Referenz

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