Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2014: Teilnehmer
Phönix meer energie gebäude
72250 Freudenstadt, Hohenrieder Straße 38
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: arché techné néos GmbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: arché techné néos GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Hohenrieder Straße 38, 72250 Freudenstadt, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
12.2012
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
1.070 m³
Bruttogrundfläche
185 m²
Nutzfläche
280 m²
Wohnfläche
240 m²
Grundstücksgröße
872 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Durch den Abbruch entstand eine Baulücke in gewachsener Wohnstruktur. Die besondere Herausforderung stellt die Einbindung in ein gewachsenes städtebauliches Umfeld dar. Formensprache und Verwendung heimischer Baustoffe waren genauso gewichtige Entwurfsgedanken, wie auch der Einsatz regenerativer Energien in diesem sensiblen Umfeld. Hier galt es dem Energiekonzept, der Formensprache und der Materialität Rechnung zu tragen. Der Entwurf war ein ständiger Iterationsprozess in enger Absprache und Abstimmung mit dem Stadtbaumeister Rudolf Müller und Bauamtsleiter Christoph Gerber. Sehr schnell kristallisierte sich die endgültige Planung und Ausführung heraus. Klare Formensprache mit zwei Kuben und Pultdach. Durch die Verbundenheit mit Natur und Wald im heimischen Schwarzwald war die Außengestaltung mit einer Holzfassade klar, im Gegensatz zum Büro Kubus, der im Wohnhaus integriert ist. Hier wird bewusst ein Materialwechsel vollzogen, CorTen Streckgitter in der eigentümlichen Rostfarbe im Gegensatz zur unbehandelten Lärchenholz Lamellenschalung.
Mit den Erkenntnissen aus dem Masterstudiengang Energie Effizienz Design E2D an der Hochschule Augsburg wurden die neusten technischen und energetischen Erkenntnisse aufgegriffen und weiterentwickelt. Aktive und vor allem passive solare Nutzung, Speicherung von Energie und Reduktion des Verbrauchs sind besonders berücksichtigt. Sparsame und sinnvolle Verwendung von Ressourcen sind selbstverständlich. Die Aufteilung der Funktionen innerhalb des Gebäudes werden architektonisch auch von außen durch Formensprache und Materialwahl klar sichtbar. Wohnen mit einer heimischen Lärchenholz-Lammellenschalung und Architektur mit einer rostenden CorTen Streckmetallfassade.
Treffend durch Sullivan 1924 beschrieben „So wie du bist, so sind auch deine Gebäude“ habe ich „Phönix“ entwickelt, geplant und fertiggestellt.
Beschreibung der Besonderheiten
Rückblick auf den 21.10.2011 um 02..23Uhr steht das Wohngebäude Hohenrieder Straße 38 Freudenstadt in hellen Flammen und wird in der Gebäudesubstanz vollständig zerstört. Mit Gottes Fügung überleben meine Tochter Stephanie Andrea und ich die Feuerhölle, meine Frau Bettina war zu diesem Zeitpunkt nach einer Operation im Krankenhaus und müsste diesen Augenblick nicht selbst erleben.
Bedrückung, Angst, Niedergeschlagenheit wenn man am Morgen danach vor dem steht, was einmal Heimat und Existenz war. Und doch gibt es Hoffnung und Dankbarkeit zu leben, überlebt zu haben, und die Möglichkeit etwas ganz Besonderes, völlig Neues, Schönes und Einmaliges zu erschaffen.
Die Tragkonstruktion wurde materialoptimiert mit TJI Trägern und Kastenelementdecken in Passivhausqualität hergestellt. Zur Dämmung sind ausschließlich ökologische Materialien, wie Zellulose, Holzfaserdämmplatten, Jasmin Dämmung u.a. eingebaut worden. Diese Konstruktion ist in weitem Umkreis einzigartig und zukunftsweisend. Minimierung der Konstruktion und des Verschnitts oder Abfalls, dieser kann nahezu vollständig wiederverwertet und dem Kreislauf erneut zu geführt werden. Nach Außen präsentiert sich die ansprechende Holzlammellenschalung aus heimischer Lärche und konstruktiven Sonnenschutz-Elementen aus Seekiefer mit den Ganzglas-Fenstern und „Tomatenrotem Rand“ als Bilderrahmen für den Betrachter als „Holzhaus“. Beim Ausbau sind Massivparkett, „Tor“ähnliche Türen und Holztreppen in Kernesche markante Gestaltungselemente, die Farbgestaltung ist zurückhaltend und dann wieder bewusst farbig. Massivholzparkett in Esche und Räuchereiche und Wandverkleidungen in Spaltholz aus Abfallholz der Fassade verstärken den Charakter eines modernen „Holzhauses“. Das stimmige Gestaltungskonzept mit der Möblierung, Beleuchtung und Dekoration, rundet den Eindruck des Betrachters vollkommen ab.
“meer“ energie zu produzieren wie für den Gebäudebetrieb notwendig ist, war die Überlegung um den Überschuss mittelfristig in Mobilität zu investieren. Das hierfür entwickelte innovative Energie Konzept läutet ohne Frage im Neubau Bereich die Zukunft ein.
Mit der Photovoltaikanlage von 11,04 kWp Leistung werden ungefähr 10.000 kWh „grünen“ Strom regenerativ erzeugt. Überschüsse und Pufferung wird mit den Blei-Gelbatterien und 20KW und 200 Ah Speicherkapazität erreicht. So können sonnenarme und Nachtzeiten überbrückt werden.
Für Heizung und Brauchwasser werden 2.500 kWh, für Haushaltsstrom 4.000 kWh berechnet, somit bleibt ein Überschuss von 3.500 kWh Strom.
Im intelligenten Wechselrichter findet die Steuerung des Strommanagements statt, Priorität 1 ist der Eigenbedarf, dann Priorität 2 die Speicherung in den Batterien und wenn Überschuss besteht, wird dieser ins öffentliche Netz eingespeist, hier ist zur Optimierung geplant diesen Überschuss zur Ladung der Elektromobilität zu nutzen, um vollkommen autark zu sein.
Die Erzeugung der Energie für Heizung und Brauchwasser habe ich eine innovative und spannende Anlage mit 34m² Absorberflächen in der Regen-/ Eiswasserzisterne und 12m² Solarabsorbern auf der Flachdachfläche zur Regeneration des Regen-/ Eiswassers installiert. Dem Regenwasser wird die Wärme entzogen, die Wärmepumpe wird mit dem „grünen“ Eigenstrom betrieben. Die Wärmeverteilung im Gebäude ist über die Fußbodenheizung als Flächenheizung ausgeführt. Das dezentrale Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung sorgt für den notwendigen hygienischen Luftwechsel in allen Bereichen und Räumen. Durch die Verwendung heimischer und ökologischer Baumaterialien ist ein sehr angenehmes und „lebenswertes“ Raumklima verwirklicht worden.
Ein weiterer ökologische Gesichtspunkt ist die Grauwassernutzung aus der Regenwasserzisterne, dieses Wasser wird für WC Spülung und Waschmaschine genutzt, und entlastet somit erheblich die Entnahme von wertvollem Trinkwasser.
„Phönix“ soll ein „Leuchturm“Projekt im nachhaltigen und zukunftsweisenden Holzbau sein, ein Vorbild für die gesamte Region, die eng mit der Holzverarbeitung und dem Holzbau verbunden ist. Ein Beispiel auch dafür sensible Baulücken mit modernen und innovativen Holzbauten zu schließen.
Die Verwendung heimischer und ökologischer Produkte, der Einsatz von regenerativen Energien zur Selbstversorgung wird ansprechend vorgelebt und regt zur Nachahmung an.
Unter www.arche-techne-neos.de ist das Projekt "Phönix" tagesaktuell dokumentiert und präsentiert.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Solarthermie
Sekundärenergie
Solarthermie
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
22,71 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
15,00 kWh/(m²a)
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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