Architekturobjekt 500 von 560
Nominiert für die Shortlist der Jury 2011

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2011


Photografischer Refraktor

14473 Potsdam, Telegrafenberg A32

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Ingenieurbüro Tygör

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Ingenieurbüro Tygör

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Telegrafenberg A32, 14473 Potsdam, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

10.2011

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Ingenieurbüro Tygör

Weißlingweg 12

14532 Stahnsdorf

Deutschland

Tel. +49 331 2882710

ibt-kt@gmx.de

Verwendete Produkte

isofloc Wärmedämmtechnik

Dämmung Kuppel

tubag Trass

Verfugung

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

256 m³

 

Bruttogrundfläche

91 m²

 

Nutzfläche

70 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

350.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das Gebäude wurde 1890 für die Unterbringung des Photografischen Refraktors errichtet und befindet sich in Potsdam auf dem Gelände des Wissenschaftsparks "Albert Einstein". Nach 40 Jahren Leerstand und ohne wissenschaftliche Nutzung wurde durch das PIK und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Möglichkeit geschaffen, das Gebäude zu sanieren und als eine Begegnungsstätte zwischen Kunst und Wissenschaft zu nutzen. Das sanierte Refraktorgebäude bietet Raum für den Dialog zwischen Wissenschaft und Kultur, um Synergieeffekte zu erhalten.

Im Grundriss ist das Gebäude ein kreisförmiger Zentralbau mit einem rechteckigen Anbau. Es handelt sich um ein Massivhaus in Mauerwerksbauweise und einer Kuppel bestehend aus Stahlfachwerkkonstruktion mit aufgenieteten Stahlblechen. Es besteht aus einem Keller- und Erdgeschoss. Die äußeren sichtbaren Mauerflächen sind mit Klinker verkleidet, mit wechselnden gelblichen und roten Schichten. Das Gesims besteht aus Sandstein, innen ist das Mauerwerk mit Kalk geputzt.

Die große Herausforderung für die Architekten und Ingenieure bestand darin, zum einen die vom Verfall bedrohte Kuppel in Ihrer äußeren Ansicht nach historischem Vorbild und denkmalgerecht wiederherzustellen, die Kuppel in Teilen in ihrer mechanischen Funktion erlebbar zu machen und zum anderen das Gebäude energetisch aufzuwerten, um eine ganzjährige Nutzung zu ermöglichen.

Beschreibung der Besonderheiten

Der desolate bzw. fragmentarische Zustand der Kuppelmechanik war eine besondere Herausforderung, da kein Wissen um die Kuppelmechanik besonders vom Spaltschieber vorhanden war, sodass nur durch stückweises Annähern und experimentelles Ausprobieren der Kuppelspalt in seiner vollen Funktion wiederhergestellt werden konnte.

Aufgrund der früheren Nutzung als Observatorium war das Gebäude unbeheizt. Sowohl die Kuppelkonstruktion als auch die Umfassungswände waren energetisch, ohne Verlust der Funktion des Kuppelspaltschiebers, aufzuwerten. Um den Kuppelraum mit natürlichem Licht zu versorgen, wurde der Kuppelspalt mit einem gekrümmten Glas gefasst, dadurch scheint es, dass die Kuppel in Ihrer ursprünglichen Funktion aktiv ist.

Die Materialien für die Wärmedämmung wurden so ausgewählt, dass diese den historischen Baukörper nicht beeinträchtigt und den bauphysikalischen und energetischen Anforderungen entspricht.

Durch Innovation und einem Bauherrn mit großem Verständnis für denkmalrechtliche und energetische Sanierung, erstrahlt dieses Kleinod für die kommenden Generationen in seiner Originalität auf dem historischen Wissenschaftsgelände auf dem Telegrafenberg in Potsdam.

Schlagworte

Denkmalgerechete und energetische Sanierung, Wissenschaftspark "Albert-Einstein" in Potsdam, www.denkmalschutz.de/3698.html

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

 

Sekundärenergie

Gas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

456,43 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

406,66 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

49,77 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

89 %

 

Beleuchtung

11 %

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