Architekturobjekt 1.625 von 3.389
Nominiert für die Shortlist der Jury 2019 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2019 - Nachwuchsarbeiten


Plethora Library

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur und Stadtplanung, Andreea Keresztely

Plethora Library - Plethora Library

© Andreea Keresztely

Umgebungsmodell 1:500 - Plethora Library

© Andreea Keresztely

Fassadenausschnitt - Plethora Library

© Andreea Keresztely

Umgebungsmodell 1:500 - Plethora Library

© Andreea Keresztely

Ausschnittsmodell 1:20 - Plethora Library

© Andreea Keresztely

Ausschnittsmodell 1:20 - Plethora Library

© Andreea Keresztely

Ausschnittsmodell 1:20 - Plethora Library

© Andreea Keresztely

Plethora Library Modell 1:200 - Plethora Library

© Andreea Keresztely

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur und Stadtplanung, Andreea Keresztely

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Bosnien-Herzegowina

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

04.2022

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Sonstige

Institut für Entwerfen und Konstruieren - Universität Stuttgart

Keplerstraße 11

70174 Stuttgart

Deutschland

Verwendete Produkte

-

-

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

Anzahl der Vollgeschosse

11- bis 20-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Nach der serbischen Belagerung von Sarajevo im Laufe des Bosnienkriegs (1992-1995) hatte ein Brand die Bibliothek und die darin enthaltenen Bücher zerstört. Mit einer neuen Stadtbibliothek in Sarajevo soll nun mehr Platz für Bücher, Lesen und Arbeitsplätze ermöglicht werden. Der Bau ist im Sport-, Kultur- und Handelszentrum Skenderija geplant, welches über eine Grundstücksgröße von ca. 70.000 m² verfügt.
Rund um den großzügigen Hauptplatz des Zentrums befinden sich das Theater, das Olympiastadion und die alte Eishalle, während unterirdisch ein Einkaufszentrum Platz findet.

Die Bibliothek „Plethora“ soll sich durch seine punktuelle und skulpturale Form hervorheben und damit dem Gebiet städtebaulich einen Ankerpunkt gewährleisten. 

Die städtebauliche Interpretation bietet einen neuen Bibliothekstypus an, der sich trotz der Nähe zu den umgebenden Gebäuden, auch als Solitär betrachten lässt. 

Das Gebäude besteht aus drei Bereichen: der untere Gebäudeteil mit Arbeitsplätzen für Student*innen und Einwohner*innen erstreckt sich über eine Höhe von 16 m und fügt sich in die Architektur Skenderijas ein. Der darüberliegende, mittlere Medienbereich für Kunst, Film und Musik verleiht dem Gebäude durch die verschobenen Blöcke die skulpturale Form und einen schwebenden Charakter. Der obere Bereich umfasst den Bücherbestand.

Das großzügige, vom Hauptplatz zugängliche Foyer, erstreckt sich auf zwei Etagen und bietet direkten Anschluss von Mitarbeiterbereich und Bibliothek. 

Die Anlieferung erfolgt im Mitarbeiterbereich im Untergeschoss 1, wo die Bücher nach dem Ankommen bearbeitet und dann durch die Buchförderanlage im Kern in alle Geschosse verteilt werden. 

Direkt über dem Foyerbereich liegen die Arbeitsplätze der Bibliothek: Dieser Bereich reicht bis zur Abschlusshöhe der umgebenden Gebäude des Platzes und ist mit einer tragenden Fassade geplant.

Der mittlere Medienbereich zeichnet sich durch die verschobenen Körper aus und erzeugt einen Brucheffekt, der einen schwebenden Eindruck vermittelt. Der Filmbereich bildet dabei als Zwischenelement den Übergang von unten nach oben. Mittels aussteifender Wände, die mit dem Kern verbunden sind, wird eine Auskragung ermöglicht und gleichzeitig durch die abtrennenden Effekte der Wände zwei Kinoräume und ein Ausleihbereich erzeugt. Der Kunstbereich bildet als halbes Geschoss das Ende des unteren Bereichs und der Musikbereich als weiteres Halbgeschoss den Anfang des oberen Bereichs. In der Gesamtstruktur bieten die verschobenen Körper Platz für Leseterrassen.

Ab dem 8. Geschoss erstreckt sich über sieben Etagen die Bibliothek, die durch separate Treppen erschlossen ist. Diese bieten dem Nutzer nicht nur die Möglichkeit, sich durch die Bibliothek problemlos zu bewegen und dabei die Haupterschließung frei zu halten, sondern können auch als Arbeits-/Lesebereich genutzt werden. Um das Skulpturale zu erhalten, wurde der gesamte obere Bereich, der die Bibliothek enthält, an einer HEB 400 Fachwerk-Krone abgehängt, die auf den Kern aufgesetzt wird.

Durch die Dominanz der Vertikalität sind neue Bibliotheksgrundrisse möglich, die dem Typus der klassischem Bibliothek einen neuen Charakter verleihen.

Die Höhe des Gebäudes erfordert eine doppelte Anzahl an Fluchttreppen, die durch die Doppelhelix Treppe bereitgestellt werden und dadurch die schmale Form von 25 x 25 m erhalten.

Die rhythmische Marmorfassade wirkt einerseits streng gegliedert, andererseits wird sie durch die breiteren Fenster aufgelockert. Zugleich weist die auf einem Grundraster von 1.25 m basierende Fassade auf die Funktionsbereiche der Bibliothek hin: Hinter den schmalen Fenstern verbergen sich Bücherregale, hinter den breiteren Fenstern öffentliche Bereiche mit Blick auf Sarajevo.

Der Achsenabstand spiegelt die Regale wieder und nimmt damit direkten Bezug auf die Bücher, welche die Grundlage dieses Hauses bilden.

Schlagworte

Bibliothek, Sarajevo, UniStuttgart, Architektur, öffentliche Bauten, iek, Plethora

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