Architekturobjekt 50 von 1.437

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer


Plus-Energie-Quartier aus Holzmodulen, Stuttgart

70374 Stuttgart, Prießnitzweg 18

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: AH Aktiv-Haus GmbH

Quartiersansicht vom Galgenberg - Plus-Energie-Quartier aus Holzmodulen, Stuttgart

© Zooey Braun, Roemerstraße 51, 70180 Stuttgart Tel. 0049-(0)711-6400361 zooey@zooeybraun.de

Balkonraster - Plus-Energie-Quartier aus Holzmodulen, Stuttgart

© Zooey Braun

Innenhöfe - Plus-Energie-Quartier aus Holzmodulen, Stuttgart

© Zooey Braun

Fassadendetail bei Nacht - Plus-Energie-Quartier aus Holzmodulen, Stuttgart

© Zooey Braun

Laubengang/Erschließung - Plus-Energie-Quartier aus Holzmodulen, Stuttgart

© Zooey Braun

Laubengang/Erschließung Detail - Plus-Energie-Quartier aus Holzmodulen, Stuttgart

© Zooey Braun

Küche im Apartment - Plus-Energie-Quartier aus Holzmodulen, Stuttgart

© Zooey Braun

Wohn- und Schlafraum - Plus-Energie-Quartier aus Holzmodulen, Stuttgart

© Zooey Braun

Balkonblick - Plus-Energie-Quartier aus Holzmodulen, Stuttgart

© Zooey Braun

Ansicht PV-Fassade - Plus-Energie-Quartier aus Holzmodulen, Stuttgart

© Max Mannschreck

Quartiersansicht aus der Luft - Plus-Energie-Quartier aus Holzmodulen, Stuttgart

© Tobias Vosseler

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: AH Aktiv-Haus GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Prießnitzweg 18, 70374 Stuttgart, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

12.2023

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH

Augsburger Str. 696

70329 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 9320-430

saskia.stachelski@swsg.de

Architekt/Planer

AH Aktiv-Haus GmbH

Albstr. 14

70597 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 76750-633

info@ah-aktivhaus.com

Architekt/Planer

Werner Sobek AG

Albstr. 14

70597 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 76750-0

socialmedia@wernersobek.com

Fachplanung: Gebäudetechnik

Werner Sobek Green Technologies GmbH

Albstr. 14

70597 Stuttgart

Deutschland

Bauleistung: Hochbau

WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG

Schwieberdinger Str. 107

70435 Stuttgart

Deutschland

Verwendete Produkte

Kraftwerk

PVT-Kollektoren

Spittelmeister GmbH & Co. KG

Balkon-Anlagen

SUNOVATION

PV-Fassaden

Unihouse SA

Holz-Modulbau

Gebäudedaten

Bauweise

Holzmodulbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

79.485 m³

 

Bruttogrundfläche

24.494 m²

 

Nutzfläche

15.692 m²

 

Verkehrsfläche

3.858 m²

 

Wohnfläche

10.634 m²

 

Grundstücksgröße

11.265 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

8.500.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

57.000.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Bezahlbarer Wohnraum für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikum Stuttgart in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz: so lautete das Ziel der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG), die am Prießnitzweg in Stuttgart-Bad Cannstatt 330 Wohneinheiten in einem lebenswerten Quartier und mit besonders hohem Nachhaltigkeitsanspruch schuf.


STANDORT

Das Grundstück am Prießnitzweg grenzt direkt an das Klinikgelände. Am Fuße des »Galgenberg« liegend, fällt es in Ost-West-Richtung ab. Da die vormaligen Gebäude ökologisch und ökonomisch nicht sinnvoll zu sanieren waren, wurde zu Beginn des Projektes entschieden, diese rückzubauen und auf dem Gelände ein Plus-Energie-Quartier in Holzmodulbauweise zu errichten.


ARCHITEKTONISCHER ENTWURF

Entstanden ist Deutschlands bis dato größtes Wohnquartier in nachhaltiger Holzmodulbauweise. Die dringend benötigten Mitarbeiterwohnungen verteilen sich auf insgesamt sechs Gebäude, ausgeführt als Aktivhäuser. Der Wohnungsmix besteht aus einer Auswahl von 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 10.634 m2 und ist damit sowohl für Singles, Wohngemeinschaften als auch Familien passend.

Die Gebäude verbinden mit ihren für nachbarschaftliche Begegnungen gestalteten Grünflächen den Klinikpark mit dem klimatisch bedeutsamen Galgenberg. Von dort strömt nachts kühlende Frischluft durch die Grünzone zwischen den Gebäuden und belüftet auch die angrenzenden Quartiere. Um den Blick vom Galgenberg auf das Stuttgarter Stadtpanorama zu erhalten sind die Gebäude in ihrer Höhenentwicklung gestaffelt.

Die vier Apartmenthäuser mit 1-Zimmer-Wohnungen haben eine Ost-West-Ausrichtung; die Gebäude mit größeren Wohnungen für Familien und Wohngemeinschaften orientieren sich nach Süden. Der hohe Anspruch an Raumqualität und Wohlfühlklima setzt sich im Innenraum fort: Alle Wohnungen verfügen über Balkone bzw. Terrassen und bieten durch die großen Fensterfronten lichtdurchflutete Wohnräume. Alle Gebäude sind unterkellert. Im westlichen Teil des Quartiers befindet sich zudem eine Tiefgarage mit Fahrrad- und PKW-Stellplätzen.


Das Wohnen in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz bedeutet für die Bewohnenden kurze Wege. Durch eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr wird der Verzicht auf das Auto erleichtert.

Beschreibung der Besonderheiten

AUSFÜHRUNG DES PROJEKTS UND MATERIALWAHL

Die sechs Gebäude des Quartiers sind in einer ökologischen und nachhaltigen Holzmodulbauweise ausgeführt. Die verbauten Module in Holzständerbauweise werden seriell im Werk gefertigt und auf der Baustelle miteinander verbunden. Dies reduziert den Materialverbrauch und die Abfallerzeugung in der Produktion und ermöglicht eine durchgehende Qualitätssicherung. Aufgrund der modularen Bauweise und dem hohen Vorfertigungsgrad der Module von bis zu 95 % gelang es den ersten Bauabschnitt mit 157 in einer Rekordzeit von sechs Monaten fertigzustellen. Es dauert nur 30 Minuten, um ein Modul am Aufstellungsort »einzubauen«. Ein fünfstöckiges Gebäude steht somit innerhalb einer Woche.

Die auf Leichtbau optimierte modulare Holzständerbauweise spart gegenüber einem konventionell errichteten Gebäude 75 % an Materialmasse. Das Gesamtgewicht der Holzgebäude reduziert sich so auf 1/6. Ein weiterer Vorteil: Durch das reduzierte Gewicht der Module konnten die Untergeschosse entsprechend filigraner ausgebildet werden. Die beschriebenen Maßnahmen bedeuten, dass mit der Aktivhaus-Holzmodulbauweise im Vergleich zur konventionellen Bauweise die CO2-Emissionen um 40 % reduziert werden konnten. Wenn die Nutzungszeit endet – die Gebäude sind für mindestens 100 Jahre ausgelegt – sind die Holzmodule vollständig rückbaubar und sortenrein trennbar. Die verwendeten Materialien sind zu 98 % recyclefähig und können in biologische bzw. technische Kreisläufe zurückgeführt werden. 82 % können sogar ohne zusätzliche Bearbeitung wiederverwendet werden. (vgl. beigefügter Gebäuderessourcenpass).



TECHNIK & ENERGIEKONZEPT

Als Plus-Energie-Quartier erzeugen die Aktivhäuser im Jahresmittel mehr Energie aus regenerativen Quellen als die Bewohnenden benötigen (Gesamtstrombedarf 348.469 kWh p.a. ggü. Gesamtstromertrag 375.065 kWh p.a.) und erfüllen den KfW-40-Plus-Standard. Um das ambitionierte Konzept zu realisieren, wurde ein effizientes Energiesystem auf Basis von Wärmepumpen, Photovoltaik- und Solar-Hybridkollektoren für das Modulsystem entwickelt und umgesetzt. Die Dächer aller Gebäude sind mit PVT-Kollektoren belegt, um Solarenergie in Form von Strom und Wärme nutzen zu können; die Südfassaden der Gebäude sind mit fassadenintegrierten PV-Modulen ausgestattet. Die aus der Umgebungsluft gewonnene Wärme versorgt eine Sole-Wasser-Wärmepumpe im Technikkeller. Weitere Wärmepumpen auf den Dächern gewinnen Wärme aus der Abluft zurück. Batteriespeicher im Untergeschoss sind Teil des Energiesystems.

Nachhaltigkeit

Die Versorgung des Quartiers basiert auf einem nahezu netzunabhängigen, vollständig regenerativen Energiekonzept. Um die Wohngebäude im KfW 40 Plus-Standard zu realisieren, wurde ein möglichst effizientes Heizungssystem auf Basis von Sole-Wasser-Wärmepumpen, Photovoltaikmodulen (Südfassaden und Balkondächer) und Solar-Hybridkollektoren (Dachflächen) entwickelt. Zusätzliche Wärmepumpen auf den Dächern sorgen für eine Wärmerückgewinnung aus der Abluft und einen minimalen Energieverlust. Die Dächer aller Gebäude sind mit PVT-Kollektoren belegt, um Solarenergie sowohl in Form von Strom als auch Wärme nutzen zu können. Eine Kombination aus elektrischer und thermischer Energiegewinnung, welche in dieser Dimension Novum sowohl für Planer als auch ausführende Firmen darstellte.

Bei der Produktion der Holzmodule wurde 40 % an Treibhausgasen in der Herstellung eingespart. Das Gewicht der Baukörper konnte dank des innovativen Holzständerbausystems auf 1/6 reduziert und somit 75 % der Materialmasse eingespart werden. Neben einer CO2-freien Energieversorgung und der Materialreduktion wurde auf die Verwendung ökologischer Baustoffe gesetzt. Dazu wurden alle Materialien im Zuge des DGNB-Angebotsverfahrens untersucht. Es wurde ein Gebäuderessourcenpass erstellt, um die verwendeten Materialien zu untersuchen.

Im Vergleich zu anderen Holzmodulbau-Konstruktionsweisen, sind die bei diesem Projekt eingesetzten Module in Holzständerbauweise vollständig rückbaubar und können sortenrein getrennt werden. Verwendete Materialien können zu 98 % recycelt werden, 82 % davon können ohne zusätzliche Bearbeitung wiederverwendet werden. Die Materialien können anschließend in biologische bzw. technische Kreisläufe zurückgeführt werden.

Auszeichnungen

Bundespreis Ecodesign 2023: Nominiert in der Kategorie »Konzept«

BIM AWARD 2023

IWS 2023

#jetztklimachen2023

Schlagworte

Holzmodulbau, Holzständerbau, Aktivhaus, Mitarbeiterwohnen, Leichtbau, Plus-Energie-Quartier, Prof. Werner Sobek

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Plusenergiehaus

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Umweltthermie (Luft / Wasser)

Solarthermie

 

Sekundärenergie

Solarthermie

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

18,72 kWh/(m²a)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

330

 

Anzahl Stellplätze

165

Das Objekt im Internet

 

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