Architekturobjekt 11.494 von 13.905

Architekturobjekte


Plusenergiehaus in Berlin

Mit freundlicher Unterstützung von Sto

Die Fassade ist im Südwesten mit Fotovoltaikmodulen verkleidet. Schwarze Glaspanele auf einer VHF-Konstruktion lassen die Nordostfassade optisch baugleich wirken. - Plusenergiehaus in Berlin

© Lizenziert durch Sto AG

Das Elektroauto wird über ein Induktionsfeld vor der Straßenfassade betankt. - Plusenergiehaus in Berlin

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Eingansbereich - Plusenergiehaus in Berlin

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Mit freundlicher Unterstützung von Sto

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

10623 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauleistung: Fassade

Projekt Holzbau Erkle

Fabrikstraße 31

73266 Bissingen u. Teck

Deutschland

Architekt/Planer

Werner Sobek AG

Albstr. 14

70597 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 76750-0

socialmedia@wernersobek.com

Bauherr

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Invalidenstraße 44

10115 Berlin

Deutschland

Verwendete Produkte

Morgan Advanced Materials

Vakuumdämmung

Vakuum-Dämmpaneele VACUPOR® für Wände und Fassaden

Sto

Fassadensystem

Fassadensystem StoVentec Artline

Beschreibung

Objektbeschreibung

Ein Gebäude, das mehr Energie erzeugt, als es verbraucht: Das Effizienzhaus Plus zeigt, dass es möglich ist, Einfamilienhäuser zu bauen, die wie kleine Kraftwerke funktionieren. Das Forschungs- und Modellvorhaben besitzt eine eigene Ladestation für Elektroautos und lässt sich nach dem Ende der Nutzungsphase komplett recyceln. Im Moment wird es von einer vierköpfigen Familie bewohnt.

Durch die vollflächige Glasfassade ihres Wohnzimmers sehen Jörg Welke und Simone Wiechers hinaus in einen kleinen Garten, der von einem vierstöckigen Verwaltungsbau begrenzt wird. Wenn sie mit ihren Kindern das Gebäude auf der Eingangsseite verlassen, stehen sie vor der Berliner Universität der Künste. Schon allein die Lage verrät, dass es sich bei dem temporären Zuhause der Familie nicht um ein normales Wohnhaus handelt: Sie wohnt im Effizienzhaus Plus, einem Bau, der im Rahmen der Initiative „Zukunft Bau“ vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung errichtet wurde. Der Entwurf für das Forschungs- und Modellvorhaben stammt von einer Arbeitsgemeinschaft des Instituts für Leichtbau, Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart mit dem Büro von Werner Sobek. Ziel war es zum einen, ein Haus zu errichten, das über das Jahr mehr Energie produziert, als es verbraucht. Zum anderen sollte der Entwurf das Potenzial aufzeigen, welches aus der Verknüpfung von Elektromobilität und energieeffizientem Bauen erwächst: Mit dem Energieüberschuss wird unter anderem ein Elektroauto angetrieben.

In einer Prognose liegt der Strombedarf des Hauses samt Ladestation bei etwa 15.400 kWh/a, während der Stromertrag 16.630 kWh/a betragen soll. Um diese Werte zu überprüfen, suchte das Ministerium eine vierköpfige Familie als Testbewohner. Noch bis Juli 2013 werden sie in dem etwa 135 Quadratmeter großen Haus wohnen. Dass ihr Zuhause einem Präsentierteller gleicht, wird schon auf der Eingangsseite klar: Als eine Art Schaufenster dient diese dazu, die für den Betrieb des Hauses relevanten technischen Komponenten nach außen ablesbar zu machen. Nicht nur auf dem Dach wird Sonnenlicht in elektrische Energie verwandelt: Die komplette Südwestfassade besteht aus Dünnschicht-Photovoltaik-Modulen. Um ein einheitliches Erscheinungsbild zu erreichen, ließen die Planer auf der Nordostseite ein VHF-System mit opaken schwarzen Glaspanelen verbauen. Die Eingangs- und Gartenseite prägen transparente Fassaden mit Dreifach-Isolierverglasung. Die vom Haus erzeugte Energie wird unter anderem für die Beleuchtung und den Betrieb der Haushaltsgeräte verwendet, eine Wärmepumpe heizt Räume und Brauchwasser. Doch das Gebäude überzeugt nicht nur durch seine Haustechnik, es ist auch nachhaltig konstruiert: Nach Ende der Testphase kann es abgebaut und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden, am Ende seiner Nutzungszeit lässt es sich vollständig recyceln.


Fotos:
Matthias Koslik, Berlin
Ulrich Schwarz, Berlin

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