Architekturobjekte


Private Residence Klaus, Austria

Klaus, Österreich

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Klaus, Österreich

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

09.2009

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architektur: Landschaftsarchitekt

Claudia und Dieter Klammer

Architekt/Planer

Dieter Klammer, architektur terminal hackl und klammer, Röthis

Bauleistung: Dachdeckung, -dichtung

Ganath Spenglerei GmbH, Feldkirch-Gisingen

Beschreibung

Objektbeschreibung

Symbiose von Hightech und Naturmaterialien
Autorin Helga Langer

Kompromisslose Architektur und Wohnlichkeit - eine Forderung, die Architekt DI Dieter Klammer auch für seinen ganz persönlichen Lebensraum stellt. Das eigene Wohnhaus kann kompromisslos geplant werden, sein Leitmotiv: "lebendiger Minimalismus". Formenharmonie, Schlichtheit und Ursprünglichkeit sind das Wesen der gekonnt eingesetzten
Naturmaterialien. Ein Materialensemble aus Metall, Holz, Beton, Lehm und Glas gestaltet das Ambiente, etablierte Werkstoffe deren technische Eigenschaften und Leistungsfähigkeiten effektiv und stilsicher eingesetzt wurden. Natur und Technik sind heute eben kein Widerspruch mehr sondern sich ergänzende Quellen menschengerechten Bauens. Und so wird Hightech auch für die Steuerung der Energieversorgung des Niedrigenergiehauses verwendet.

Weite Sicht ist durch die traumhafte Hanglage gegeben mit Blick in das Vorarlberger Vorderland und das Schweizer Rheintal als auch im übertragenen Sinne durch die Werterhaltung, die bei der Gestaltung dieser persönlichen Immobilie vorausschauend geplant und umgesetzt wurde. Am steilen Hang in oberster Reihe des neu erschlossenen
Sieglungsgebietes gliedert sich der Baukörper durch Farbe und Form übergangslos in die Naturlandschaft ein. Über eine schmale Zufahrt kommt man zu dem von Mischwald und Wiesen umgrenzten Grundstück auf dem der je nach Wetterlage changierend schimmernde Baukörper sich dem Hang anschmiegt. Der Berghang bestimmt die Neigung des Daches und der Einlass der umgebenden Natur ist im gesamten Haus spürbar. Das Haus ist auf Kalkgestein fundiert. Kalk, das lateinische "calcaires" war Namen gebend
für die Gemeinde Klaus, denn es wurde hier vor der Besiedlung Kalk abgebaut und gebrannt. Für die Außengestaltung wurden das blaugraue Kalkgestein des Aushubes verwendet, Mauern, die als Umgebung die schiefergraue Fassade aus patiniertem Titanzink der Marke RHEINZINK unterstreichen in Wahrung der landschaftlichen Harmonie.

Die Fassade besticht durch Lebendigkeit. Ein einziges Material bringt es zustande, diesen kompakten Baukörper lebendig werden zu lassen. Es ist eine Freude den Blick über die Fassade streichen zu lassen, bei jedem Schritt entfaltet sich ein neues Schattenspiel, das die Oberfläche verändert. Das Wohnhaus hat durch die Umhüllung aus dem Material
RHEINZINK "vorbewittert pro" in schiefergrau eine Leichtigkeit mit der Anmutung eines Kunstwerkes. Die Reflexionen des Lichtes nuanciert die natürliche Oberfläche, die Struktur der unterschiedlich breiten Bahnen, die durch breite Winkelstehfalze handwerklich perfekt verbunden sind. Je nach Sonnenstand und Blickwinkel des Betrachters
verändern sich das Farbspektrum der Wellen und der Winkelstehfalze. Um diese Lebendigkeit zu erzielen hat Architekt Klammer ein sehr dünnes Material verwendet. Die weichen, vertikal laufenden Wellen der langen Bahnen geben der Oberfläche Leichtigkeit, gleichzeitig vermitteln die horizontal verlaufenden Winkelstehfalze Festigkeit. Die vertikal laufenden Wellen der langen Bahnen geben der Oberfläche Leichtigkeit, gleichzeitig vermitteln die horizontal verlaufenden Winkelstehfalze Festigkeit. Diese Fassade ist ein dynamisches Kunstwerk für eine Immobilie, deren Wert damit erhöht wird und gleichzeitig geschützt ist. Das Material Rheinzink garantiert bleibende Ästhetik und gleichzeitig
wartungsfreien und dauerhafte Gebäudeschutz.

Dazu Architekt Klammer: "Die RHEINZINK - Fassade ist eine schützende Haut. Ich mag dieses ursprüngliche Metall mit der vorbewitterten Patina und der handwerklichen Verarbeitung. Für unser Wohnhaus wollten wir eine lebendig leichte Gebäudehülle und dauerhaften wartungsfreien Schutz. Es ist für uns eine tägliche Freude einfach die Fassade anzuschauen, zu sehen wie sich die Bilder verändern."

Erstklassige Handwerker die mit Geschick und Hirn an die Arbeit gehen sind notwendig, um Architektenträume zu verwirklichen. Für das Spenglerunternehmen Ganath ist es Alltag für außergewöhnliche Architektur kreativ technisch funktionierende Lösungen zu finden. Vertrauen durch langjährige Zusammenarbeit war die Basis für diesen Auftrag an die Firma Ganath Spenglerei GmbH (office@ganath-spenglerei.at), bei dem die Aufteilung und Gestaltung der Fläche dem Spengler teilweise allein überlassen wurde. Vom Architekt wurde ein Aufteilungsschema vorgegeben sowie Körperkanten und Fluchten von Öffnungen fixiert, die Breite der Bahnen lag in der Hand des Spenglers, eine Aufgabe
der Synthese von Technik und Kunst. Abseits der Routine führte hier der Spengler exakte Handarbeit im freien Gestalten aus. Die langen Bahnen wurden direkt von der Rolle geschnitten und gekantet. Jeder kann sehen, dass die langen horizontal verlaufenden Winkelstehfälze handwerklich sehr präzis ausgeführt sind. Natürlich wurden vom Team der Spenglerei Ganath auch die Details: Abschlüsse, Kanten, Verbindungen, Dachentwässerung und Hinterlüftungen in Absprache mit dem Architekten spenglertechnisch einwandfrei funktionierend gelöst.

Herr Hubert Ganath sagt zu diesem Auftrag: "Das Wohnhaus Klammer ist aus Naturmaterialien und Hightech konstruiert. Für uns als Spengler war es eine Freude, die Rheinzink - Fassade spenglertechnisch zu gestalten und damit zu zeigen, was ein Spengler alles kann - angefangen vom räumlichen Sehen bis hin zum präzisen Falzen. Und hinter der sichtbaren Handwerksarbeit steht das Wissen von Ausdehnungskoeffizienten, über den richtigen Untergrund, die richtige Befestigung. Das Material Rheinzink ist für handwerklich gestaltete Fassaden ideal. Bei einer Fassadengestaltung dieser Art macht das Spenglerhandwerk große Freude."

Lebendiger Minimalismus steckt in diesem Gebäude von der äußeren Hülle bis hin zum Interieur. Nach dem Öffnen der Eingangstür wandert das Auge sofort in den Innenhof, der im Zentrum des Wohnens steht. Der Blick kann weiter wandern, zu der überdachten offenen Terrasse und hinaus in das Vorarlberger Vorderland und das Schweizer Rheintal. Im
Gegensatz zur äußeren hangseitigen Hülle, die nur durch schmale Fensterschlitze durchbrochen ist, zeigt sich das Innere des Hauses, der private Bereich transparent und offen. Der Grundriss des Gebäudes ist U-förmig, eine Betonmauer und Wassergarten gibt dem Atrium Sichtschutz ohne einzuengen. Ein geschützte Freiraum, ein Atrium bildet das Zentrum des Hauses. Der Eingangsbereich und der gesamte Wohn- und Essbereich öffnet sich zu diesem Innenhof. Ein großer überdachter Freiluftraum gibt die Möglichkeit, soviel Zeit wie nur möglich auch im Freien zu verbringen.

Die Hanglage ist auch im Inneren spürbar, eine Rampe verbindet Eingangsbereich und die Wohnflächen im Erdgeschoß. Ein großzügiger Wohnbereich der die Natur des Innenhofes mit einschließt wird durch eine zurückhaltende Ausstattung und gut proportionierte, schlichte Möbel in unterschiedliche Bereiche geteilt. Die Bibliothek und
der gemütlicher Platz beim Kamin sind vom Innenhof nur durch eine Glasfront getrennt. Trotz Offenheit und Transparenz des Wohnraumes ist hier eine Ruhezone entstanden, die zur grünen Wiese durch einen schmalen Fensterschlitz, der vom Boden bis zur Decke reicht, Verbindung aufnimmt. Die Möbel die den Wohnbereich vom Küche und Essbereich trennen sind minimalistisch gestaltet, auf Funktion, Form und Material reduziert. Ein Tisch aus dunkler Mooreiche gibt dem Essplatz Exklusivität und Bodenständigkeit. Die Küche ist als großzügiger Kommunikationsraum gestaltet, der zentrale Küchenblock lädt zum gemeinsamen Kochen ein. Schaut man über den Kochtopf hinaus, bietet das talseitige Fensterband einen herrlichen Panoramablick nach Westen.

Eine an Farb- und Strukturnuancen reiche Stampflehmwand von Martin Rauch (www.lehmtonerde.at) verbindet die Wohnbereiche und setzt einen Kontrast zu den in hellem Steingrau gestrichenen Wänden und Decken. Die Stampflehmwand unterstreicht das spezifische Baukonzept und bildet das Rückgrat, wie es Architekt Klammer ausdrückt. Claudia und Dieter Klammer haben gemeinsam mit dem Künstler Martin Rauch diese Lehmwand gestampft. Wie außen so auch hier im Inneren wurde ein Naturmaterial zu einem
Kunstwerk verarbeitet, das nicht nur der Optik dient sondern ebenso funktionell ist. Die porige und unregelmäßige Oberfläche der Wand, die durch die einzelnen Schichten der Lehmgemische strukturiert wird, ist einfach schön, man sieht Handarbeit und Ursprünglichkeit. Die Lehmwand hat auch großen praktischen Nutzen, sie schafft ein gesundes
Raumklima und hat eine gute Speicherwirkung. Der Energieaufwand für dieses Niedrigenergiehaus konnte vor allem durch die Erdwärmeheizung und die Sonnenkollektoren auf 40 % der normalen Heizkosten gesenkt werden, so Architekt Klammer.

Im unteren Hanggeschoss befindet sich der Rückzugsbereich der Familie. Hier sind Arbeitsräume, Schlafräume und das Badezimmer. Alle Räume haben einen grandiosen Panoramablick. Es ist ein Genuss und eine seelische Erholung im Bett zu liegen, unter der Dusche zu stehen und derweil den Blick bis über die österreichische Grenze hinweg schweifen zu lassen.

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