Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von MAPEI
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Baden-Baden, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
02.2018
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Kur -und Bäderstadt Baden-Baden ist ein geschichtsträchtiger Ort, der einst als „Sommerhauptstadt Europas“ galt. Besonderen Charme verströmt Baden-Baden auch deshalb, weil nach wie vor viele Villen das bauliche Bild der Stadt prägen. Mit diesem oftmals denkmalgeschützten Baubestand gilt es auch im Falle einer Renovierung behutsam und sorgfältig umzugehen. Im vorliegenden Fall galt es, zwei Badezimmer in einer denkmalgeschützten Baden-Badener Villa so umzugestalten, dass sie einerseits den heutigen Ansprüchen an die moderne Badezimmerkultur entsprechen, anderseits aber ihren ursprünglichen Charakter sowie ihre Exklusivität und Eleganz beibehalten. Wichtig war dabei insbesondere, den denkmalgeschützten Parkettboden, auf dem die Badewanne steht, zu erhalten.
Großformatige Feinsteinzeugplatten in Marmor-Optik als zentrales
Gestaltungselement
Die vom Bauherren, in diesem Fall eine Bauherrin, und dem Architekt Thomas Bechtold vom Architekturbüro Bau-Werk-Stadt in Bühl ausgesuchten keramischen Materialien für den neugestalteten Bade- und Duschbereich sowie die WC-Anlage, entsprachen voll und ganz den oben skizzierten Anforderungen. Bei den 1600 x 3200 x 6 mm großen Platten des italienischen Herstellers IRIS FMG in weißer Marmoroptik handelt es sich um „ein neues Konzept für die Oberflächengestaltung, bei dem das Potential des Feinsteinzeugs in einem Produkt unvergleichlicher Leistung und Schönheit eingebunden ist“ – so der Hersteller. Die XXL-Platten werden nach einem speziellen Herstellungsverfahren produziert, bei dem sich die ästhetischen und technischen Eigenschaften von Naturstein, in diesem Fall Marmor, naturgetreu reproduzieren lassen. Dank neuer Dimensionen und einer minimalen Dicke lässt das Material somit der Kreativität der Designer freien Lauf. Klassisch und gleichzeitig modern sind sie ideal, um gerade auch denkmalgeschützten Innenräumen Charakter, Exklusivität und Eleganz zu verleihen.
Gesucht: Das Wissen und Erfahrung eines Meisterbetriebs
Dass ein so hochwertiges Produkt eine ebenso hochwertige und vor allem fachgerechte Verlegung erfordert – dies versteht sich von selbst. Bauherrin und Planer entschieden sich dabei für den Meisterbetrieb Fliesen Dinger aus dem badischen Lauf. Firmeninhaber Jörg Dinger, Fliesenlegermeister seit 1995 und seit 1999 Inhaber des bereits 1963 gegründeten Familienunternehmens, und sein Team sind spezialisiert sowohl auf die fachgerechte Planung, als auch die professionelle Umsetzung von anspruchsvollen und besonderen Fliesen- und Plattenarbeiten. Beides haben sie bereits bei zahlreichen Projekten unter Beweis gestellt. Vor allem aber verfügt der Fachbetrieb über einschlägige Erfahrungen auf dem Gebiet der Großformatverlegung. Daher weiß man, was bei der Verlegung von XXL- bzw. MEGA-Fliesenformaten zu beachten ist, insbesondere dann, wenn es sich wie hier um Platten handelt, die aufgrund ihres Musters bereits in der Planungsphase eine ganz spezielle Vorarbeit hinsichtlich der späteren Optik erfordern. So gilt es, den Ideen nicht nur Gestalt zu geben, sondern dies mittels moderner CAD-Planung schon vor dem Umbau sichtbar zu machen – und zwar so realistisch wie möglich. Gefragt ist dabei vor allem eine hochwertige und technisch perfekte Visualisierung am Computer, so dass am Ende nicht nur der Nutzer eine genaue Vorstellung von seinem Badezimmer hat, sondern auch der Verarbeiter damit ganz gezielt arbeiten kann.
Für mehr Planungssicherheit: Perfekte CAD-Visualisierung am Computer
Zu diesem Zweck zog man mit Fliesenlegermeister Peter Leppert aus Hügelsheim einen Experten auf dem Gebiet der CAD-Planung hinzu. Auf diese Weise konnten - nachdem die Raummaße und die Positionen von Wänden, Fenstern und Türen festgelegt waren – zunächst alle wichtigen Elemente wie Badewanne, Dusche und WC in die Planung einbezogen und exakt im Raum positioniert werden. Wichtig war es dabei, die mit zementären Platten beplankte Ständerwand für die keramischen Platten hinter der freistehenden Badewanne höher zu setzen, um so den durchgehenden Parkettbelag zu erhalten. Am Bildschirm fügte man nun per Mausklick die großformatige Keramik an die gewünschte Position und erhielt so fotorealistische Raumbilder in den unterschiedlichsten Ansichten und Perspektiven. Im Zuge einer „Virtual Reality-Verlegung“ konnte man dabei die Platten, die aus einem A- und einem B-Block stammen, am Bildschirm exakt an die richtige Stelle bringen und dabei so lange drehen, bis sich der gewünschte optische Effekt - in diesem Falle eine perfekte Spiegelung des Aderverlaufs im Marmormuster - einstellte. Zudem ließen sich auf diese Weise maßgenaue Fertigungs- und Schnittpläne erstellen, mit allen relevanten Informationen zu sichtbaren Kanten, Bohrungen, Ausschnitten u.ä. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass alle Außenkanten nicht mit Schienen gesichert wurden, sondern aufwändig und handwerklich anspruchsvoll mit Flex und Winkelschleifer von Hand auf Gehrung geschnitten wurden. Speziell dort, wo die Marmoradern um die Ecke gehen, entsteht so der perfekte optische Eindruck eines monolithischen Blocks.
Nicht zuletzt konnten mit Hilfe der CAD-Planung auch detaillierte Stücklisten als Grundlage für die Materialkostenkalkulation und die Materialbestellung generiert werden – ebenfalls ganz wichtige Voraussetzungen für die perfekte Verlegung der großformatigen Platten.
Die richtige Vorbereitung ist alles
Das Baden-Badener Projekt machte aber auch eines deutlich: Der Einsatz immer größerer Plattenformate erfordert vom Verleger in vielen Bereichen ein gewisses Umdenken! Nicht nur die bauchemischen Verlegeprodukte, sondern insbesondere auch die Arbeitsweise und die Baustellenlogistik gilt es entsprechend anzupassen und neu zu strukturieren. Dabei braucht man zunächst vor allem eines: Platz! So sind in einem ersten Schritt insbesondere die Möglichkeiten zur Lagerung und Bearbeitung, aber auch der Transport der XXL-Formate zu planen und festzulegen. Fragen, wie sie bei der Verlegung „normaler“ Formate in der Regel nicht auftauchen – etwa wie man mit den großen Platten über die Treppenhäuser und durch die vorhandenen Türen kommt.
Ebenfalls ganz entscheidend für den Verlegeerfolg ist der Einsatz und die Verwendung von professionellem Werkzeug. Dies beginnt bei einem extra großen, stabilen und planebenen Verlegetisch und geht weiter bei den richtigen Schneidewerkzeugen für die Schnitte und die Kantenbearbeitung. Für den Transport empfiehlt sich am besten ein verstellbarer Hebe- und Verlegerahmen, mit dessen Hilfe sich die dünnen und damit empfindlichen MEGA-Formate mittels Glassauger sicher anheben und transportieren lassen, ohne eine Verbiegung oder einen Bruch des wertvollen Materials zu riskieren.
Keine Kompromisse darf man sich bei der Großformatverlegung auch bei der Qualität des Untergrunds erlauben. So gilt es stets, eine perfekte Ebenheit des Untergrunds sicherzustellen. „Die Wand muss so eben sein, dass die Platte beim ersten Mal sitzt“ – so Jörg Dinger. Im vorliegenden Fall wurden die Wände, auf der die Platten aufgebracht werden sollten, daher in einem ersten Schritt mit PRIMER G, einer sehr emissionsarmen Dispersionsgrundierung auf Kunstharzbasis für saugende und nicht saugende Untergründe im Innenbereich grundiert. PRIMER G ist geeignet zur Vereinheitlichung der Saugfähigkeit, zur Reststaubbindung und zur Verbesserung des Haftverhaltens nachfolgend aufzubringender Klebemörtel und Spachtelmassen. Die Wände wurden dann mit MAPEGUM WPS abgedichtet, einer einkomponentigen, schnell trocknenden Flächenabdichtung auf Dispersionsbasis für den Innenbereich. Die Konsistenz von MAPEGUM ermöglicht eine leichte Verarbeitung an senkrechten Flächen im Roll-, Streich- und Spachtelverfahren. Im Bereich der auf einem Podest erstellen bodengleichen Dusche erfolgte die Abdichtung mit MAPEGUARD WP 200, einer leicht zu verarbeitenden flexiblen, dünnschichtigen, wasserundurchlässigen und rissüberbrückenden Abdichtungs- und Entkopplungsbahn.
Auf den Kleber kommt es an!
Last but not least kommt es natürlich auch bei Großformatverlegung ganz entscheidend auf den Einsatz eines dafür besonders geeigneten Klebers an. Dieser muss mit einer spannungsabbauenden Wirkung den reduzierten Fugenanteilen Rechnung tragen. Zudem muss der Kleber unter den großen Platten – insbesondere auf abgedichteten Untergründen - auch schnell und zielsicher austrocknen, um eine Verfilmung der Kunststoffe zu erreichen und somit seine dauerhaften Verbundeigenschaften aufzubauen. Normal erhärtende Dünnbettmörtel geraten hier schnell an ihre Leistungsgrenzen. Die Wahl fiel daher auf ULTRALITE S1 QUICK, einen einkomponentigen, zementären, verformbaren, standfesten und hydraulisch schnell erhärtenden Leichtflexklebemörtel mit hervorragender Benetzungsfähigkeit und zulässiger Kleberschichtdicke von 10 mm. Er zeichnet sich durch eine besonders schnelle Abbindezeit aus, verbunden mit sehr hoher Ergiebigkeit und leichter Verarbeitbarkeit. Wichtig ist bei großformatigen Platten auch eine möglichst hohlraumfreie Bettung. Die Verlegung erfolgt daher im Buttering-Floating-Verfahren. Bei der abschließenden Verfugung kam mit KERAPOXY CQ ein zweikomponentiger, säurebeständiger, sehr leicht zu verarbeitender Epoxidharzmörtel mit gutem Abwaschverhalten für Fugenbreiten ab 2 mm zum Einsatz.
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte