Nominiert für die Shortlist der Jury 2019

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2019


Produktionshalle 4.0 der Fa. EJOT Südwestfalen

57319 Bad Berleburg, Herrenwiese 14

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: PWP Pahl + Weber-Pahl Architekten PartG mbB

Blick auf Hallenbüros, Shopfloor, Schulung - Produktionshalle 4.0 der Fa. EJOT Südwestfalen

© Roman Mensing, Münster

Erschließung Hallenbüros - Produktionshalle 4.0 der Fa. EJOT Südwestfalen

© Roman Mensing, Münster

Hallenstruktur - Produktionshalle 4.0 der Fa. EJOT Südwestfalen

© Roman Mensing, Münster

Einrichtung Cold Forming Prozess - Produktionshalle 4.0 der Fa. EJOT Südwestfalen

© Imago das Bild OHG, Olpe

Schallgedämmte Außenansicht - Produktionshalle 4.0 der Fa. EJOT Südwestfalen

© Roman Mensing, Münster

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: PWP Pahl + Weber-Pahl Architekten PartG mbB

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Herrenwiese 14, 57319 Bad Berleburg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

07.2017

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

PAHL + WEBER-PAHL Planungsgesellschaft mbH & Co.KG

Spreestrasse 3

64295 Darmstadt

Deutschland

Tel. 6151314705

info@pahl-architekten.de

Generalbauunternehmen

BMS Industriebau

Alte Heeresstraße 25

59929 Brilon

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

KHP König und Heunisch Planungsgesellschaft mbH & Co. KG

Stresemannallee 30

60596 Frankfurt am Main

Deutschland

Fachplanung: Bauphysik

ITA-Ingenieurgesellschaft für technische Akustik mbH

Max-Planck-Ring 49

65205 Wiesbaden

Deutschland

Tel. +49 6122 95610

Verwendete Produkte

Otto-Luft und Klimatechnik GmbH & Co.KG

Gewerberaumlüftung

Verzinktes Kanalsystem

Vetter Krantechnik

Kranbahnen

P400-S

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahl

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

5.500 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

8.400.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Fabrikneubauten beinhalten heute Produktionssequenzen, sogenannte Fraktale, in denen standort- und unternehmensübergreifend vernetzt Bauteile entwickelt, hergestellt und weltweit eingesetzt werden. Die Unbestimmtheit zukünftiger Aufgaben erfordert ein Höchstmaß an Flexibilität und Qualität der technischen Ausstattung.
 
Die Chance eine solche Produktionshalle neu zu denken, ergab sich mit dem aktuellen Neubau der Halle 4.0 am Standort Herrenwiese in Bad Berleburg, ursprünglich als 4. Bauabschnitt der zugekauften, ehemaligen Holzweber-Fabrik vorgedacht. In der Diskussion über die inhaltliche Ausgestaltung entwickelte die Bauaufgabe eine Eigendynamik zu dem was wir aktuell unter Industrie 4.0 verstehen:
 
            Selbststeuernde, vollvernetzte Prozesse, ein Höchstmaß an Flexibilität sowie
            eine Unbestimmtheit zukünftiger Aufgaben und technischer Erfordernisse.
 
Entstanden ist eine stützenfreie Halle von 120 m Länge mit einer Produktionsfläche von 3.600 m² und mit weiteren 2.000 m² an unmittelbar zugeordneten Bereichen. Ein zweischichtiger Schwerlastboden erlaubt eine absolut flexible Maschinenaufstellung bis 60 to Einzellast. Als logische Konsequenz erfolgt die komplett veränderbare technische Infrastruktur von oben, aufgehängt an modularen Stäben („Pins“) in 5m Abstand. Die Idee der Erstaufstellung des zukünftigen Maschinenparks umfasst 2/3 der Hallenfläche, welcher von Routenzügen komplett umfahren werden kann. Daraus entwickelte sich mittig, an der Hallendecke ein abgehängtes, begehbares Rückgrat („Spine“) mit Andockstellen für Strom, Druckluft, Ölversorgung, Lüftungstechnik und EDV. An den übrigen „Pins“ wurden Kranbahnträger abgehängt mit jeweils 4-5 unabhängig, verfahrbaren Brücken, welche den gesamten Maschinenpark bestreichen.
 
Ein Teil der Produktionsfläche ist mit identischer Technologie als Lernwerkstatt ausgewiesen. Die Idee ist eine integrierte Ausbildung, „live“ an Maschinen und unmittelbar in die Arbeitsabläufe integriert. Unmittelbar zugeordnet in einer zweigeschossigen Technikspange sind Audit-, Shopfloor-, Pausen-, Sozial-, Büro- und Schulungsbereiche. Großzügige Glasflächen erlauben einen visuellen Kontakt bei gleichzeitigem Schallschutz.
 
Die Unbestimmtheit zukünftiger Aufgaben bis hin zu selbststeuernden, vollvernetzten Prozessen wird neue Formen der Überwachung und des „Data Minings“ erfordern. Die „gläserne“, der Produktion zugeordnete Technikspange, wird dies leisten mit ihrer veränderbaren Struktur und Zuordnung zu einem begrünten Innenhof, welcher für soziale und büronahe Nutzungen eine hohe Arbeitsplatzqualität mit Tageslicht, natürlicher Belichtung, Kühldecken und akustischer Dämpfung besitzt. Ein ausgleichender Außenbezug zur Wahrnehmung von Wetter, Natur und Jahreszeiten, welcher insbesondere auch für die spezialisierten Mitarbeiter an den Maschinen gilt.
 
Das Konzept der stützenfreien, 12-teiligen Shedhalle mit blendfreiem, reinem Nordlicht und seitlich heruntergeführter Verglasung ist angesichts sonstiger, vergleichbarer Produktionsstätten einzigartig. Entstanden ist ein starker, eigenständiger Auftritt von EJOT, von hoher baulicher Qualität, jedoch geerdet mit Werkstattcharakter und offen für zukünftige Prozesse und Anforderungen. EJOT zeigt hierbei eine Kontinuität hinsichtlich Qualität der Produkte und Bauten, zu der - in der heutigen Zeit - vermutlich nur Familienunternehmen fähig sind.         

Beschreibung der Besonderheiten

Das Höchstmaß an Veränderlichkeit erforderte ein Umdenken hinsichtlich Tragstruktur und Gebäudehülle. Die gesamte stützenfreie Halle von 120m Länge ist mit modularen Anknüpfungspunkten (Pins) in der Tragkonstruktion ausgestattet, welche flexible Andockstellen für Strom, Druckluft, Ölversorgung, Lüftungstechnik und EDV bieten. An den übrigen Pins wurden Kranbahnträger abgehängt mit jeweils 4-5 unabhängig, verfahrbaren Brücken, welche den gesamten Maschinenpark bestreichen. 

Die hohen Anforderungen an reinem Nordlicht führten zu einer filigranen, selbsttragenden Shed-Konstruktion mit seitlich heruntergeführter Verglasung, welche angesichts sonstiger vergleichbarer Produktionsstätten einzigartig ist. 

Auszeichnungen

Industriebaupreis 2018 - Nennung Kategorie Realisierte Bauwerke

Schlagworte

Industrie 4.0, Produktionshalle, Shed-Halle, EJOT, PWP

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