Heinze ArchitekturAWARD 2024: Nachwuchspreis
Projekt Furi - Tanz aus der Reihe
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Braunschweig, Architektur - Institut für Entwerfen und Baugestaltung, Antonia Stöcker
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
03.2024
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbau
Tragwerkskonstruktion
Stahl
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Wohnfläche
1.947 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Konzept wurde anhand des empirisch nachgewiesenen, sogenannten ,Haus 0‘ entwickelt. Dieses steht stellvertretend für die Bestandshäuser der 60er bis 90er Jahre des letzten Jahrhunderts. Das Konzept ist damit ortsungebunden einsetzbar.
Außen wirkt dabei ein Anbau, der gartenseitig eine Schicht und auf dem Dach eine Aufstockung ausbildet. Die Aufstockung schafft Raum für weitere Einheiten, welche über den Laubengang im Anbau erschlossen werden.
Räumlich bildet der Anbau im Erdgeschoss eine Küche aus. Somit kann die ehemalige Küche als weiterer Individualraum genutzt werden, was das Erdgeschoss von den oberen Geschossen unabhängig bewohnbar macht. Ein weiterer Gewinn des Anbaus ist die Zuschaltbarkeit des Mittelgeschosses. Im Inneren kommt das sogenannte Treppenmöbel zur Anwendung. Es fungiert als Türenkabinett.
Je nachdem wie Türöffnungen des Möbels geöffnet und verschlossen werden, entstehen verschiedene Situationen und werden neue Nutzungsszenarien ermöglicht.
Desweiteren wurde eine Strategie überlegt, die aufzeigt, wie ein solches Projekt in der Realität umgesetzt, finanziert und organisiert sein könnte und damit über das ursprüngliche Sichtfeld der Architektur hinaus geht. Es wird dargelegt, wie EigentümerInnen motiviert und begeistert werden, ihr Haus umzubauen. Es wird aufgezeigt, was das Interesse eines Investors wecken kann und wie bei solchen Projekten die Stadt unterstützend wirken kann aber auch Mehrwerte für die Allgemeinheit geschaffen werden können.
Ein wesentlicher Schritt in der Umgestaltung des gartenseitigen Außenraumes, ist die Bereitstellung eines Teils des privaten Gartens durch die BewohnerInnen für die Schaffung öffentlich zugänglicher Bereiche. Dazu zählen ein Quatiersplatz, Gemeinschaftsbeete und Hochbeete, Fahrradstellplätze und ein kleiner Spielplatz. Diese öffentlichen Bereiche können nicht nur das soziale Miteinander fördern, sondern auch zur Entwicklung einer neuen Identität der Nachbarschaft beitragen.
Zur Prüfung des entickelten Konzeptes wurde der Entwurf dann beispielhaft auf drei real existierenden Bestände in Berlin, München und Braunschweig übertragen.
Beschreibung der Besonderheiten
Kernelement des Entwurfes ist der Anbau der gartenseitig eine Schicht und auf dem Dach eine Affstockung ausbildet.
Der Anbau bedient als ‚alleskönnende Struktur‘ verschiedene Bereiche. Räumlich bildet er im EG eine Küche aus. Somit kann die ehemalige Küche als Induvidualraum genutzt werden, was das EG als entkoppelt von den oberen Geschossen bewohnbar macht. Im OG bildet er einen Wintergarten und Balkone aus. Im DG bietet er einen Laubengang aus, über welchen die neuen Einheiten auf dem Dach erschlossen werden können. Funktional dient die Struktur des Anbaus als Gerüst zur Fassadenbegrünung und für Photovoltaikelemente. PV- Elemente können Teil des Ausdruckes eines Gebäudes sein und müssen nicht zwangsweise auf dem Dach versteckt werden. Desweiteren kann an dem Stahlgerüst Sonnenschutz oder Vorhänge angebracht werden, die einzelne Bereiche im Laubengang voneinander abtrennen können. Somit kann der Außenbereich vor der Küche im DG je nach Wunsch privater und öffenlticher werden. Die neuen Dächer der Aufstockung bieten zum Einen Fläche für PV-Elemente, zum Anderen einen Ort für extensive Begrünung.
Auch der Außenbereich des Backyards wird neu organisiert. Idee ist es, dass die BewohnerInnen einen Teil ihres Privatgartens abgeben. Auf den neuen öffentlichen Flächen wird zum einen die Erschließungstreppe für die neuen Einheiten platziert. Außerdem können so öffent- lich nutzbare Bereiche für die BewohnerInnen geschaffen werden. Fahrradständer, Gemeinschaftsbeete und ein kleiner Spielplatzbereich, ebenso wie ein Quatiersplatz könnte Teil der neuen Identität der Nachbarschaft werden und das Gemeinschaftliche Leben prägen.
Eine weitere Besonderheit des Entwurfes ist die Zuschalbarkeit des mittleren Geschosses. Idee des Umbaus ist es, dass sich die ehe- mals starre Struktur des Gebäudes in einen flexiblen Grundriss transformiert. Kernelement dieser Idee ist das sogenannte Treppen- möbel, welches wie eine Art Türenkabinett funktioniert.
‚Der Begriff „Türenkabinett“ beschreibt einen Raum oder eine Struktur, die viele Türen enthält und den Eindruck erweckt, durch sie hindurch zu verschiedenen Räumen zu gelangen. Dies könnte eine künstlerische Installation, eine architektonische Gestaltung oder eine besondere Raumkonfiguration sein, die dazu dient, eine bestimmte Wirkung oder Erfahrung zu erzeugen, etwa Verwirrung oder Neugier.‘
Im Bezug auf den Entwurf können je nachdem wie Türen des Möbels geöffnet und verschlossen werden, verschiedene Situationen ent- stehen. Es tun sich Schränke, Räume oder Verbindungsflure auf.
IN ZAHLEN
Laut Umfrage leben im Schnitt in einer Einheit 2,5 Personen.
Durch die Umstrukturierung und Optimierung der qm Ausnutzung werden aus einer Einheit zwei Einheiten, was zurfolge hat, das dort bis zu acht Personen leben können.
Auszeichnungen
Schinkelpreis 2024 in dem Fachbereich Architektur
Schlagworte
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
16
Das Objekt im Internet