Architekturobjekt 561 von 13.836
Heinze ArchitekturAWARD 2024: Nachwuchspreis

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2024: Nachwuchspreis


Projekt Furi - Tanz aus der Reihe

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Braunschweig, Architektur - Institut für Entwerfen und Baugestaltung, Antonia Stöcker

Modell - gesamt - zoom in - Projekt Furi - Tanz aus der Reihe

© Antonia Stöcker

Modell - gesamt - Projekt Furi - Tanz aus der Reihe

© Antonia Stöcker

Modell - Ausschnitt - Optionsgeschoss - Projekt Furi - Tanz aus der Reihe

© Antonia Stöcker

Bild - Das Treppenmöbel - Projekt Furi - Tanz aus der Reihe

© Antonia Stöcker

Bild - Der Laubengang - Projekt Furi - Tanz aus der Reihe

© Antonia Stöcker

Bild - Gemeinschaftswohnen - Projekt Furi - Tanz aus der Reihe

© Antonia Stöcker

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Braunschweig, Architektur - Institut für Entwerfen und Baugestaltung, Antonia Stöcker

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

03.2024

Gebäudedaten

Bauweise

Stahlbau

Tragwerkskonstruktion

Stahl

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Wohnfläche

1.947 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Der Entwurf, das sogennante 'Projekt Furi'  zeigt eine Idee auf, wie tradierte Reihenhaustypologien in bedarfsgerechte und zukunftsorientierte Wohnformen umzustrukturiert werden können. Durch die konzipierte Umstrukturierung und Optimierung wird die Struktur, die heute von zwei bis drei Personen bewohnt wird, in ein Raumangebot transformiert, welches zukünftig von bis zu acht Menschen bewohnt werden kann.
Das Konzept wurde anhand des empirisch nachgewiesenen, sogenannten ,Haus 0‘ entwickelt. Dieses steht stellvertretend für die Bestandshäuser der 60er bis 90er Jahre des letzten Jahrhunderts. Das Konzept ist damit ortsungebunden einsetzbar.  
Außen wirkt dabei ein Anbau, der gartenseitig eine Schicht und auf dem Dach eine Aufstockung ausbildet. Die Aufstockung schafft Raum für weitere Einheiten,  welche über  den Laubengang im Anbau  erschlossen werden.
Räumlich bildet der  Anbau im Erdgeschoss eine Küche aus. Somit kann die ehemalige Küche als weiterer Individualraum genutzt werden, was das Erdgeschoss von den oberen Geschossen unabhängig bewohnbar macht. Ein weiterer Gewinn des Anbaus ist die Zuschaltbarkeit des Mittelgeschosses. Im Inneren kommt das sogenannte Treppenmöbel zur Anwendung. Es fungiert als Türenkabinett.
Je nachdem wie Türöffnungen des Möbels geöffnet und verschlossen werden, entstehen verschiedene Situationen und werden neue Nutzungsszenarien ermöglicht. 
Desweiteren wurde eine Strategie überlegt, die aufzeigt, wie ein solches Projekt in der Realität umgesetzt, finanziert und organisiert sein könnte und damit  über das ursprüngliche Sichtfeld der Architektur hinaus geht. Es wird dargelegt, wie EigentümerInnen motiviert und begeistert werden, ihr Haus umzubauen. Es wird aufgezeigt, was das Interesse eines Investors wecken kann und wie bei solchen Projekten die Stadt unterstützend wirken kann aber auch Mehrwerte für die Allgemeinheit geschaffen werden können. 
Ein wesentlicher Schritt in der Umgestaltung  des gartenseitigen Außenraumes, ist die Bereitstellung eines Teils des privaten Gartens durch die BewohnerInnen für die Schaffung öffentlich zugänglicher Bereiche. Dazu zählen ein Quatiersplatz, Gemeinschaftsbeete und Hochbeete, Fahrradstellplätze und ein kleiner Spielplatz. Diese öffentlichen Bereiche können nicht nur das soziale Miteinander fördern, sondern auch zur Entwicklung einer neuen Identität der Nachbarschaft beitragen.
Zur Prüfung des entickelten Konzeptes wurde der Entwurf dann beispielhaft auf drei real existierenden Bestände in Berlin, München und Braunschweig übertragen. 

Beschreibung der Besonderheiten

Das Konzept zur Umstrukturierung wurde dann an einem sogenannten ‚Haus 0‘ entwickelt. Dieses ‚Haus 0‘ steht stellvertretend für die Bestandshäuser der 60 -90er Jahre. In einer Bestandsaufnahme und Analyse von 12 Reihenhäusern in suburbanen Gebieten deutschland- weit, wurden Grundrisse verglichen und so gemittelt, dass sie in Ihrer Gesamtheit eine Grundrissreferenz bilden, an welcher das Konzept zur Umstrukturierung frei, also orts- und bestandsungebunden entwickelt werden konnte. Im nächsten Schritt wurden zur Prüfung der Übertragbarkeit des Konzeptes auf real bestehende Reihenhausstrukturen dann drei Bestandsreihen ausgewählt. 

Kernelement des Entwurfes ist der Anbau der gartenseitig eine Schicht und auf dem Dach eine Affstockung ausbildet.
Der Anbau bedient als ‚alleskönnende Struktur‘ verschiedene Bereiche. Räumlich bildet er im EG eine Küche aus. Somit kann die ehemalige Küche als Induvidualraum genutzt werden, was das EG als entkoppelt von den oberen Geschossen bewohnbar macht. Im OG bildet er einen Wintergarten und Balkone aus. Im DG bietet er einen Laubengang aus, über welchen die neuen Einheiten auf dem Dach erschlossen werden können. Funktional dient die Struktur des Anbaus als Gerüst zur Fassadenbegrünung und für Photovoltaikelemente. PV- Elemente können Teil des Ausdruckes eines Gebäudes sein und müssen nicht zwangsweise auf dem Dach versteckt werden. Desweiteren kann an dem Stahlgerüst Sonnenschutz oder Vorhänge angebracht werden, die einzelne Bereiche im Laubengang voneinander abtrennen können. Somit kann der Außenbereich vor der Küche im DG je nach Wunsch privater und öffenlticher werden. Die neuen Dächer der Aufstockung bieten zum Einen Fläche für PV-Elemente, zum Anderen einen Ort für extensive Begrünung.
Auch der Außenbereich des Backyards wird neu organisiert. Idee ist es, dass die BewohnerInnen einen Teil ihres Privatgartens abgeben. Auf den neuen öffentlichen Flächen wird zum einen die Erschließungstreppe für die neuen Einheiten platziert. Außerdem können so öffent- lich nutzbare Bereiche für die BewohnerInnen geschaffen werden. Fahrradständer, Gemeinschaftsbeete und ein kleiner Spielplatzbereich, ebenso wie ein Quatiersplatz könnte Teil der neuen Identität der Nachbarschaft werden und das Gemeinschaftliche Leben prägen.
Eine weitere Besonderheit des Entwurfes ist die Zuschalbarkeit des mittleren Geschosses. Idee des Umbaus ist es, dass sich die ehe- mals starre Struktur des Gebäudes in einen flexiblen Grundriss transformiert. Kernelement dieser Idee ist das sogenannte Treppen- möbel, welches wie eine Art Türenkabinett funktioniert.
‚Der Begriff „Türenkabinett“ beschreibt einen Raum oder eine Struktur, die viele Türen enthält und den Eindruck erweckt, durch sie hindurch zu verschiedenen Räumen zu gelangen. Dies könnte eine künstlerische Installation, eine architektonische Gestaltung oder eine besondere Raumkonfiguration sein, die dazu dient, eine bestimmte Wirkung oder Erfahrung zu erzeugen, etwa Verwirrung oder Neugier.‘
Im Bezug auf den Entwurf können je nachdem wie Türen des Möbels geöffnet und verschlossen werden, verschiedene Situationen ent- stehen. Es tun sich Schränke, Räume oder Verbindungsflure auf.
IN ZAHLEN
Laut Umfrage leben im Schnitt in einer Einheit 2,5 Personen.
Durch die Umstrukturierung und Optimierung der qm Ausnutzung werden aus einer Einheit zwei Einheiten, was zurfolge hat, das dort bis zu acht Personen leben können.

Auszeichnungen

Schinkelpreis 2024 in dem Fachbereich Architektur

Schlagworte

Suburbia Reihenhäuser Umstrukturierung Projekt Furi

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

16

Das Objekt im Internet

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