Nominiert für die Shortlist der Jury 2020 - Nachwuchsarbeiten
Puit 2.0
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule München, Architektur, Andreas Reiser
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Es sind primitive Bauten, die keinen Anspruch auf Bedeutung erheben, aber sie sind „wirklich gebaut“. Man kann jedes Detail betrachten und findet kein Element, das nicht einer bestimmten Logik folgt. In dieser Reinheit der Architektur, zeigt sich das „Vernakuläre“ am besten. Es ist lesbar, fühlbar und nachvollziehbar. Die geographische Isolation der Alpen ließ Material, Techniken und Werkzeuge seit den Anfängen unverändert. Innerhalb der Grenzen regionaler Gegebenheiten und Anforderungen entstanden Bauten von einheitlicher Struktur und Formensprache. Der Rythmus dieser Struklturen resultiert aus der Art und dem Gebrauch der Werkzeuge, die dafür erforderlich waren. Diese Grundgeometrie zeigt sich nicht nur in der Strukturierung der Umgebung, sprich der Anordnung von Feldern, Wegen und Mauern sondern auch in der gebauten Architektur. Struktur bedeutet mehr als eine Summe konstruktiver Lösungen, sie ist vielmehr eine notwendige und grundlegende Ordnung für die Architektur, wie für den Menschen selbst. In der Struktur erscheint noch das letzte Detail vom Ganzen bestimmt, erfasst und geprägt von ein und derselben Idee.
Entwurfsbeschreibung
Insbesondere in touristisch geprägten Orten ist es wichtig, einen Ort der Kulturellen Außendarstellung zu schaffen. Dies sind in aller Regel „Kurhäuser“. Dort finden Veranstaltungen wie Heimatabende, Kur-konzerte oder Theateraufführungen statt.
Gleichzeitig geht dabei aber auch ein Stück der eigenen Identiät verloren. Tradition und Brauchtum sollte nicht zu einem stilisierten, klischeehaften Kitsch verstumpfen, für welche die Gebäude im gleichen Stil den passsenden Rahmen bieten, sondern sie sollten möglichst authentisch sein.
Gerade der Begriff der Tradition ist hierfür sinngebend. Wer meint, dass es nur eine Wiedergabe des Alten, Ursprünglichen ist, der irrt. Es ist ein fortwährender Prozess, der sich immer wieder gewandelt hat. Diesen weg der Transformation sollte auch die Architektur gehen. Wie ein Baum der neue Äste treibt, sollte sie auf ihren fundamentalen Wurzeln stehen und mit neuen Abzweigungen und Blättern ihre ganze schöpferische Kraft entfalten.
Der Entwurf „Puit“ in Veranstaltungszentrum in Mittenwald soll genau diese Dinge vereinen. Zum einen die genaue Auseinandersetzung mit dem Ort und zum andern die Synthese zur Moderne.
Beschreibung der Besonderheiten
Der längliche Baukörper im Osten des Grundstücks erhält eine neue Nutzung. Er soll Räumlichkeiten für eine Küche, ein Cafe und für einen Ausstellungsraum bieten. Dabei soll die bestehende Konstruktion erkennbar bleiben und durch ein energetisch, ertüchtigtes Modul ergänzt werden. Die Fassade ist durch Faltschiebeläden komplett zu öffnen, sodass der Raum zum Vorplatz erweitert werden kann. Aufklappbare Wände in der Rückwand, können verschiedne Austellungssituationen schaffen und ermöglichen eine hohe Variabilität des Raumes.
Neubau
Der Neubau situiert sich parallel zum Langhaus der Wandelhalle und verschiebt sich leicht Richtung Süden, sodass zwei Vorplatzsituationen entstehen. Die Konstruktion des Gebäudes wird durch hölzerne Dreigelenksrahmen generiert, die sich in ihrem Abstand von fünf Metern dem Bestand anschließen. Die Hülle wird durch eine hölzerne Lammellen-Struktur gebildet, die sich um das Gebäude wie ein Schleier legt. Das Gebäude bietet Platz für einen großen Veranstaltungsraum und variabel genutzen Räumlichkeiten für verschiedenste Nutzungen. Die spezielle konische Kubatur erzeugt einen ganz eigenen Charakter der durch die Länge des Gebäudes verstärkt wird.
Schlagworte
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Sitzplätze
450