Heinze ArchitektenAWARD 2010: 3. Platz Sanierung
Pumpwerk Neukölln
12045 Berlin, Schandauer Straße 13
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Wenk und Wiese Architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Schandauer Straße 13, 12045 Berlin, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
04.2008
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
9.800 m³
Nutzfläche
910 m²
Wohnfläche
480 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Mit dem Anschluss Rixdorfs an die Berliner Kanalisation wurde 1893 ein Abwasserpumpwerk errichtet. Infolge des immensen Bevölkerungswachstums ab 1900 wurde die Anlage 1925/1926 um die nun umgebaute Maschinenhalle erweitert. 1993 wurde das Pumpwerk durch eine neue Anlage ersetzt und außer Dienst gestellt. 2006 erwarben die Künstler Michael Elmgreen und Ingar Dragset den seither ungenutzten Erweiterungsbau, um ihn zu einem Galerie-, Atelier und Wohngebäude umzubauen. Das Gebäude ist seit 1989 in der Denkmalliste des Landes Berlin eingetragen.
Bestand
Die Gestalt orientiert sich am zeitgenössischen Industriebau, ist aber durchaus von eigener baukünstlerischer Qualität. Klinkerlisenen über hohen Sockeln verleihen der Fassade eine rhytmische Gliederung, dahinter zurückliegende Putzflächen sind durch vertikale Fensterschlitze aufgelöst. Den südlichen Teil des Hauses nimmt die ehemalige Maschinenhalle ein, deren Kassettendecke vom Dachtragwerk abgehängt ist. Auf halber Höhe ermöglichten verfahrbare Krananlagen Arbeiten an den schweren Maschinen. An der nördlichen Stirnseite waren auf vier Etagen Nebenräume untergebracht. Das Dach mit seinem markanten Polonceau-Tragwerk war bisher ungenutzt.
Konversion
Die Maschinenhalle dient heute als Atelier der Künstler. Auf den beweglichen Kranbahnen wurden breite Plattformen installiert, auf denen sich nun die Arbeitsplätze befinden. In die Rückwand der Halle wurde eine Öffnung mit in der Wand liegendem Treppenlauf zum Gemeinschaftsraum mit Küche eingefügt. Ihre asymmetrische Form erhielt durch eine weitere Öffnung zum Treppenhaus einen harmonisierenden Kontrapunkt. Die Obergeschosse wurden durch Entfernen tragender Wände zu großzügigen Lofts zusammengefasst, die langen Räume öffnen sich im Norden mit durchlaufenden Fensterschlitzen zum großen Gartenhof. Im Dachraum entstand zwischen den Dachbindern ein ausgedehntes Wohnzimmer, das sich nach Südwesten hin mit einem großformatigen Dachschiebefenster öffnet. Dazu wurden die zuvor in Kopfhöhe den Raum durchspannenden Zugstäbe in den Boden verlegt, dessen Tragfähigkeit mit einer Lastverteilungsschicht hergestellt wurde.
Methodik
Die Entwurfsmethodik ist integrativ. Das bestehende Werk wurde unter Einbeziehung seiner baukünstlerischen Identität mit veränderter Nutzung weitergebaut. Mit wenigen gezielten Eingriffen erfolgte nicht nur eine strukturelle Anpassung, sondern auch eine atmosphärische „Verschiebung“ der Raumwirkung: Durch singuläre Maßnahmen erfährt die industrielle Serialität des Bestandes eine Akzentuierung der mittleren Längsachse, die den Räumen eine der neuen Nutzung angemessene Feierlichkeit verleiht. Dabei ist es nicht das Bauteil selbst, das die Spannung zwischen Alt und Neu herstellt, sondern seine Verortung im räumlichen Gefüge. Die Unterscheidung ist vielerorts erst auf den zweiten Blick möglich.
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Sekundärenergie
Gas
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
2
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