Quartier 23 – Haus im Stadtpark, Lüneburg
Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
21337 Lüneburg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
09.2020
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
In dem markanten Mehrfamilienhaus inmitten des Hanseviertels sind 17 Eigentumswohnungen mit Wohnflächen zwischen 86 und 144 m2 entstanden. Die natürlich belüfteten, lichtdurchfluteten Wohnungen mit einer Raumhöhe von 2,70 m verfügen über bodentiefe Fenster und innovative Grundrisse, die in Teilen durch eingestellte organisch geformte Freiformen gegliedert sind.
„Unser übergeordnetes Ziel war es, ein Gebäude zu entwickeln, das die beiden Aspekte Ökonomie und Ökologie über den gesamten Lebenszyklus des Hauses miteinander vereint“, erklärt Architekt Johannes Jakubeit. „Durch die Verwendung hochwertiger Baustoffe wurde zum einen eine Bausubstanz geschaffen, die entscheidend zum Werterhalt der Immobilie beitragen wird. Zum anderen haben wir auf nachhaltige und zudem auch baubiologisch empfohlene Baustoffe gesetzt, um so für einen möglichst hohen Wohnkomfort zu sorgen. Dieser wird durch eine intelligente Grundrissgestaltung und Erschließung unterstützt.“
Wie gemauert
Dieser planerische Ansatz wird bereits in den Treppenhäusern sichtbar. Die Planer entwarfen hierfür eine Wandgestaltung, die den Bewohner über alle Etagen des Gebäudes begleitet. Die Wände bilden geschwungene Treppenwangen und Brüstungen, dienen dabei zugleich als Befestigungselemente für die Handläufe. „Es sollten möglichst schmale Wandkonstruktionen entstehen, die dennoch einen monolithischen und formschönen Eindruck vermitteln“, so Johannes Jakubeit.
Für die Realisation dieser wichtigen Ausbauelemente fanden die Architekten in Trockenbauprofi Martin Lübbert einen kompetenten Ansprechpartner. „Die Eigenschaften, die die Treppenhauswände aufweisen sollten, standen von Beginn an fest: Als Bauteil in einem stark frequentierten Gebäudebereich ging es natürlich darum, eine gewisse Widerstandskraft gegen Stöße und Schläge einzuplanen. Darüber hinaus mussten die durch den Handlauf übertragenen Kräfte sicher und dauerhaft von der aussteifenden Konstruktion abgetragen werden“, berichtet Martin Lübbert. Zunächst musste hierfür eine stabile Unterkonstruktion geschaffen werden: Die Brüstungen ohne geschwungene Elementführung wurden mit UA-Profilen verstärkt, die mithilfe von UA-Montagesätzen auf den Rohfußboden gedübelt wurden. Anschließend wurden zusätzliche CW-Profile eingestellt, um die Achsabstände der gesamten Unterkonstruktion auf maximal 312,5 mm zu reduzieren. Dann wurde ein UW-Profil auf die gestellten CW- und UA-Profile gesetzt und alle Profile untereinander verschraubt.
„Am Beginn und Ende eines jeden Treppenaufgangs ist die Wand C-förmig eingeschnitten. Um diese gerundeten Bereiche der Brüstung nachbilden zu können, haben wir die UW-Profile vor Ort eingeschnitten und gebogen. Da die CW-Profile an diesen Stellen nicht bis zur Decke geführt werden konnten, bilden an der Rohdecke abgehängte Deckenschürzen den oberen Teil der Treppenwand“, so Martin Lübbert.
Robuste Hybridkonstruktion
Um die verstärkte Unterkonstruktion mit einer nicht minder robusten Bekleidung zu versehen, setzte das Ausbauteam auf eine Hybridkonstruktion. In erster Lage wurden zunächst „Rigips Bauplatten RB“ montiert. Als zweite Lage folgte die massive Trockenbauplatte „Rigips Habito“, die über eine besonders hohe Oberflächenhärte verfügt und sich entsprechend robust gegen Stöße und heftige „Rempler“ zeigt. „Wichtig für uns: An einer herkömmlichen Schraube, die in einer mit ,Rigips Habito’ einlagig beplankten Wand verschraubt ist, halten bis zu 30 Kilogramm Gewicht – perfekte Voraussetzungen für die Montage der Handläufe. Die Treppenläufe wurden mit jeweils zwei Schrauben pro Meter befestigt. Entsprechend wirken die Wände, Laibungen und Treppenläufe wie aus einem Guss“, erklärt Martin Lübbert. Der monolithische Eindruck, der durch die Unterkonstruktion und die robuste Hybridbeplankung entsteht, wird von der hochwertigen Verspachtelung mit „Rigips ProMix Plus“-Feinspachtelmasse unterstrichen. „Wer in der Bauphase nicht vor Ort war, wird die Treppenhauswand schlicht für eine Massivwand halten“, so Martin Lübbert weiter.
Fließende Formen
Außergewöhnliche Gestaltungsideen prägen auch die Wohnräume. Trennwände sind in unterschiedlichen Freiformen ausgeführt und bieten zum Teil Sitzflächen oder Ablagenischen. Durch sie erhalten viele der 17 Wohnungen einen individuellen Zuschnitt. Die Unterkonstruktionen wurden entsprechend der gewählten Freiform angepasst. Dazu wurden vorgestanzte UW-Profile mit einem reduzierten Ständerabstand von circa 250 mm eingesetzt. Die teilweise sehr engen Radien von bis zu 400 mm wurden mit einer dreilagigen Beplankung ausgeführt: Die Basis bildet eine Lage aus vor Ort eingeschlitzten „Rigips Bauplatten RB“. Darauf montierten die Mitarbeiter von Heide - Aktiv - Trockenbau zwei Lagen der trocken biegsamen
„Rigips GK Form“ (2 x 6,5 mm). Um eine möglichst hochwertige Q 3-Spachtelung zu erzielen, wurden die biegsamen Spezialplatten an einigen Stellen durch die Designplatte „Rigips Die Weiße“ ersetzt. Sie verfügt zum einen über einen sehr glatten und hellen Oberflächenkarton. Zum anderen sind ihre Querkanten ab Werk gefast und lassen sich so ohne Bewehrungsstreifen verspachteln, was einen schnelleren Baufortschritt ermöglicht.
Korrosionsgeschützte Außendecken
Alle nach Westen zum autofreien Hanseplatz ausgerichteten Wohnungen verfügen über Loggien oder Terrassen. Die Decken über diesen Freiflächen sollten ebenfalls komplett in Trockenbauweise erstellt werden, wofür Ausbaupartner Rigips eine statische Vorbemessung der Unterkonstruktion hinsichtlich der Windsoglasten erstellte. Durch eine Gebäudehöhe von weniger als 10 m in der Windlastzone 2 und einem zugrunde gelegten Staudruck von 0,65 kN/m2 ergaben sich daraus Abhänger- und Grundprofilabstände von 500 mm, die Tragprofile wurden in einem Achsabstand von 400 mm montiert.
„Ein entscheidender Punkt bei der Ausführung von Trockenbaukonstruktionen in geschützten Außenbereichen ist das Thema Feuchte- und Korrosionsschutz. Entsprechend haben wir die gesamte Unterkonstruktion komplett mit speziellen Rigips-Profilen der Korrosionsschutzkategorie C3-hoch ausgebildet. Die Beplankung der Außendecken erfolgte dann mit schimmelresistenten Feuchtraumplatten. Verspachtelt wurden die Flächen mit dem hydrophobierten ,Vario H’-Fugenspachtel“, so Martin Lübbert.
Neben den kreativen Ausbaulösungen, der innovativen Umsetzung der Brüstungskonstruktionen und Freiformen und einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen Architekten und Trockenbauern lobte die Jury der Rigips Trophy an diesem Projekt insbesondere die überzeugende Arbeit im Detail. Geschäftsführer Martin Lübbert und die Mitarbeiter der Heide - Aktiv - Trockenbau GmbH & Co. KG haben nachhaltige Wohnräume mit einer stimmigen Gestaltung geschaffen. Darüber hinaus haben sie aus Expertensicht alle wichtigen Details wie zum Beispiel die Integration der Türzargen und die diversen Nischenausbildungen besonders überzeugend ausgeführt. Gleichermaßen beeindruckt zeigten sich die Juroren der Saint-Gobain Gypsum International Trophy: Die begehrte Auszeichnung in der Wettbewerbskategorie Wohnbau ging im Rahmen dieser „Weltmeisterschaft“ des Trockenbaus erstmals an ein deutsches Ausbauunternehmen.
Auszeichnungen
Weltmeisterlich: Mit ihrer innovativen Umsetzung von Entwurfsideen der Architekten q:arc Architektur I Design, Jakubeit & Rapp Partner Architekten mbB im Quartier 23 konnten die Mitarbeiter der Heide - Aktiv - Trockenbau GmbH & Co. KG um Geschäftsführer Martin Lübbert nicht nur einen Erfolg bei der 11. Rigips Trophy 2017 I 2018 erringen, sondern wurden auch im Rahmen der Saint-Gobain Gypsum International Trophy zum Gewinner in der Wettbewerbskategorie Wohnbau gekürt.
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