Architekturobjekt 3 von 5

Architekturobjekte


Quartier “Alter Westen”

10785 Berlin, Potsdamer Straße

Mit freundlicher Unterstützung von FAKRO Dachfenster

Die Dachfenster sind eine Sonderlösung, die stimmig in das Gesamtkonzept integriert wurden. - Quartier “Alter Westen”

© Architekturbildbureau Robert Herrmann

Das Dachgeschoss für die zukünftige Büronutzung öffnet sich mit seinen zwölf großen Dachfenstern gen Süden. - Quartier “Alter Westen”

© Architekturbildbureau Robert Herrmann

Den großen Dachfenstern wurde jeweils ein kleines Dachfenster im flach geneigten Dachbereich aufgesetzt, so dass im Grunde eine Mansardenlösung entstanden ist. - Quartier “Alter Westen”

© Architekturbildbureau Robert Herrmann

Der entstandene Raum hat einheitlich weiße Decken und Wände, die im Zusammenspiel mit den rhythmischen Durchbrüchen der Dachfenster eine besondere Raumwirkung entwickeln. - Quartier “Alter Westen”

© Architekturbildbureau Robert Herrmann

Mit freundlicher Unterstützung von FAKRO Dachfenster

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Potsdamer Straße, 10785 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

03.2016

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

AHM Architekten GmbH

Gutenbergstr. 4

10587 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 3980910-0

office@ahm-architekten.de

Verwendete Produkte

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

In Berlin gibt es immer wieder neue Szenen und Quartiere zu entdecken. Hier behutsam zu sanieren, damit Altes wieder mit aktuellem Leben gefüllt werden kann, ohne die historischen Vorgaben zu vernachlässigen, ist eine sensible Aufgabe.

Das Architekturbüro AHM Architekten aus Berlin hat sich mit dem Bauen und dem Bewahren im Altbaubestand bereits einen Namen gemacht und nicht zuletzt mit dem Objekt „Neue West“ ein hervorragendes Zusammenspiel von Alt und Neu gefunden. Im respektvollen Umgang mit der städtebaulichen und baulichen Substanz und unter Berücksichtigung denkmalschützerischer Anforderungen ist in dem ansonsten als „Alter Westen“ bekannten Quartier südlich des Potsdamer Platzes eine ganz besondere Sanierung in einem aufstrebenden Viertel mit wachsender Kunstszene gelungen. Ein Ensemble, das nicht nur für sich steht, sondern mit seinem modernen, kulturellen Ansatz auch zur Aufwertung des ganzen Viertels seinen Beitrag leistet. Die „Neue West“ in der Potsdamer Straße besteht aus unterschiedlichen, ab 1861 errichteten Gebäuden, um einen Hof gruppiert. Für Vorderhaus, Atelierhaus, Villa und Fabrik ergaben sich durchaus unterschiedliche Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Ein besonders interessanter Ansatz wurde für das Atelier- oder Seitenhaus entwickelt: Hier sollte unter dem Dach aus bis dato einzelnen kleineren Räumen ein großer Raum mit der Möglichkeit flexiblerer Anpassungen an die Nutzungserfordernisse der geplanten Nutzung als Büro entstehen. Der entstandene Raum hat eine großzügige Aufteilung erhalten, einheitlich weiße Decken und Wände, die im Zusammenspiel mit den rhythmischen Durchbrüchen der Dachfenster, dem hellen Holzfußboden und der bewusst freiliegenden und sich farblich dunkel absetzenden Dachtragkonstruktion eine ganz besondere Raumwirkung entwickeln. Modern und Alt gehen hier eine Symbiose ein und gerade das alte Holztragwerk bekommt dabei einen fast schon skulpturalen Charakter.

Ganz nach Planerneigung
Eine Herausforderung war hier die Dachneigung von nur zehn Grad, die also unter der Mindestdachneigung von 15 Grad liegt. Die FAKRO-Planungsabteilung erarbeitete Vorschläge, um mit einem werkseitigen Aufkeilrahmen die Differenz zu überbrücken. Die Sonderlösung des Eindeckrahmens wurde schließlich bauseits realisiert und kippt die kleinen Fenster weiter an, als die Dachneigung vorgibt. Um die Belichtungssituation zur fensterlosen Nordwand hin zu verbessern, wurde in der Flucht jeder zweiten Fensterkombination weiter oben noch jeweils ein weiteres kleines Einzeldachfenster eingesetzt, auch dieses wieder mit der speziellen Aufkeillösung zum Erreichen der Mindestdachneigung. Diese Fenster flankieren die gesamte Nordwand und liegen dabei in der Flucht der beiden Zugangstüren im Westen und im Osten, so dass sich eine klare, architektonisch ansprechende Anordnung ergibt. Im Außenbereich entstand eine weitere Sonderlösung, um die Fenster stimmig ins Gesamtkonzept der Dacheindeckung zu integrieren: FAKRO fertigte aus dem exakt vorgegebenen Dachmaterial – vorbewittertes Titanzink Prepatina der Firma Rheinzink – die Abdeckbleche der Dachfenster und ordnete sich so dem Materialkonzept und dem optischen Eindruck unter. Für diese Wirkung ist die Belichtungssituation von besonderer Bedeutung: In direkter Zusammenarbeit der Planer mit FAKRO wurden konkret auf das Objekt abgestimmte Fenster- und Anschluss- Lösungen erarbeitet.

Viel Lichtarbeit
Die großen Dachfenster vom Typ FYU-V U3 waren für die Planer interessant, weil sie mit einer Länge von 206 cm zu den längsten Serien-Dachfenstern der Welt zählen und auch bei relativ schmalen Maßen eine gute Belichtung ermöglichen. FAKRO hat die Holzfenster hier nicht in natur sondern mit seiner weißen Lackierung aus drei Schichten Polyurethan-Kunststofflack geliefert, was die Fenster sehr feuchteresistent und pflegeleicht ausstattet. So entfällt auch das periodische Nachlackieren, das bei den normalen Holzfenstern gut alle drei bis fünf Jahre empfohlen wird. Individuell an das Objekt angepasst wurde auch die Beschlagtechnik der großen Fenster: Um die Verwendung der Fenster, die sonst für Dachneigungen von 20-65 Grad geeignet sind, auch bei der vorhandenen Dachneigung von rund 69 Grad zu ermöglichen, musste die Mechanik der Beschläge variiert werden. Serienmäßig blieb dabei aber die gegenüber der Fenstermitte höher versetzte Schwingachse, die bei einer entsprechenden Einbauhöhe das bequeme Herantreten an die Fensterbrüstung ermöglicht. Das Dachgeschoss für die zukünftige Büronutzung öffnet sich mit seinen zwölf großen Dachfenstern gen Süden und belichtet den langen Raum mit Ost-West-Ausrichtung über die gesamte Breite, bis an die fensterlose Nordwand. Den großen Dachfenstern wurde jeweils ein kleines Dachfenster im flach geneigten Dachbereich aufgesetzt, so dass im Grunde eine Mansardenlösung entstanden ist.

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