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Heinze ArchitekturAWARD 2022: Wohnungsbau - Sonderpreis Innovation

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2022: Wohnungsbau - Sonderpreis Innovation


Raspberry Haus

48155 Münster, Soester Straße 35

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KRESINGS

Das Rot der Fassade leuchtet weithin sichtbar. - Raspberry Haus

© foto: romanmensing.de

Die Kubatur des Hauses folgt weiterhin den vorgegebenen Linien der Nachbarschaft. - Raspberry Haus

© foto: romanmensing.de

Blick auf die Rückseite des Roten Hauses im dicht bebauten Hansaviertel. - Raspberry Haus

© foto: romanmensing.de

Das Konzept des «Paint it all over» bestimmt die Wirkung des Hauses. - Raspberry Haus

© foto: romanmensing.de

Alle Bewohner können den Garten nutzen. - Raspberry Haus

© Roman Mensing

Das Rot zieht sich über alle Details. - Raspberry Haus

© foto: romanmensing.de

Das neu aktivierte Dachgechoss - Raspberry Haus

© Roman Mensing

Die Fensterrahmen sind ebenfalls in himbeerrot gehalten. - Raspberry Haus

© Roman Mensing

Auch im Innenausbau findet sich das Himbeerrot wieder. - Raspberry Haus

© Roman Mensing

Im ehemalige Ladenlokal im EG arbeiten nun viere Kreative im raspberry room. - Raspberry Haus

© Ulrike Meywald

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KRESINGS

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Soester Straße 35, 48155 Münster, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

12.2019

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

KRESINGS

Lingener Str. 12

48155 Münster

Deutschland

Tel. 0251987780

info@kresings.com

Fachplanung: Bauphysik

Hansen Ingenieure

Krögerweg 17

48155 Münster

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

Ingenieurbüro Wolfgang Beste

Markt 6

48317 Drensteinfurt

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

Dipl.-Ing. Jan Kattert Ingenieurbüro für Tragwerksplanung

Bültenweg 52

48341 Altenberge

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

Beatrix Zeisberg, Ingenieurin für Tragwerkplanung

Markenstiege 26A

48341 Altenberge

Deutschland

Fachplanung: Brandschutz

BKK Brandschutz

Am Holzbach 46

48231 Warendorf

Deutschland

Verwendete Produkte

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

565 m²

 

Nutzfläche

20 m²

 

Verkehrsfläche

25 m²

 

Wohnfläche

450 m²

 

Grundstücksgröße

336 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Viele möchten hier wohnen, wo Leben auf der Straße stattfindet und Münster ein bisschen Großstadtcharakter entwickelt. Allerdings ist der Wohnraum im dicht bebauten und urbanen Hafenarbeiterquartier sehr begrenzt. Neben der niedrigen Bauweise ist dies auch den zum Teil großen Wohnungszuschnitten geschuldet.
Hier haben Kilian und Konstantin Kresing ein Zeichen gesetzt. Die zwei Brüder hatten Ende 2017 die Möglichkeit eines der Reihenhäuser aus den 50er Jahren zu erwerben. Vision war hier von Anfang an, die vorhandene Struktur der Grundrisse auf die gesellschaftlichen Belange von heute anzupassen und flexibel für die Zukunft auszurichten. Auch stand stark im Fokus, einen echten Beitrag für die Energiereduzierung des Gebäudes zu leisten. Erreicht wurde hier mit nachwachsenden Tragstrukturen aus Holz und ausschließlich mineralischen Dämmstoffen eine Einsparung gegenüber der geltenden EnEv von 30 %.

Die komplette Überarbeitung der Fassade, aber auch die neu aktivierten Garten- und Dachetage setzen auf großformatige Fenster in Holz, die natürliches Licht und Weitsicht als Hauptbaustoff definieren.
Auch setzen die beiden stark auf Farbe, was ihrer Meinung nach das Viertel sehr gut vertragen kann. Neben dem roten Backstein sowie gedeckten Farben der Putzbauten sticht das Himbeerrot hervor. Das ehemalige Arbeiterviertel bekommt damit einen neuen Baustein, der von innen heraus leuchtet und sich klar zur eigenen Familie und Herkunft bekennt.
„Die Kubatur des Hauses haben wir nur im Dach mit dem Ausbau etwas verändert, ansonsten folgt die Outline weiterhin den städtebaulichen Gegebenheiten des Viertels“. Die Farbe ist daher für den Architekten neben dem metallischen Material ein weiteres Mittel, um der Sanierung eine gewissen Abstraktion zu verleihen. Das Konzept des «Paint it all over» hat die Farbe der Bleche auch über die Holzfenster, die Klingelanlage, die Brüstungen und das neue Geländer sowie die Balkone gebracht.

Heute leben 17 Menschen in den 15 Wohneinheiten, die aus 8 Nationen kommen und alle Altersgruppen abdecken. Von der Rentnerin bis zum Studenten oder Unternehmensgründerin und Kleinfamilie ist alles dabei. So hatten sich die Brüder das Projekt auch vorgestellt. Ein Stück reelles und modernes Leben in den alten Grundmauern. Gemeinschaftsbereiche wie der Garten oder Waschmaschine und Trockner stehen allen Bewohnern ganztägig zur Verfügung. Das vorhandene Ladenlokal wurde beibehalten, was die Fassade wie gehabt gliedert. Hier ist der raspberry room eingezogen, ein Co Working Space, in dem derzeit vier Kreative arbeiten.
Der ehemalige Grundriss wurde komplett neu gedacht. Neben der Absenkung des Halbkellers um 60 cm und dem Ausbau des Spitzdaches wurde auch Wohnfläche durch Umnutzung der Balkone gewonnen. Die neue, holzgestützte Außenwand wurde vor die Außenkante der vorhandenen Balkone positioniert. Auf diese Weise konnte die Raumtiefe so erhöht werden, dass kleinere Einheiten auf der West- wie auf der Ostseite möglich wurden. Auch wurde darauf geachtet, Flurfläche weitestgehend zu vermeiden. Die gefühlte Raumgröße wird aber hauptsächlich durch die großformatigen und bodentiefen Holzfenster erreicht. Alle Einheiten sind damit nicht nur Tageslicht belichtet, sondern auch mit einem französischen Fenster versehen. Ein kleiner Kunstgriff, der den Wegfall des ehemaligen Balkons wunderbar kompensiert.
Der Entwurf möchte die Gebäudekanten und städtebaulichen Linien des Viertels weiterführen. Daher folgt die Sanierung allen Höhen und Referenzpunkten der Umgebung. Dies schließt insbesondere die markante Traufe der Nachbargebäude ein, die im Detail sauber in neuem Material und neuer Konstruktion angepasst wurde.
Im Gegensatz zu üblichen Sanierungspraktiken, die hier bewusst anders beantwortet worden sind, setzt die Gestaltung der äußeren Haut auf eine nachwachsende Trägerkonstruktion sowie eine metallische Haut. Der gewünschte Effekt ist in Summe eine Abstraktion, die bei Respektierung aller proportionalen Vorgaben des Kontextes, stark über Haptik und Farbe getragen wird.
Bereits in der Planung wurde auf eine digitale Umsetzung geachtet. Das Konzept wurde modellbasiert in 3D geplant. Das hat die Schnittstelle zu den Gewerken vereinfacht. Vor allen Dingen ist dies in Bezug auf den Zimmermann und die Umsetzung der neuen Fassade zu nennen. Alle Wohnungen sowie die öffentlichen Bereiche sind mit LED-Technik ausgestattet. Bewegungsmelder reduzieren zudem den Energiebedarf im Zugangsbereich und Halbkeller. Der Zuschnitt der Wohnungen ist so gewählt, dass alle Einheiten mit kleinen, aber hocheffizienten Heizkörpern auskommen.
 

Auszeichnungen

DAM Preis für Architektur 2022 – Nominierung

Loop Design Awards 2021 – People’s Choice Award – Winner

Bau des Jahres 2020 (german-architects)

ArchDaily – Building of the Year 2021, nominee

Schlagworte

Raspberry, KRESINGS, himbeerrot, Münster, Sanierung, Modernisierung, 50er Jahre, Bauen im Bestand, Paint it all over, Hansaviertel, rot, Metallfassade, Moradelli

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 70

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

17,80 kWh/(m²a)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

16

Das Objekt im Internet

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