Nominiert für die Shortlist der Jury 2020 - Nachwuchsarbeiten
Refugium Regenerativum - Bezirkskrankenhaus Baraka, DR Kongo
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Carolo Wilhelmina zu Braunschweig, Institut für Industriebau & konstruktives Entwerfen, Philipp Knaus
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Demokratische Republik Kongo
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
27.000 m³
Bruttogrundfläche
16.000 m²
Nutzfläche
7.500 m²
Verkehrsfläche
5.000 m²
Wohnfläche
2.800 m²
Grundstücksgröße
70.000 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Blickt man jedoch auf die Stadt Baraka, welche mit 100.000 Einwohnern eine der größten Städte im kongolesischen Bezirk Süd-Kivu ist, so ist diese nahezu selbstverständliche Versorgung nicht gegeben. Im Stadtzentrum existiert zwar ein kleines Krankenhaus, welches jedoch weder den Raum, noch die medizinische Ausrüstung und Struktur bietet, um dem Bevölkerungsaufkommen standzuhalten. Die Gemeinschaft der Nutzer, bestehend aus Patient, Personal und Besucher sollen mit dem Entwurf eines neuen Krankenhauses außerhalb des Stadtkerns einen Ort des Rückzugs und der bedingungslosen Heilung erhalten, welcher die Region stärkt und das Wohlbefinden der Bevölkerung unterstützt.
Nachhaltig, mit regional vorkommenden Materialien zu bauen ist hierbei unabdingbar, da der Region einerseits die technischen und finanziellen, aber auch fachspezifischen Qualifikationen fehlen. Das vorherrschende architektonische Bild in Baraka ist die Lehmziegel-Hütte, auf Naturstein-Fundamenten gedeckt mit Wellblech oder Reet. Der direkt auf der Baustelle gepresste und gebrannte Vollziegelstein gibt den Nutzern die Möglichkeit effiziente Belüftungssysteme zu konstruieren, welche rein durch die passive Querlüftung die Sterilzonen wie den OP oder die Behandlungsräume der Geburtenhilfe und der Notfallambulanz zu temperieren und klimatisch auf einem ausgewogenen Niveau zu halten. Die Bauweise dient aber auch der Unterscheidung zwischen öffentlichen und krankenhausinternen Räumen. So zeichnen sich die Pflegebereiche durch ihre offene Struktur besonders durch die leicht anmutende Holz-Dachkonstruktion aus und verzahnen sich mit der umgebenden Natur, wobei die eigentlichen Patientenzimmer durch ihre massive Ziegelkonstruktion und die leicht zu konstruierenden Kappendecken den Schutz vor äußeren Einflüssen der Dschungelregion bieten.
Beschreibung der Besonderheiten
Abweichend von europäischen Großkrankenhäusern konnten in diesem Entwurf keine unterschiedlichen Ebenen mit entsprechender Nutzungsfläche entstehen. Die große Herausforderung lag also darin, Bewegung von Patient, Besucher, Personal und Material entsprechend zu analysieren und auf ein horizontales System zu übertragen. Somit ist in den Pflegeeinheiten ein Nutzungssystem entstanden, wobei die Bettenzimmer im Zentrum liegen, flankiert von der Besucher- & Patientenerschließung auf der einen und der Sterilzonen-Erschließung auf der anderen Seite. Ein ähnliches Prinzip wurde im großen Maßstab auf den Krankenhauskomplex übertragen. Um Besucher & Patient außerhalb der Sterilzonene zu halten, wurden diese ins Zentrum des ganzen Komplexes gelegt, welche im Norden und Süden von den Pflegebereichen flankiert werden. Somit wird ein mögliches Einschleusen von Erregern innerhalb der Sterilzonen minimiert bzw vermieden. Innerhalb der kritischen Zonen, besonders im OP wurde ein architektonisches Sytsem entwickelt, das einem Start-to-End Prinzip folgt. Also das Einschleusen von Patient, Personal und Material auf der einen Seite und Ausschleusen auf der anderen ohne eine Überschneidung zu riskieren.
Eine weitere Besonderheit bei dem Entwurf wurde auf vier gleichgestellte Planungsthesen gelegt, welche den piktografischen Darstellungen zu entnehmen sind.
Schlagworte
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