Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer
Renthof Kassel - Hotel, Restaurant, Bar und Eventlocation in der Mitte Deutschlands
34117 Kassel, Renthof 3
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architektengemeinschaft GGS Groger Grund Schmidt
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Renthof 3, 34117 Kassel, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
04.2017
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Sonstige
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
12.858 m³
Bruttogrundfläche
3.726 m²
Nutzfläche
2.521 m²
Grundstücksgröße
2.480 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Mit der Neueröffnung des Renthofs Kassel im Juni 2017 wurde ein historischer Ort im Zentrum der Stadt erstmalig seit vielen Generationen wieder der breiten Öffentlichkeit bewusst und erfahrbar gemacht. Das historische Gebäudeensemble, 1298 als Karmeliterkloster erbaut, ist das zweitälteste Gebäude Kassels und eines ihrer bedeutendsten Baudenkmale.
Zuletzt als Pflegeheim genutzt, beherbergt der Renthof seit seinem Umbau ein modernes Hotel mit Restaurant und Bar, das ebenso für familiäre und freundschaftliche Begegnungen wie für Events und Tagungen genutzt wird. Jedes seiner 55 Zimmer sowie alle Elemente des Gastronomiebereichs sind Unikate in Grundriss und Einrichtung.
Leitmotiv des Umbaus war es, mit dem Charme des Alten vielfältige Erlebnisräume für das Hier und Jetzt zu schaffen und so einen Ort wieder im kollektiven Gedächtnis zu verankern. Hierfür wurde das Gebäude unter erinnernder Bewahrung der Architektur des Hauses denkmalgerecht saniert. Vorhandene Qualitäten wurden aufgespürt und wieder akzentuiert mit der Zielsetzung eine atmosphärische, emotionale Architektur herzustellen.
Die Geschichte als Wegbereiter einer ansprechenden Zukunft
In seiner wechselvolle Geschichte erfolgten erhebliche Umbauten, Veränderungen und unterschiedlichsten Nutzungen, die auch in Fassade und Baustruktur des Renthofs ablesbar sind. Grundlage einer behutsamen Umnutzung und Sanierung war es zunächst, vorhandene Qualitäten wiederzuentdecken, die von der Nachkriegsnutzung als Pflegeheim überdeckt waren.
So wurden sämtliche Ausbauten (Gipskartonwände, -decken…) und Bodenbeläge wie Spanplatten demontiert und entsorgt. Die so freigelegte Substanz wurde als Chance für die Einarbeitung des neuen Raumprogramms in die vorhandene Gebäudestruktur begriffen. So wurden ausgemauerte gotische Tore und Fenster für den Bau des Barbereichs genutzt, eine gotische Türöffnung für den Durchgang in die angrenzende Brüderkirche reaktiviert und eine Wendeltreppe freigelegt, die von der Bar ins Untergeschoss führt.
Durch diese Herangehensweise konnten die Verluste an originaler Bausubstanz vor 1900 auf ein Minimum reduziert werden. Die Rohbaumaßnahmen beschränkten sich auf den Einbau eines zweiten Treppenhauses mit Aufzug, dem Einbau eines Archivraums in einem nicht unterkellerten Bereich, die Herstellung eines Speisesaals mit Öffnungen zum Innenhof und – als einzig von außen sichtbare Maßnahme – dem Freistellen des Eingangsportals durch zwei Fensteröffnungen.
Auch im konstruktiven Bereich wurden in enger Abstimmung mit den Fachingenieuren möglichst wenige Veränderungen vorgenommen. Der Dachstuhl und sämtliche vorhandenen Holzbalkendecken konnten erhalten bzw. instandgesetzt werden, das Tragwerk trotz Brandschutzvorgaben holzsichtig erfahrbar bleiben.
Epochemachende Stilrichtungen
Bei der Innenausstattung wurde zwischen den drei Flügeln des Gebäudes unterschieden, die jeweils einer stilistischen Idee folgen. Während die Einrichtung der Zimmer im Ostflügel von Elementen und Farben der 60er Jahre geprägt ist, reflektiert der Südflügel seine Entstehungszeit im 18. Jahrhundert. Hier nehmen klassische zurückhaltende Elemente und Farben die eleganten Linien dieser Epoche spielerisch ins Visier. Englische Stilelemente dominieren den Westflügel, in dem starke Farbakzente, Tapetendekor und Accessoires im Vordergrund stehen. Alle Stoffe, Tapeten, Möbel, Fliesen und Böden wurden sorgsam ausgewählt und nachhaltig auf die Bedürfnisse der Gäste angepasst.
Beschreibung der Besonderheiten
Die Böden im EG und UG erhielten einen schwimmenden Estrich, in den Obergeschossen wurde ein Gussasphaltestrich eingebaut. Durch diese Herangehensweise konnte die vorhandene Deckenstruktur (Deckenbalken holzsichtig oder verputzt, preußische Kappendecke etc.) mit allen Veränderungen wie Verformungen und Setzungen erfahrbar bleiben.
Auszeichnungen
Hessisches Kulturdenkmal des Monats
GEO Saison 100 schönste Hotels Europas (Kategorie Design)
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Heizenergieverbrauchswert
119,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
39,40 kWh/(m²a)
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
63
Anzahl Betten
101
Anzahl Sitzplätze
270
Anzahl Stellplätze
31
Das Objekt im Internet
Objekte in der Umgebung
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