Repräsentative Zuwegung für Wohnstift "Haus Lörick"
40547 Düsseldorf, Grevenbroicher Weg 70
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Grevenbroicher Weg 70, 40547 Düsseldorf, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
02.2021
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Mit dem Bau eines neuen Parkhauses bot sich für das Wohnstift Haus Lörick in Düsseldorf die Gelegenheit, auch die Eingangssituation des Geländes einschließlich der benachbarten Grünflächen von Grund auf neu zu gestalten. Der Weg von der Grundstückszufahrt bis zum Haupteingang der Wohnanlage führt nun über exklusive Pflasterklinker im Linge®-Format von Vandersanden, die der Kölner Landschaftsarchitekt Doron Stern mit viel Liebe zum Detail zu einem „ausgerollten Teppich“ arrangiert hat.
Die großformatigen Linge®-Pflasterklinker wurden von Vandersanden speziell für den Einsatz im öffentlichen Raum entwickelt. Mit einer Länge von ca. 245 mm wirken Linge®-Klinker schlanker und eleganter als Steine in den gängigen Standardformaten, vermitteln dadurch aber insbesondere auf Straßen und Plätzen ein Gefühl von Ruhe und Authentizität. Linge®-Pflasterklinker stehen in vier Ausführungen zur Verfügung. In den Formaten 60/80 und 80/60 besitzen die Steine zwar jeweils die gleichen Abmessungen, unterscheiden sich jedoch in der Breite der Sichtseite. Während LF60/80-Klinker bei einer Einbauhöhe von 80 mm auch für den Bau von Straßen mit hoher Verkehrsbelastung geeignet sind, können Fuß- und Radwege oder innerörtliche Plätze auf besonders nachhaltige Weise mit LF80/60-Steinen ausgestattet werden: pro Quadratmeter Pflasterung werden dann weniger Klinker und somit auch weniger Rohstoffe und weniger Energie bei der Produktion verbraucht. Der besandete Formback-Klinker im 80/70er Linge®-Format zeichnet sich durch eine abgeschrägte Kante aus, die bei intensiver Belastung Absplitterungen dauerhaft verhindert und die maschinelle Verlegung der Steine erleichtert. Und schließlich besitzen die besandeten Formback-LF80/80-Klinker statt nur einer gleich drei Sichtseiten, sodass die Produkte über den gesamten Lebenszyklus für unterschiedliche Zwecke mehrfach wiederverwendet werden können und zudem auch schwerste Belastungen der Flächen mühelos verkraften.
Ziegel als Bodenbelag von Anfang an gesetzt
Als Landschaftsarchitekt Doron Stern mit der Freiraumgestaltung am Düsseldorfer Haus Lörick beauftragt wurde, waren ihm die Pflasterklinker im Linge®-Format von Vandersanden indes noch gänzlich unbekannt. Gleichwohl war die Verwendung von Ziegelprodukten im Bereich der Zufahrt für Stern von Anfang an gesetzt: „Bei den Gebäuden in der Nachbarschaft vom Haus Lörick gehören Ziegel zum dominanten Baumaterial“, erklärt Stern, „ein Bodenbelag aus Betonsteinen oder gar Asphalt hätte da ganz und gar nicht in das vorhandene Umfeld gepasst.“ Damit nicht genug, sollte sich auch der Neubau des Parkhauses rundum in Ziegeloptik präsentieren. Im Kern eine Stahlbetonkonstruktion, bildet ein Filtermauerwerk aus roten Klinkern die äußere Hülle. „Für den Übergang von der Parkhausfassade hin zu den Grünanlagen und als verbindendes Element zu den übrigen Gebäuden kam für den Bodenbelag gar nichts anderes als Ziegel infrage“, stellt Doron Stern fest.
Als Platz gestaltete Erschließungsstraße
Zu einer hochwertigen Wohnanlage für Senioren gehört eine repräsentative Eingangssituation, lautet auch das Credo des Bauherrn. Wohnstifte Haus Lörick e.V. betreibt neben der Anlage im gleichnamigen Düsseldorfer Stadtteil zwei weitere Einrichtungen an den Standorten Hilden und Mettmann. Das Angebot des gemeinnützigen Trägers umfasst insgesamt 800 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe sowie den Häusern angeschlossene Pflege- und Servicebereiche bis hin zu vielfältigen Freizeit- und Sportaktivitäten. 1965 in Düsseldorf gegründet, räumt Haus Lörick e.V. der Wohn- und Lebensqualität einen hohen Stellenwert ein und passt die Gegebenheiten kontinuierlich den sich verändernden Wünschen und Bedürfnissen der Nutzer an. Dazu gehört, dass viele der Bewohnerinnen und Bewohner auch im hohen Alter nicht auf das Auto als Fortbewegungsmittel verzichten wollen. Vor allem rund um das 1969 eröffnete Stammhaus Lörick wurde das Parkplatzangebot während der vergangenen Jahre zusehends knapp und so entstand der Plan, auf dem Gelände ein neues und architektonisch anspruchsvolles Parkhaus zu errichten. Parallel dazu sollten auch die Freianlagen mit einer Gesamtfläche von knapp 5.000 qm von Grund auf neu gestaltet werden. Besonderes Augenmerk richteten Bauherr und Planer dabei auf die rund 100 Meter lange Zuwegung von der Grundstückseinfahrt entlang des neuen Parkhauses hin zum Eingang des Hauptgebäudes. Obschon es sich funktional um eine Erschließungsstraße handelt, sollte die Gestaltung von der Optik her eher einem in die Länge gestreckten Platz entlang der parkähnlichen Grünanlagen gleichkommen.
„Ausgerollter Teppich“ als verbindendes Element
Plätze und Eingangssituationen einladend zu gestalten, ist für Doron Stern an sich nichts Neues. Mit seinem in Köln ansässigen Büro stern landschaften sowie als Projektleiter im Auftrag Dritter, realisierte der Landschaftsarchitekt bereits die Um- oder Neugestaltung zahlreicher Außenanlagen im kommunalen wie auch im privaten Bereich. Am Haus Lörick ging es nun darum, dem Ensemble aus Parkhaus, Wohngebäuden, Grünanlagen und Zuwegung über das verbindende Element der Bodenpflasterung einen harmonischen Gesamteindruck zu verschaffen. Nicht von ungefähr kam Stern auf die Idee, die Optik einem ausgerollten Teppich nachzuempfinden: „Die Zuwegung ist nicht nur funktionaler Art, sondern markiert auch den Weg zum Eingang des Theatersaals, der als Bestandsbau an das Parkhaus anschließt“, erklärt Stern, „und am Ende auf dem grünen Teppich im Foyer des Hauptgebäudes mündet.“ Also schuf Doron Stern parallel zur markant-roten Klinkerfassade des Parkhauses eine von roten Steinen umrandete „Teppich-Intarsie“, die Besucherinnen und Besucher gleichermaßen den Weg weisen und zum Eintreten einladen soll. Um die rechteckige Fläche der Intarsie herum legte Stern als Übergang zu den Grünflächen eine Pflasterung in warmen Farbtönen an. In Materialität und Farbauswahl orientierte er sich an der Fassade des Parkhauses, wollte mit erdigen, aber nicht allzu grellen Tönen aber zugleich einen klaren Kontrast zwischen Wand und Boden schaffen.
Linge®-Klinker vereinen alle gestellten Anforderungen
Die Suche nach einem geeigneten Pflastermaterial gestaltete sich dann aber aufwändiger, als es der Landschaftsarchitekt zunächst erwartet hatte. Stern wälzte die Klinker-Kataloge unterschiedlicher Ziegelhersteller, forderte Muster an und machte sich die Entscheidung alles andere als leicht. An das Material stellte er zugleich klare Anforderungen. Neben funktionalen Kriterien ging es Stern vor allem um den Aspekt der Nachhaltigkeit, mithin sollte das Produkt nicht nur langlebig, dauerhaft farbecht und wiederverwendbar, sondern möglichst auch unter Schonung natürlicher Ressourcen hergestellt sein. Am Ende kamen für Stern nur Pflasterklinker im Linge®-Format von Vandersanden infrage.
„Das längliche Format der Linge®-Klinker vermittelt einen unheimlich eleganten Eindruck, und jeder einzelne Stein ist von der Optik her quasi ein Individuum“, schwärmt Doron Stern. Was die Farbgebung angeht, entschieden sich Planer und Bauherr für eine Kombination aus den grau-nuancierten Linge®-Produkten „Agata“ für die Auffahrt und „Grigio“ für die Gehwege im Format LF60/80 (245 x 60 x 80 mm). Hochkant und im Fischgrätverband verlegt, vermittelt die Pflasterung nicht nur ein ästhetisches und eindrucksvolles Bild, sondern hält als Feuerwehrzufahrt notfalls auch der Belastung mit schweren Fahrzeugen stand.
Die Verlegung der Linge®-Klinker auf einer Fläche von insgesamt rund 1.600 m² gestaltete sich dann anfangs allerdings etwas schwierig. „Vandersanden hat die zulässigen Formatabweichungen in vollem Umfang ausgenutzt“, meint Doron Stern augenzwinkernd, „aber das zeichnet die Originalität der Steine ja gleichzeitig auch aus.“ Und Vandersanden-Fachberater Raimund Oltmann ergänzt: „Für den Verarbeiter war das neue Format zunächst noch etwas gewöhnungsbedürftig. Aber mit einem bisschen Unterstützung kam der GaLa-Bauer dann schnell und gut mit dem Material zurecht und konnte von der Grundstückszufahrt bis zum Haupthaus nach und nach ‚den Teppich ausrollen‘, der Besucherinnen und Besucher des Hauses Lörick nun zum Flanieren einlädt.“
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