Resort Schwielowsee
Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Werder, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
09.2008
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Dacharbeiten mit Seeblick im Havelland
Von Wolfgang Blank*
Bei Werder an der Havel, ca. 12 km südwestlich von Potsdam, liegt die Hotelanlage Schwielowsee-Resort, unmittelbar am gleichnamigen See, an der Wasserstraße zwischen dem Glindower und dem Templiner See. Anlässlich der Erweiterung des hoteleigenen Wellnessbereiches entstand eine mit Titanzink gedeckte Dachlandschaft aus über 40 unterschiedlich gestalteten Einzeldächern.
Situation
Die Hauptgebäude des bestehenden Hoteltraktes bilden ein rechtwinkliges Ensemble drei- bzw. viergeschossiger Bauten an der Zufahrtsstraße. Sie schirmen das weitläufige Wiesenareal zwischen der Hotelanlage und dem Schwielowsee ab. Seeseitig dem Hauptbau angegliedert liegt der Bereich Seaside Garden mit Haupteingang, Restaurant, Havanna-Bar und Fitnesscenter. In Verlängerung der Gebäudelängsachse schließt sich der ausgedehnte Wellnessbereich mit Außenschwimmbecken und einer Gruppe neuer Pavillonbauten in Richtung Seeufer an.
Vorbildfunktion Metallbedachung
Wie schon beim Haupthaus, das von einem metallgedeckten, spitzkegeligen Turmdach und einer dreiseitig umlaufenden Dachschräge in Falztechnik akzentuiert wird, entschied man sich, auch die neuen Pavillonbauten des Wellnessbereiches mit attraktiven, handwerklich ausgeführten Titanzinkdächern zu decken. Diese vielgestaltigen Pavillondächer bilden ein Pendant zum gegenüberliegenden Eventcenter, dessen "doppelte", metallgedeckte Pyramidendächer ebenfalls in Doppelstehfalztechnik ausgeführt wurden.
Dachlandschaft in Titanzink
Die Bau- und Erweiterungsmaßnamen im Wellness-bereich wurden in Form polygonaler Pavillongebäude und vor- und zurückspringender, kleinerer Verbindungstrakte umgesetzt. Sie bilden eine Abfolge unterschiedlich großer und hoher Nutzbauten in der Achse Haupthaus - Seeufer. Architektonisch dominieren die oktogonalen Grundformen der beiden größeren "Pagoden", denen sich Verbindungstrakte mit großzügigen Fensterfronten, Vor- und Rücksprüngen anschließen. Bedingt durch diese ungewöhnliche Grundrisssituation, die von einander abweichenden Gebäudehöhen und Geometrien und die daraus resultierenden, unregelmäßigen Dachformen, ergibt sich ein Bild mit überraschenden Perspektiven. Neben flach geneigten Satteldächern, Zelt- und Pyramidendächern, findet sich eine Vielzahl unregelmäßiger Pultdachflächen mit unterschiedlichen Dachneigungen und Größen; insgesamt über vierzig verschiedene Einzeldächer.
Bauherrschaft und Planer legten Wert auf ein langlebiges, wirtschaftliches, nachhaltiges und umweltverträgliches Material für die Bedachung der Erweiterungsbauten. Da es zudem auch im Aussehen mit den bereits vorhandenen Metalldachflächen der älteren Gebäude harmonieren sollte, war der Weg für eine metallische Dachdeckung mit Titanzink vorgezeichnet. Die Entscheidung fiel für Rheinzink in walzblanker Ausführung, Bandmaterial, 570 mm breit, 0,7 mm Metalldicke, handwerklich in Doppelstehfalztechnik ausgeführt.
Metalldachaufbau nach bewährtem Muster
Ausführungstechnisch wurden für die Deckung der Pavillondächer keine Experimente eingegangen. Die Planer entschieden sich für einen klassischen, belüfteten Dachaufbau. Als tragende Unterkonstruktion für die Titanzink-Schare wurde Holzschalung, 24 mm dick, eingesetzt. Darauf wurde eine strukturierte Trennlage aufgebracht. Für die Verlegung wählte man die Doppelstehfalztechnik.
Die Scharbreite beträgt ca. 500 mm. Allerdings war ein sehr hoher Anteil an konischen Scharen und Ausgleichscharen zu fertigen, bedingt durch die unregelmäßig geformten Dachflächen. In sofern war auch eine werkstattmäßige Vorfertigung der Schare ziemlich eingeschränkt möglich.
Die Dachentwässerung erfolgt über vorgehängte halbrunde Dachrinnen, Nenngröße 333, und dazu passende Einhangstutzen in Regenfallrohre, Nenngröße 100. Die Grate der Zeltdächer sind als erhöhte "T-Falze" ausgeführt, am Hochpunkt zusammengeführt und mit quadratischen oder runden Abdeckkappen, je nach Turmform, überdeckt.
Aufwendige Detaillösungen
Wie aus dem Baustellenbericht der Firma Blank Dachdeckerei und Dachklempnerei GmbH, aus Schwielowsee-Caputh hervorgeht, mussten anspruchsvolle Detaillösungen gefunden werden, um die zum Teil schwierigen Anschlüsse fachgerecht und funktionssicher herzustellen. Im Folgenden ein paar Auszüge, die die Schwierigkeiten während der Verlegearbeiten verdeutlichen:
"Ein Großteil der Pultdächer wies unterschiedliche Neigungen auf und nicht parallel verlaufende Traufen zum oberen Dachabschluss, was eine symmetrische Verlegung der Schare sehr erschwerte."
"Obere Dachabschlüsse mussten abwechselnd als Ortgang und als Wandanschluss ausgebildet werden. Dazu kam der Einbau von vier Dachtürmchen die jeweils mit kleinen Zeltdächern zu versehen waren. Die seitlichen Kehleinfassungen erwiesen sich als sehr schwierig, da sie in einen Ortgang bzw. einen Grat einliefen."
Die unteren Dächer wiesen teilweise sehr flache Neigungen auf, so dass herkömmliche Kehlausbildungen nicht möglich waren. Daher führten wir hier alle Kehlen und Grate in durchgehender Doppelstehfalzdeckung mit konisch gefertigten Scharen aus. Aufgrund der geringen Dachneigung sicherten wir in diese Partien grundsätzlich durchgehend mit Dichtband."
"Im Bereich der flach geneigten Dächer ist ein Turm mit achteckigem Zeltdach eingebaut. Hier entstand eine ca. 1,20 m breite Rinne mit Null-Gefälle. Wir kleideten sie mit Sarnafil-Folie aus, da sich der Übergang auf das einlaufende Titanzink-Dach als sehr schwierig erwies. Hier erreichten wir die erforderlichen Dichtigkeit mit einer Überdeckung der Folie zum Titanzink von 50 cm sowie mehreren eingelöteten Zusatzfalzen."
Langlebig, nachhaltig, umweltfreundlich
Die Titanzink-Dächer der neuen Gebäude im Wellnessbereich setzen einen besonderen architektonischen Akzent. Ihre natürliche, blaugraue Oberfläche, die durch Witterungseinflüsse entsteht, bildet zu dem hellen Farbton der Außenwände, die bei den neu errichteten Gebäuden mit Stulpschalung bekleidet sind, einen sehr schönen Kontrast. Außer der guten Witterungsbeständigkeit waren Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit von Rheinzink weitere gewichtige Argumente, die zur Auswahl dieses langlebigen Bedachungswerkstoffes führten. Der Hersteller verweist in diesem Zusammenhang auf die ECO-Umweltdeklaration für Rheinzink gemäß ISO 14025. Das Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU) hat nach umfassender Bewertung des gesamten Lebenszyklus den Werkstoff Rheinzink als umweltverträgliches und nachhaltiges Bauprodukt deklariert.
Zusammenfassung
Mit der Auswahl von Titanzink für die Dächer der neuen Pavillongebäude im Wellnessbereich des Schwielowsee-Resorts haben Bauherrschaft und Architekt besonderes Gespür für pragmatische und zugleich ästhetisch befriedigende Lösungen bewiesen. Die ausführenden Handwerker haben die sehr unterschiedlichen Dächer handwerksgerecht in bewährter Falztechnik gedeckt. So fügen sich die neuen, hell bekleideten Pavillons mit ihren vielgestaltigen Titanzink-Dächern spannungsreich in die weitläufige, grüne Ufer- und Seenlandschaft ein.
* DDM Wolfgang Blank ist Inhaber der W. Blank Dachdeckerei GmbH in 14548 Schwielowsee-Caputh
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