Architekturobjekte
Restaurant Augusta in Göttingen
37073 Göttingen, Am Wilhelmsplatz 3
Mit freundlicher Unterstützung von AGROB BUCHTAL
Mit freundlicher Unterstützung von AGROB BUCHTAL
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Am Wilhelmsplatz 3, 37073 Göttingen, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
12.2016
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Erst Kartoffelkeller der ältesten Mensa Deutschlands, dann Jazzclub, später Kneipendisko, heute das dritte Standbein des Sternekochs Daniel Raub: Bei der Sanierung dieses 200 Quadratmeter großen Kellergewölbes war Fingerspitzengefühl gefragt. Architektur und Ingenieurskunst gingen Hand in Hand mit Designaspekten. Die eingesetzten Materialien sollten die historisch wertvolle Bausubstanz gekonnt in Szene setzen, aber dennoch den hohen Belastungen einer gastronomischen Nutzung gewachsen sein. Den Boden für das neue Restaurant Augusta in der Alten Mensa Göttingen bereiten im wahrsten Sinne des Wortes keramische Fliesen der Marke Agrob Buchtal.
Hinter der dekorativen Fassade der Alten Mensa in Göttingen hat sich viel verändert. In enger Abstimmung mit Denkmalschutzbehörde und Stadtarchäologie erfolgte seit Anfang 2014 die grundlegende Sanierung der Immobilie. Grundsätzlich galt es, die ursprüngliche Gestalt und Raumaufteilung wieder herzustellen. Wo immer historisch wertvolle Bausubstanz zum Vorschein kam, sollte sie erhalten bleiben.
Von 1922 bis 2009 befand sich hier die erste Mensa Deutschlands, die täglich bis zu 2.000 Studierende auf zwei Etagen verköstigte. Seit Februar 2016 finden in dem Gebäude Tagungen sowie festliche und kulturelle Veranstaltungen statt. Die Georg-August-Universität, die die Räume für 3,5 Millionen Euro sanieren ließ, reagiert damit auf die steigende Nachfrage nach größeren und flexibel nutzbaren Tagungs- und Veranstaltungsmöglichkeiten in der Göttinger Innenstadt.
Neue Gastronomie für die Alte Mensa
Das Restaurant Augusta soll mit einem hochwertigen gastronomischen Angebot das Tagungshaus ergänzen und mit einer Außenwirtschaft den davor liegenden Wilhelmsplatz wieder beleben. Mit fünf interessierten Gastwirten führte die Hochschule Gespräche. Der Sternekoch Daniel Raub vom Hotel und Restaurant Biewald in Friedland setzte sich schließlich durch. „Ich habe lange nach einem Standort in Göttingen gesucht. Im Restaurant Augusta habe ich nun 80 Sitzplätze, 20 davon im Séparée, und kann dort bodenständige deutsche und französische Küche in einem ganz besonderen Ambiente servieren.“
Umfangreiche Umbaumaßnahmen
Eine Treppe führt hinunter in einen Gewölbekeller, wie er typischerweise zu den Gebäuden der Göttinger Innenstadt gehört. Seit 1974 hatte er als Kartoffelkeller keine Funktion mehr, wurde Jazzclub und in den 1990er Jahren zu einer Disko. Bei den Umbaumaßnahmen zum Restaurant Augusta stellte sich heraus, dass die Kellerdecken des 1825 errichteten Gebäudes für die geplante Nutzung zu niedrig waren. Säulen und Außenwände wurden deshalb nach Plänen des Ingenieurbüros Gockel, Baunatal, neu gegründet und 1,5 Meter unterfangen. Die Dämmung sowie die Technik, wie Lüftung, Elektrik und Wasser, wurden im Boden versenkt, so dass insgesamt 40 Zentimeter Raumhöhe gewonnen werden konnte. Innerhalb der siebenmonatigen Bauzeit erhielt der Keller darüber hinaus einen zweiten Zugang.
Funktionale Ästhetik
Die Inneneinrichtung konnte der Pächter Daniel Raub selber wählen. „Hinsichtlich des Bodenbelages war mir zum Beispiel wichtig, dass alles wie aus einem Guss erscheint“, so der Sternekoch. In Gesprächen mit der Architektin Tanja Gockel kristallisierten sich deshalb keramische Fliesen als die beste Lösung heraus. Mit diesem ökologisch und ökonomisch vorteilhaften Material ist es möglich, Zonen trotz unterschiedlicher Nutzungsanforderungen optisch durchgängig zu gestalten. Ein Beispiel dafür ist der Thekenbereich, der direkt an den Gastraum anschließt, aber eine ganz andere Trittsicherheit erfordert. „Denn hier können Flüssigkeiten und andere gleitfördernde Medien auf dem Boden landen“, erläutert Gockel. Gleichzeitig galt es eine Lösung zu finden, die zum einen mit der Optik und Haptik der historischen Gemäuer harmoniert, zum anderen aber auch robust und strapazierfähig ist. Die Wahl fiel auf Feinsteinzeugfliesen der Serie Valley von Agrob Buchtal. Für eine harmonische Optik sorgen nicht nur die authentische Anmutung mit feinkörnigen Strukturverläufen oder der gewählte Farbton Erdbraun, sondern auch natürliche Rohstoffe wie farbige Tonmineralien und Erden, die bei Valley zum Einsatz kommen. Darüber hinaus bietet die Serie eine große Bandbreite an Formaten sowie Trittsicherheitsstufen, so dass der Wunsch nach dem Format 75 x 75 Zentimeter in der selten angebotenen Trittsicherheitsklasse R11/B für den Thekenbereich erfüllt werden konnte, ohne auf optische Durchgängigkeit verzichten zu müssen. Im Gastraum wiederum korrespondiert das gewählte Großformat mit Trittsicherheit R10/A gekonnt mit den Kreuz- und Tonnengewölben sowie der Bruchsteinwand.
Fliesen mit werkseitiger Vergütung
Unglasierte Bodenfliesen wie die hier verwendeten sind von Natur aus strapazierfähig und unempfindlich. Diese Vorzüge werden nochmals verbessert durch die bereits im Werk eingebrannte „Protecta“-Vergütung. Sie geht eine innige Verbindung mit dem Fliesenkörper ein und verschließt die bei unglasierter Keramik vorhandenen „Mikro-Poren“. Den Eindringen von Flecken bildenden Substanzen wird dadurch wirkungsvoll vorgebeugt, eine mühsame nachträgliche Imprägnierung ist nicht mehr erforderlich. Dies kann auch Raub bestätigen, der im Vorfeld unterschiedliche Bodenbeläge einem Praxistest unterzogen hatte: „Ich habe Wein oder andere Flüssigkeiten darauf verschüttet, doch nur die Fliese hat mir dies nicht krumm genommen. Das hat mich überzeugt, denn so bietet sie mir Ästhetik und Funktionalität zugleich.“
Und so zieht sich die keramische Fliesenserie Valley wie ein durchgängiges Band vom Restaurant- und Thekenbereich bis hinein in die Sanitärräume. Sie bringt optische Ruhe in die Gesamtkonzeption und bietet dennoch einen reizvollen Kontrast zu den geputzten Wänden sowie den anderen Elementen der Innengestaltung. In den Sanitärräumen wurde Valley mit Wandfliesen der Serie Pasado sowie der korrespondierenden Dekorfliese Cuna aus der gleichen Kollektion kombiniert. Mit ihrer Unregelmäßigkeit in der Linienführung sowie ihrem Unikatcharakter betont auch sie die Natürlichkeit der Lokalität.
Sicherheit am Arbeitsplatz
In den Küchen- und Lagerräumen setzte Tanja Gockel auf die keramische Fliesenserie Emotion Grip von Agrob Buchtal. „Es ist unglaublich welchen Freiraum mir diese Serie gerade bei der Ausgestaltung von Funktionsräumen lässt. Die Küche ist ein Arbeitsplatz, bei dem viele Aspekte berücksichtigt werden müssen. Mit aufeinander abgestimmten Farben und Oberflächen, differenzierten Trittsicherheitsstufen bis hin zu R12V4 sowie einer großen Bandbreite an Formaten inklusive einem Mosaik in R10/B ist Emotion Grip hierfür die ideale Kollektion“, begründet die Architektin ihre Auswahl.
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