Architekturobjekt 9 von 171
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2024


Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

40724 Hilden, Walder Straße 24/24a

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Christof Gemeiner Architekten BDA

Die Häuser der Walzengravuranstalt - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© shotbyshulz

Sanierung der 176jährigen Klinkerfassade - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© shotbyshulz

Blick in das Kulturcafé der AWO - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© shotbyshulz

Die Ergotherapie der AWO - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© shotbyshulz

Der neu gestaltete Eingang des Stadthauses - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© Margot Gottschling

Ausgelaserte Cortenstahlplatte - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© Christof Gemeiner

Verwendung der Positivform des Geländers - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© Christof Gemeiner

124 Jahre gebaute Stadtgeschichte - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© Christof Gemeiner

Arbeiten in offener Atmosphäre - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© shotbyshulz

Besprechungsraum mit Materialbibliothek - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© Margot Gottschling

Abgebeizte Stuckdecke - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© Margot Gottschling

Treppe aus brüniertem Stahl - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© shotbyshulz

Mit Leinöl behandelter Baustahl - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© shotbyshulz

Ruheraum im Spitzboden - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© shotbyshulz

Freigelegte Wandbemalung unter Tapeten - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© shotbyshulz

Zeitspuren in der Klinkerfassade - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© Margot Gottschling

Sichtmontage der Haustechnik - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© shotbyshulz

Sichtbeton und Baustahl im Treppenhaus - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© Christof Gemeiner

Aufzugstür im Treppenhaus - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© shotbyshulz

Industrieästhetik - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© shotbyshulz

Detail Handlauf - Revitalisierung der Häuser einer alten Walzengravuranstalt

© shotbyshulz

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Christof Gemeiner Architekten BDA

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Walder Straße 24/24a, 40724 Hilden, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

12.2022

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Christof Gemeiner Architekten BDA

Bahnhofsallee 5

40721 Hilden

Deutschland

Tel. +49 2103 3339-0

mail@gemeiner-architekten.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Ing. Büro Hoppe

Adenauer Straße 10

42781 Haan

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

ITR GmbH

Ohligser Straße 37

42781 Haan

Deutschland

Fachplanung: Brandschutz

Ing. Büro Hoppe

Adenauer Straße 10

42781 Haan

Deutschland

Gebäudedaten

Bauweise

Mauerwerksbau

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

8.652 m³

 

Bruttogrundfläche

965 m²

 

Nutzfläche

1.985 m²

 

Verkehrsfläche

185 m²

 

Wohnfläche

196 m²

 

Grundstücksgröße

2.984 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

1.874.596 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

2.987.412 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das Ensemble der alten Walzengravuranstalt besteht aus einem denkmalgeschützten Stadthaus (Baujahr 1900) und der sogenannten Fabrik (Baujahr 1852). Das Areal mit den lange leerstehnden und von schwerem Verfall geprägten Gebäuden befindet sich unmittelbar in der Hildener Innenstadt. In einem ersten Bauabschnitt wurden das Erdgeschoss und Obergeschoss der Stadtvilla saniert, in einem zweiten Bauabschnitt das Dachstudio und die ehemalige Produktionsstätte für die Zwecke der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Das Raumprogramm des mischgenutzten Komplexes umfasst Büro- und Ausstellungsflächen, Verwaltungsflächen, drei Wohnungen, Werkstätten, eine Ergotherapie und ein kulturell und gstronomisch genutztes Tagescafé. Die Außenanlagen des gepflasterten Hofes werden für Stadtteilfeste und Trödelmärkte genutzt. Aufgrund seiner städtebaulichen Präsenz strahlte das Quartier nach seiner Fertigstellung sofort auf die Umgebung aus und entwickelte sich zu einem viel genutzten und lebendigen Stadtteilzentrum - ein dritter Ort ist entstanden. Die sanierten Gebäude sind der Impulsgeber für die Arrondierung der innerstädtischen Raumressource und Entwicklungsfläche. Der Startschuss für die Neubebauung auf der östlichen Seite ist bereits erfolgt. Stück für Stück werden die Brachflächen reaktiviert und mit Leben gefüllt.

 

Beschreibung der Besonderheiten

Das Entwurfskonzept geht von der Haltung aus, dass alles vorgefundene, alle Bauteile, Materialien und Oberflächen einen Wert darstellen, der zu erhalten ist. Sie sind das Gedächtnis und die Identität eines Ortes und bilden die Grundlage für den Werterhalt und die Pflege durch die Besucher und Nutzenden. Damit einhergehend bleibt die gebundene graue Energie in Nutzung und trägt auf diese Weise zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei. Zeitspuren sollen als solche erkennbar sein und wurden konsequent erhalten. Zur Ausführung kamen scheinbar tradierte Handwerkstechniken wie abschleifen, abbeizen, sandstrahlen, reparieren, brünieren, flammen, schweißen oder löten. Neu hinzugefügte Elemente sind auch als solche zu erkennen, wie etwa das neue Geländerelement am Stadthaus. In die Corten-Stahlplatte wurde das Ornament des Original-Balkongeländers als Negativ eingelasert. Durch die Anwednung dieser Technik ist das Bautel eindeutig als zeitgenössisches erkennbar, versinnbildlicht jedoch auch die ursprüngliche Gestaltung. Anhand der Berechnung der Lebenszykluskosten (LCC) wurden Materialien und Oberflächen mit den niedrigsten Instandhaltungskosten ausgewählt: Alte Fliesen- und Natursteinbeläge wurden gereinigt, die Böden bestehen aus fugenlosem Betonspachtel und geschliffenem Sichtestrich. Die Klinkerfassade aus dem Jahr 1851 wurde lediglich gereinigt und partiell neu verfugt, alte Zumauerungen verweisen auf die Geschichte des Gebäudes und machen den Reiz der Ziegelstruktur aus.

Nachhaltigkeit

Das nachhaltigste Gebäude ist jenes, das stehenbleibt. Daraus folgt die Minimierung des Einsatzes von grauer Energie durch weitestgehenden Erhalt der originalen Bausubstanz sowie Verlängerung der Gebäudestandzeit durch Sanierung. Senkung der Betriebskosten und damit CO2-Reduzierung durch Betrachtung der Lebenszykluskosten (LCC) über einen Zeitraum von 50 Jahren, zur Ermittlung der Materialien mit dem besten Verhältnis aus Kosten und Wartungs- Pflegeintervallen. Erhöhung der Standortqualität gemäß DGNB-Kriterium durch Sanierung und Reparatur des Stadtquartiers. 

Auszeichnungen

Auszeichnung des Landes NRW als Vorbildlicher Arbeitsort in der Stadt

Nominierung für den Architekturpreis NRW

Auszeichnung guter Bauten des BDA

Architekturpreis Bergisch-Land des BDA

Schlagworte

Dritter Ort, Revitalisierung, Stadtreparatur, Vitale Innenstädte, Stadtteilzentrum, Stadtquartier, Integration, Inklusion, Barrierefreiheit, Identität, Rollstuhlgerechtigkeit, Barriefrefreiheit, Offenheit und Dialog, Klimaschutz

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 70

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Umweltthermie (Luft / Wasser)

 

Sekundärenergie

Umweltthermie (Luft / Wasser)

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

51,00 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

110,00 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

130,00 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

68 %

 

Warmwasser

22 %

 

Beleuchtung

6 %

 

Lüftung

4 %

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