Architekturobjekte
Revitalisierung einer alten Produktionshalle
40229 Düsseldorf, Waagenstraße 20
Mit freundlicher Unterstützung von Gira
Mit freundlicher Unterstützung von Gira
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Waagenstraße 20, 40229 Düsseldorf, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
01.2012
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
1.800 m²
Grundstücksgröße
3.300 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Revitalisierung einer alten Produktionshalle
In der Düsseldorfer Waagenstraße steht eine Backsteinhalle aus dem Jahr 1904. Früher wurden hier große Industriewaagen gebaut, später wurde sie als Lagerhalle genutzt und stand schließlich zum Verkauf. Diese Gelegenheit nutzte der Unternehmer und Elektromeister Kai Hofmann und sicherte sich das 3.300 Quadratmeter große Grundstück. Die alte Halle hat sein Team wieder herausgeputzt, im Inneren ist auf Basis der Ideen von Kai Hofmann und nach den Plänen von Hecker Architekten ein modernes Bürogebäude entstanden. Wie zwei gläserne Container liegen die Etagen versetzt übereinander, die großen Fensterflächen lassen jederzeit Sichtbezüge in die Halle und auf das Ziegelmauerwerk zu.
Viel Vorstellungskraft war nötig, um sich den Backsteinbau als behaglichen Firmensitz für Elektro Kai Hofmann vorzustellen – die 1.800 Quadratmeter große Halle war stark sanierungsbedürftig. Es gab weder eine Heizung noch Elektroinstallationen, Wasserversorgung oder eine Kanalanbindung. Bevor mit dem eigentlichen Baukörper im Inneren gestartet werden konnte, mussten zudem Parkplätze und eine befestigte Fahrbahn realisiert werden. Parallel wurden die zugemauerten Fenster der Halle geöffnet und die Wände sandgestrahlt, um das charakteristische Mauerwerk wieder freizulegen.
Kai Hofmanns erste Idee war, im Inneren der Halle einfach Container aufzustellen – da jedoch Arbeitsplätze entstehen sollten, mussten diese natürlich auch den Vorschriften hinsichtlich Tageslicht, Wärmeschutz, Lüftung und Brandschutz entsprechen. Der architektonische Entwurf von Hecker Architekten ist inspiriert von dieser ersten Idee – der Baukörper erscheint wie zwei aufeinandergestapelte, leicht versetzt liegende Container, die obere Etage kragt dabei nach vorn aus. Umgesetzt wurde der Kubus aus Glas und Stahl vom Düsseldorfer Glasbauspezialisten Conzen Glas.
Die alte Produktionshalle und der neue Kubus stehen bewusst voneinander gelöst und für sich selbst. Markantes Verbindungsglied beider Architekturen ist ihr Stahltragwerk. Der Neubau wurde in Stahlskelettbauweise ausgeführt – zum einen ließ sich so die Montage im Inneren gut realisieren, da die einzelnen Komponenten einfach in die Halle transportiert und von unten aus montiert werden konnten. Zum anderen harmoniert diese industrielle Bauweise bestens mit dem Charme der alten Industriehalle. Für möglichst viel Kontakt nach draußen ist der Kubus nah an der Backstein-Fassade mit den großen Fenstern platziert.
Der Cocooning-Gedanke des „Hauses in der Halle“ entspricht auch der Firmenphilosophie Kai Hofmanns „Alles unter einem Dach“. Sämtliche Bereiche sind eng miteinander verknüpft: Büro, Lager, Be- und Entladen, Feiern, Fortbilden. Da der Neubau von der Halle umgeben ist, kann eine offene Treppe an dessen Außenfassade nach oben in den Seminarbereich führen. Auch technische Erleichterungen ergaben sich: Es war kein zusätzlicher Sonnenschutz nötig, die Hülle musste nicht wasserdicht ausgeführt werden und die Statik brauchte die Windlasten nicht zu berücksichtigen. Da die umgebende Lagerhalle nicht beheizt wird, erhielt das Gebäude aber eine luftdichte und wärmegedämmte Außenhaut. Hecker Architekten zeichneten für den neu entstandenen Baukörper verantwortlich, Kai Hofmann setzte anschließend den Innenausbau nach seinen eigenen Vorstellungen um. So krönt beispielsweise ein riesiger Leuchter mit 2 Metern Durchmesser den Eingang – er wurde in Bali individuell gefertigt nach Plänen von Kai Hofmann.
Für die Baugenehmigung mussten die Vorgaben hinsichtlich des Brandschutzes umgesetzt werden: Zwei separate Rettungswege aus dem Neubau und der Halle direkt ins Freie waren Pflicht. Aus diesem Grund führt eine verglaste Brandschutztreppe aus dem Obergeschoss durch die Halle nach draußen. Der Weg zwischen Backsteinfassade und dem neuen Kubus ist verglast, um die Wirkung des freistehenden Baukörpers zu unterstreichen. Zusätzlich hat Kai Hofmann eine Brandmeldeanlage installiert – schließlich ist seine Elektrofirma Experte auf diesem Gebiet. „Wir haben viel selbst gemacht, beispielsweise beim Fundament mitangepackt“, berichtet Kai Hofmann, „meine Mitarbeiter haben mich tatkräftig unterstützt und sind heute auch entsprechend stolz auf ihren neuen Firmensitz.“
Im Erdgeschoss ist ein offener Büroraum entstanden, zwei Einzelbüros und Sozialräume, im Obergeschoss befindet sich ein Seminarraum mit angeschlossener Küche. „Das neue Gebäude ist für uns ein riesiger Showroom in Funktion. Die cleveren Lösungen der Gebäudeautomation nutzen wir nicht nur im täglichen Betrieb, wir können unseren Kunden diese Technik live in Aktion präsentieren“, führt der Elektromeister begeistert aus. Das Team von Elektro Kai Hofmann hat sich unter anderem spezialisiert auf das Thema Gebäudeautomation, auf vernetzte Lösungen, die den Wohnkomfort und die Sicherheit erhöhen sowie dazu beitragen, Energie zu sparen. Dank Gira Präsenz- und Bewegungsmeldern wird das Licht vor Ort beispielsweise bedarfsgerecht aktiviert und entsprechend der Helligkeit im Raum gedimmt.
Beschreibung der Besonderheiten
Für Sicherheit sorgen zudem eine Alarm- und eine Brandmeldeanlage, die beide nicht nur mit Sirenen am Gebäude alarmieren, sondern im Ernstfall auch eine Nachricht aufs Handy von Kai Hofmann schicken. Dieser kann dann über die Videokameras aus der Ferne überprüfen, was vor Ort passiert.
Klingelt ein Besucher an der Gira Türstation am Eingang, erscheint dessen Videobild unter anderem auf dem großen Steuerungsdisplay im Büro, dem Gira Control 19 Client. Dort lassen sich alle Funktionen zentral bedienen und den Besuchern in Aktion präsentieren – Leuchten werden gesteuert, Lichtstimmungen verändert oder bequem das Rolltor zur Halle geöffnet und geschlossen.
„In das KNX System haben wir auch die Luft/Wasser-Wärmepumpe (NIBE F2300-14 + Trennspeicher NIBE UKV500) integriert, die wiederum mit der Fußbodenheizung gekoppelt ist“, berichtet Kai Hofmann. Über die kontrollierte Be- und Entlüftung lässt sich der Kubus zusätzlich erwärmen. Bei Bedarf kann sogar die große Halle über ein Gebläse mit dem Überschuss der Wärmepumpe akklimatisiert werden. Die Lüftung ist dabei über spezielle Fühler an das KNX System angedockt.
Objektdetails
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