Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer


Revitalisierung einer Industriebrache - Die Grüne Werkstatt in Schwetzingen als Ort für nachhaltige Entwicklung

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Wismar, Fakultät für Gestaltung - Master Innenarchitektur, Vanessa Heins

Die Lokalfarm - Revitalisierung einer Industriebrache - Die Grüne Werkstatt in Schwetzingen als Ort für nachhaltige Entwicklung

© Vanessa Heins

Die Regionalhändler - Revitalisierung einer Industriebrache - Die Grüne Werkstatt in Schwetzingen als Ort für nachhaltige Entwicklung

© Vanessa Heins

Das grüne Quartier - Revitalisierung einer Industriebrache - Die Grüne Werkstatt in Schwetzingen als Ort für nachhaltige Entwicklung

© Vanessa Heins

Die Aquaponik-Anlage - Revitalisierung einer Industriebrache - Die Grüne Werkstatt in Schwetzingen als Ort für nachhaltige Entwicklung

© Vanessa Heins

Die alte Schmiede - bevölkerungsoffener Mehrzweckraum - Revitalisierung einer Industriebrache - Die Grüne Werkstatt in Schwetzingen als Ort für nachhaltige Entwicklung

© Vanessa Heins

Das neue Gesicht der Grünen Werkstatt - Revitalisierung einer Industriebrache - Die Grüne Werkstatt in Schwetzingen als Ort für nachhaltige Entwicklung

© Vanessa Heins

Modelle der Grünen Werkstatt - Revitalisierung einer Industriebrache - Die Grüne Werkstatt in Schwetzingen als Ort für nachhaltige Entwicklung

© Vanessa Heins

Die flexible botanische Zone - Revitalisierung einer Industriebrache - Die Grüne Werkstatt in Schwetzingen als Ort für nachhaltige Entwicklung

© Vanessa Heins

Der Haupteingang der Grünen Werkstatt - Revitalisierung einer Industriebrache - Die Grüne Werkstatt in Schwetzingen als Ort für nachhaltige Entwicklung

© Vanessa Heins

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Wismar, Fakultät für Gestaltung - Master Innenarchitektur, Vanessa Heins

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

02.2023

Gebäudedaten

Bauweise

Holzskelettbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

In Deutschland existieren schätzungsweise mehr als 63.000 Hektar städtebaulich relevanter Brachflächen, die ein starkes Wiedernutzungspotential besitzen. Dazu zählt auch das ehemalige Eisenbahn-Ausbesserungswerk in Schwetzingen. Als Grundlage der Master-Thesis galt die Leitfrage, ob eine Industriebrache Lösungsansätze für die Probleme unserer Zeit bieten kann. Dazu wurde untersucht, wie Industriebrachen zu Orten nachhaltiger Entwicklung werden können. Auf der 30-jährigen Brachfläche entsteht in einem zukunftsweisenden Revitalisierungskonzept ein grünes Quartier mit genossenschaftlichem Wohnraum. Die denkmalgeschützte Wagenrichthalle II wird zur „Grünen Werkstatt“ und vereint nachhaltige Funktionen in Mischnutzung für die Bevölkerung. Die immense Größenordnung der Halle wird im Entwurf für den nachhaltigen, regionalen Indoor Gemüseanbau- und Vertrieb genutzt. Weiterhin beinhaltet die Halle diverse bevölkerungsoffene Angebote wie Sharing-Initiativen, Regionalhändler, einen botanischen Lehr-und Schaugarten sowie Mehrzweck- und Veranstaltungsräume. Durch die Revitalisierung wird das geschichtsträchtige Areal für künftige Generationen erhalten und regt die nachhaltige Vernetzung in sozialen, ökologischen und ökonomischen Themen an.

Beschreibung der Besonderheiten

Das Raumkonzept der Grünen Werkstatt nimmt auf die alten, historischen Abläufe aus der Vergangenheit Bezug, als die Wagenrichthalle II noch für die Lokomotiv- und Güterwagenreparatur genutzt wurde. Die alte Gebäudehülle des Ausbesserungswerkes bleibt in ihrer architektonischen Repräsentanz erhalten, indem eine neue innere Raumstruktur in Holzskelettbauweise eingefügt wird. Diese orientiert sich an dem Rhythmus der alten, raumweisenden Elemente wie dem strukturierenden Stahlstützenraster oder dem Dachtragwerk. Auch die historischen Gleisstrukturen werden als richtungsweisende Verbindungen in das Raumkonzept miteinbezogen. In Anlehnung an die historische zentrale Schiebebühne des Werkes, wird in der Hallenmitte eine grüne Lunge als flexible botanische Zone der Halle integriert. An diese Mittelzone grenzen links und rechts die verschiedenen inneren Einbauten mit unterschiedlichsten Funktionen an. Verbunden werden diese auf oberer Geschossebene durch Brückenübergänge, die die botanische Mittelzone durchkreuzen und auf erhöhter Ebene das immense grüne Hallenvolumen erlebbar machen. Gleichzeitig bildet die flexible botanische Zone einen Ort für Bildung, Wissensvermittlung zum Thema Botanik und Erholung sowie Raum für flexible Themen an. Zwischen den rasterartigen Bebauungszonen bleiben Verkehrszonen offen, die eine freie Raumnutzung ermöglichen. Durch diese und auch die grüne Lunge können in der Halle diverse Synergien zwischen den verschiedenen Raumfunktionen entstehen. Weiterhin können dadurch Fahrzeuge wie Food-Trucks in die Halle einfahren und zu bestimmen Veranstaltungen wirken. Das denkmalgerechte Raum-in-Raum Entwurfskonzept ermöglicht einen Dialog zwischen alten und neuen Raumstrukturen, welche die Halle systematisch in neue Zonen unterteilen und damit flexibel nutzbar machen.

Nachhaltigkeit

Das Recycling im Konzept der Grünen Werkstatt beginnt bereits bei der Revitalisierung der Industriebrache. Nachhaltigkeit gilt als oberste Priorität im Konzept und zeigt sich durch das immense Flächenrecycling, welches durch das grüne Quartier mit der Grünen Werkstatt als zentralen Anlaufpunkt für Nachhaltigkeit gelingt. Durch die Auswahl an Raumfunktionen wie der Lokalfarm, der Aquaponik-Anlage, der Regionalhändler sowie diverser bevölkerungsoffener, sozialer Funktionen wird beispielhaft aufgezeigt, wie Nachhaltigkeit auf den Ebenen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt funktionieren kann. Im Zuge der Revitalisierung soll der Strom in der Grünen Werkstatt über Solarmodule auf den großen geschlossenen Dachflächen, die nach Süden ausgerichtet sind, erzeugt werden. Durch den Einsatz dünnschichtiger Module, die an die Dachform anpassbar sind, kann ein denkmalgerechtes Erscheinungsbild beibehalten werden. Die aquaponische Anbaumethode der Lokalfarm ermöglicht einen geschlossenen Wasserkreislauf, der nur geringfügig Ressourcen wie Strombedarf für Pumpen oder Beleuchtung benötigt. Bei dieser nachhaltigen Anbauform werden jedoch keinerlei Bodenressourcen beansprucht und lange Transportwege entfallen. Zusätzlich soll über die großen Dachflächen der Halle das Regenwasser aufgefangen und für die Farm sowie als Waschwasser nutzbar gemacht werden. Grauwasser kann wiederum den Pflanzen in der Hydroponik zugeführt werden, die dieses dann filtern. Durch den Einsatz von Rigolen kann das Wasser zudem wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt werden. Durch die Oberlichter und die darin integrierten Lüftungsklappen des Daches kann eine gute Luftzirkulation unterstützt werden. Das mittlere Hallendach wird in einer speziellen Sonnenschutzverglasung ausgeführt, die die Halle ausreichend vor direkter Sonneneinstrahlung schützt, einem Aufhitzen im Sommer entgegensetzt und gleichzeitig einen ausreichenden Lichteinfall für die Botanik ermöglicht. Um weiterhin einen möglichst nachhaltigen Umgang mit Materialien zu ermöglichen, werden die inneren Einbauten der Halle in Holzskelettbauweise ausgeführt. Das Prinzip des Baukastens ermöglicht es, nachhaltige Materialien wie recycelte Fensterrahmen-Elemente oder Rückwände einzusetzen. Auch im Interior Design der neuen Einbauten können recycelte Materialien zum Einsatz kommen.

Schlagworte

Revitalisierung, Industriebrache, Ausbesserungswerk, Grünes Quartier, Grüne Werkstatt, Interior Design, Innenarchitektur, Umnutzungskonzept, integrative Architektur, Nachhaltigkeit, Sustainability

Bitte melden Sie sich an

Um diese Funktion nutzen zu können, müssen Sie bei heinze.de registriert und angemeldet sein.

Hier anmelden

Diese Seite weiterempfehlen

1062755000