Architekturobjekt 29 von 36
Nominiert für die Shortlist der Jury 2014

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2014


Revitalisierung eines Einfamilienhauses aus den 70er Jahren

40629 Düsseldorf, Am Hülsfeld 39

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Atelier Schober-Listmann Dipl.-Ing. AKNW

Vorderansicht - Revitalisierung eines Einfamilienhauses aus den 70er Jahren

© Werner Huthmacher

Gartenansicht - Revitalisierung eines Einfamilienhauses aus den 70er Jahren

© Werner Huthmacher

Vorderansicht - Revitalisierung eines Einfamilienhauses aus den 70er Jahren

© Werner Huthmacher

Bad - Revitalisierung eines Einfamilienhauses aus den 70er Jahren

© Werner Huthmacher

Küche - Revitalisierung eines Einfamilienhauses aus den 70er Jahren

© Werner Huthmacher

Wohnraum - Revitalisierung eines Einfamilienhauses aus den 70er Jahren

© Werner Huthmacher

Eßbereich - Revitalisierung eines Einfamilienhauses aus den 70er Jahren

© Werner Huthmacher

Wohnbereich - Revitalisierung eines Einfamilienhauses aus den 70er Jahren

© Werner Huthmacher

Treppe - Revitalisierung eines Einfamilienhauses aus den 70er Jahren

© Werner Huthmacher

Bad - Revitalisierung eines Einfamilienhauses aus den 70er Jahren

© Werner Huthmacher

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Atelier Schober-Listmann Dipl.-Ing. AKNW

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Am Hülsfeld 39, 40629 Düsseldorf, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

01.2011

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Atelier Schober-Listmann Dipl.-Ing. AKNW

Am Hülsfeld 39

40629 Düsseldorf

Deutschland

Tel. +49 211 294044

info@schober-listmann.de

Bauleistung: Beleuchtung

LFF Leuchten

Bimericher Straße 9

42653 Solingen

Deutschland

Verwendete Produkte

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Kalksandstein

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Wohnfläche

280 m²

 

Grundstücksgröße

1.250 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Erläuterungsbericht

zur Qualität der Gestaltung

Das hier vorgestellte Projekt, ein freistehendes Einfamilienhaus, ist ein architektonisches Zeitzeugnis und spiegelt in seiner äußeren und inneren Gestaltung den Zeitgeist von 1970.

Die damaligen Bauherren waren spät aus der DDR gekommen und hatten ihre gesamten
Ersparnisse in dieses Hausprojekt gesteckt, das aus ihren persönlichen Wohnwünschen entstanden war. Sie wünschten sich ein Haus im „modernen Stil“, mit großen raumhohen Fenstern, einer großen Fensteranlage mit Schiebetüren zum Garten und einem offenen Grundriss, Split-Level zwischen Eingangshalle und Wohnzimmer sowie eine schlichte, funktionale und kubische Architektur.
Ein Baustil, der heute wieder eine Art Renaissance hat, denn viele Menschen halten heute den Altbau von 1970 sogar für einen Neubau.
Durch die moderne Bauweise (Spannbetondecken) konnten bei der Sanierung viele Zwischenwände entfernt werden und neue großzügige Räume entstehen.
zur Funktionalität

Dieses Haus wies auch im Zustand von 1970 einen gewissen technischen Fortschritt aus. Damals wurden die ersten „Thermopane“-Fenster eingebaut, die die Heizkosten reduzieren sollten. Die Innenwände waren teilweise mit Styropor beklebt. Gleichwohl standen die Heizkörper direkt vor den Fenstern und heizten so die Außenluft.

Aber die Grundrisse waren sehr funktional. So hatte fast jedes Familienmitglied ein eigenes, wenn auch ganz kleines Bad. Es gab vor der Modernisierung 4 Bäder im Haus. Die Küche war nach Norden orientiert und hatte wie damals üblich eine Speisekammer daneben. Direkt
anschließend befand sich der Hauswirtschaftraum mit Ausgang zum Garten. Durch eine „Durchreiche“ konnten die Speisen und das Geschirr direkt aus der Küche gereicht werden.
Im sehr großen Wohnzimmer konnte mit einer Faltwand ein Musikzimmer abgeteilt werden.
Auch im Keller gab es die damals üblichen Nutzungen wie eine Sauna, einen Partykeller und einen Hobbyraum.
Der Vorteil für die Modernisierung und Nutzungsänderung lag definitiv in der gestalterischen Freiheit, die durch das Entfernen der statisch nicht erforderlichen Zwischenwände möglich
Durch das neue flexible Raumkonzept konnten fließende Übergänge in der Nutzung erreicht werden. Die alten Geschosse wurden den Wünschen der neuen Benutzer entsprechend
großzügiger gestaltet. Die Kleinteiligkeit verschwand. Das Haus ist jetzt bereit, den sich verändernden Nutzungsvorstellungen der Bewohner und auch einem späteren generationsübergreifendem Zusammenleben gerecht zu werden.

Das „neue“, alte Haus begeistert jetzt seine Bewohner durch seine neue räumliche Großzügigkeit und durch eine umfassende technische Ausstattung, (alle Räume sind mit u. a. Cat7- Leitungen versehen).
Energieeffizienz

Wie bereits erwähnt wurde ein Energiekonzept in Zusammenarbeit mit einem
Fachingenieurbüro erstellt.
Durch gezielte Maßnahmen wie:

Dachdämmung
Neue Fenster
Neue Haustür
Wärmedämmverbundsystem auf der Fassade
Kellerdeckendämmung
Austausch des Heizungssystems
Erneuerung und Dämmung der Fussbodenheizung
und noch geplante Maßnahmen wie:
Solarthermie, Großspeicher

wurde die energetische Bilanz des Altbaus auf das Niveau eines KFW-Effizienzhaus 70
verbessert.
zur Nachhaltigkeit


Das Gebäude war zum Zeitpunkt des Umbaubeginns nicht besonders belastet. Die Substanz bestand aus zweischaligem Kalksandstein-Mauerwerk ohne Luftzwischenraum. In wenigen Teilbereichen befand sich eine Styropor(EPS)-Verkleidung auf den Innenwänden, die entfernt wurde.
Die Kellerwände waren wie die Stützmauern ( Hanggrundstück) aus C35 oder ähnlichem Beton, also wasserundurchlässig und mussten nicht umfangreich saniert werden.

Bei der Modernisierung wurden ausschließlich FSC-zertifizierte Holzarten bei den Fenstern
wie auch im gesamten Innenausbau verwendet.
Bei der Fassadenerneuerung wurde ein hocheffizientes Wärmedämm-Verbundsystem eingebaut, dass eine WLZ von 0,022 bei nur 90mm Dämmstärke aufweist.
Das verwendete Produkt besteht aus Resolharzschaum und ist zu 100% FCKW-und H-FCKW frei.

Für die spätere Nutzung wurde ein Konzept zur räumlichen Flexibilität erarbeitet, das ohne umfangreiche Eingriffe in die Substanz die verschiedenen Nutzungskonzepte eröffnet.
Jede Etage kann praktisch für sich als eigene Nutzungseinheit erschlossen und bewohnt werden. Alle Versorgungsleitungen liegen bereits. Alle Bäder sind barrierereduziert.

Für das Gebäude wurde ein eigenes Energiekonzept erstellt.

Die Einfügung in den städtebaulichen Kontext spielt hier eine untergeordnete Rolle, da sich das Objekt in einer Randlage befindet.



Umgang mit der historischen Substanz

Die neuen Eigentümer entschieden sich nach einer umfassenden Beratung gegen einen Abriss und für den Erhalt des Gebäudes.
Die vorhandene Gestaltung des Gebäudes sollte nur behutsam ergänzt bzw. erneuert werden.
Daher wurde auch bei dem Anbau und der Aufstockung bewusst der „ alte“ Stil fortgeführt.
Alle neuen Fensteröffnungen wurden wieder mit schwarzen, raumhohen Holzelementen ausgestattet, was durchaus auch praktische Nachteile hat ( Anbringen von Rollos, Gardinen usw. nicht möglich).
Auf Rolläden wurde verzichtet, stattdessen wurde eine unsichtbare Raffstoreanlage Richtung
Süden installiert. Die frühere, weiss gestrichene Verklinkerung der Fassade wurde durch das WDVS geglättet, was dem Haus jetzt eine moderne grafische Strenge gibt. Durch die geringere Dämmstoffdicke ist der Fassade auch im Laibungsbereich das WDVS kaum anzusehen.

Auszeichnungen

Velux Preissieger 2012

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