Architekturobjekt 3 von 4
Nominiert für die Shortlist der Jury 2014 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2014 - Nachwuchsarbeiten


Revitalisierung eines Hochbunkers

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Muthesius Kunsthochschule, Raumstrategien - Szenografie - Interiordesign, Doumorh El-Riz

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Muthesius Kunsthochschule, Raumstrategien - Szenografie - Interiordesign, Doumorh El-Riz

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

775 m²

 

Wohnfläche

782 m²

 

Grundstücksgröße

2.000 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Unauffällig und fast vollständig ins umliegende Stadtbild integriert, liegt der Hochbunker in der Hohenrade 3 in Kiel-Wik.
Der ehemalige Zivilschutzbunker bietet neuen Platz für Wohn- und Nutzflächen.
Die entkernte Bunkeranlage ist in vier, nach Süden ausgerichtete Wohnungsbereiche gegliedert. Der nördlich liegende Bereich wird von Büroräumen, einem Café, Appartements sowie einem Waschsalon und Indoorspielplatz ausgefüllt und komplettiert die Anlage.
Die Wohnungen spiegeln zeitgenössische Lebensweisen und zukünftiges Wohnverhalten wieder.
Dazu wurden Bewohnerprofile erstellt, Charaktereigenschaften und Eigenheiten definiert, um die treffende Wohnform zu entwerfen.
Die Wohneinheiten und der dienende Bereich wirken als gestalterisch stimmiges Gesamtwerk, aber auch als individuelle Entwürfe.
Desweiteren stand das Thema Tageslicht im Fokus, welches durch die Arbeit mit Glas auf der Südseite der Anlage realisiert werden konnte.

Beschreibung der Besonderheiten

Der Arbeitsprozess wurde durch den fortlaufenden Gestaltungsprozess unterstützt. Der Bunker wird als Ganzes gesehen und birgt doch fünf unterschiedliche Konzepte. Im Inneren lässt er sich in drei Zonen gliedern. Der öffentliche Bereich, ein großer Luftraum und der Bereich der privaten Appartements.

Der öffentlich nutzbare Bereich im Bunker erstreckt sich über vier Ebenen, wobei jede Ebene durch einen Fahrstuhl und durch einen Treppenaufgang zugänglich ist.
Im Kellergeschoss befinden sich Waschsalon und Aufenthaltsbereich mit Spielfläche für Kinder. Die Spielfläche erstreckt sich bis ins Erdgeschoss. Auf dieser Ebene befindet sich ebenfalls das Café bzw. Bäcker. Die darüber liegende Etage ist als Großraumbüro konzipiert, während Ebene 2 und 3 mit großzügigen Appartements ausgestattet sind. Das Dach ist ebenfalls als öffentlicher Aufenthaltsort mit Grünflächen gestaltet. Ein Steg sowie ein Parallelogramm bilden die begeh- und nutzbaren Flächen aller Ebenen. Es entstehen im gesamten Innenraum Lufträume, die Stärke und Dimensionen des Bunkers verdeutlichen. Diese Lufträume durchziehen das Gebäude sowohl vertikal als auch horizontal.

In Wohnung 1 wird die Spürbarkeit des Bunkers in seiner Höhe und Massivität erlebbar gemacht. Durch möglichst viel Wohnfläche und einen Treppenaufgang wird die gradlinige Gestaltung durch unterschiedlich auftretende Lichtsituationen hervorgehoben. Konzipiert für eine Tante und ihre Nichte ist Wohnung 1 ganz auf deren Bedürfnissen abgestimmt. Im unteren und oberen Bereich befinden sich die privaten Rückzugsräume, während in den mittleren Geschossen das gemeinsame Leben stattfindet. Ein Galeriegeschoss, welches das Herzstück der Wohnung bildet, bietet im südlichen Bereich den größten Freiraum. Im Gegensatz der nach Norden ausgerichtete Bereich, der eine Rückzugsmöglichkeit im selben Raum erlaubt.

Wohnung 2, konzipiert für ein junges, kinderloses Paar, stellt die möglichst vielseitige Ausnutzung von Tageslicht dar. Durch drei gegeneinander verdrehte Grundrisse entstehen horizontale Lichtschlitze, welche die darunterliegende Ebene beleuchten. Dieses Lichtspiel lässt sich im Keller, in der Küche und im Bad verfolgen. Zusätzliche vertikale Schlitze ermöglichen den Blick über mehrere Ebenen entlang der Bunkerwand.

Die Wohnungen 3 und 4 sind miteinander verzahnt.
Man spürt den Nachbarn ohne ihm direkt nah zu sein.
Im Bewohnerprofil handelt es sich bei den Bewohnern um eine Familie mit drei Generationen.
In Wohnung 3 leben die Großeltern.
Durch Zwischenebenen wird das Platzangebot erweitert und durch großzügige Lufträume und verglaste Flächen Bezug nach außen geschaffen. Die Treppen sind außerdem zum Einbau eines Treppenlifts geeignet um, wie in den anderen Räumlichkeiten barrierefreies Wohnen zu ermöglichen.
Wohnung 4 bewohnt der Sohn mit dessen Kind, welches in der durch die Architektur entstehende spürbare Sicherheit und Nähe der Familie lebt. Die scheinbar in den Bunker eingeschobene Schlafzimmerbox des Vaters trennt den privaten, unteren Bereich des Appartements von dem ebenfalls geschäftlich nutzbaren oberen Arbeits- und Küchenbereich mit separatem Eingang.
Trotz dieser Trennung fließt der Raum von Ebene zu Ebene. Es entstehen spannende Raumsituationen, die vor allem durch den Treppenlauf erlebbar werden.

2. Semester | Raumstrategien, Szenografie, Interior Design | Muthesius Kunsthochschule

Schlagworte

Bunker, Licht, Appartement, Revitalisierung, zukünftiges Wohnen

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

4

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