Revitalisierung Industriedenkmal Salamander-Areal, Kornwestheim
70806 Kornwestheim, Stammheimer Straße
Mit freundlicher Unterstützung von Deutsche FOAMGLAS®
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Stammheimer Straße, 70806 Kornwestheim, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
07.2012
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Unter dem Namen "J. Sigle & Cie" wurde die Salamander AG 1885 gegründet. "Lurchi", die Symbolfigur der Salamander AG, war die innovative Marketingidee auf dem Weg von einer Schuhwerkstatt zu einem weltweit tätigen Schuhkonzern. Es war eine baden-württembergische Erfolgsgeschichte bis 1967. Danach wechselte der traditionsreiche Stammsitz mehrfach den Besitzer. Zum Ende des Jahres 2009 erwarb eine Projektgesellschaft der IMMOVATION AG Unternehmensgruppe, Kassel, den historischen Gebäude komplex.
Mit der Revitalisierung des Salamander-Areals als noble Wohn-, Geschäfts- und Dienstleistungsimmobilie wird eine neue Erfolgsgeschichte geschrieben. Eine Mischung aus Loftwohnungen, Schuh- und Modeläden lässt eine neue Urbanität in dem ehemaligen Industriestandort entstehen.
Hochwertige Baustoffe und Einsatz energieeffizienter FOAMGLAS® Innendämmung setzen hohe Qualitätsstandards. Sie machen diese vornehme Industriearchitektur – mit zum Teil denkmalgeschützten Gebäuden – besonders attraktiv, umweltfreundlich und zukunftssicher.
Beschreibung der Besonderheiten
Energetische Ertüchtigungen von Bestandsgebäuden gewinnen zunehmend an Bedeutung. Damit verbunden, ergibt sich immer mehr die Notwendigkeit von Innendämmmaßnahmen. Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan. Ob die breite Palette an Wärmedämmstoffen ihre Marketingaussagen halten und Faserdämmstoffe mit zusätzlicher Dampfsperre oder kapillaraktive Dämmstoffe mehr Vorteile bieten, ist genau zu prüfen.
Vorteile der FOAMGLAS® Ökodämmung für innen
Mit den dampf- und wasserdichten, nicht brennbaren und sehr robusten FOAMGLAS® Innendämmsystemen wird auf jeden Fall eine breite Nutzungsvielfalt abgedeckt. Sie reicht vom Schwimmbad, Badezimmer bis zu Wohn- und Geschäftsräumen. Die Verwendung eines nichtbrennbaren Dämmstoffes ist nicht nur für Wohn-, Hotel- und Gaststättenräume, Event- und öffentliche Bauten von Vorteil; auch hohe Treppenhäuser sowie Flucht- und Rettungswege sollten so ausgestattet werden. Der Planer muss eine Innendämmung unter Berücksichtigung der individuellen Eigenschaften der vorhandenen Bausubstanz, der vorgesehenen Nutzung sowie der sicherzustellenden raumseitigen Oberflächeneigenschaften wählen. Hierzu sind im Vorfeld eine Reihe von Untersuchungen erforderlich, ohne die eine derartige Entscheidung nicht möglich ist. Nachfolgend werden die bauphysikalischen Wirkungen, die unterschiedlichen Prinzipien, die Anforderungen an die Bestandsaußenwände, die notwendigen bauphysikalischen Nachweise sowie das notwendige Vorgehen bei der Planung von Innendämmmaßnahmen vorgestellt.
Bauphysikalische Wirkung von Innendämmungen
Bevor man sich mit den notwendigen Untersuchungen und dem Vorgehen bei der Planung von Innendämmmaßnahmen auseinandersetzt, muss man sich grundsätzlich mit der bauphysikalischen Wirkung von Innendämmung befassen. Betrachten wir hierbei eine klassische, monolithische Mauerwerkswand, die beidseitig verputzt ist, ist festzustellen, dass sich durch die raumseitige Anordnung einer Wärmedämmung die Temperaturbeanspruchung der Wandkonstruktion verändert.
Temperaturverhalten
Im Sommer kann sich die Wand mit Innendämmung stärker erwärmen, da die durch solare Einflüsse erwärmte Wand aufgrund der Innendämmung weitestgehend nur noch Wärme nach außen und nicht mehr nach innen abgeben kann. Ebenso steht die massive Außenwandkonstruktion, bedingt durch die raumseitige Wärmedämmung, nicht mehr mit ihrer Wärmespeicherfähigkeit zum Ausgleich von Raumtemperaturspitzen im Sommer zur Verfügung. Umgekehrt ist es im Winter. Hier erfährt die Wandkonstruktion vom beheizten Raum aus nicht mehr die ursprüngliche Erwärmung, wenn raumseitig eine Wärmedämmung angeordnet ist. Die raumseitige Anordnung einer Wärmedämmung ermöglicht jedoch ein wirtschaftliches, nur phasenweises Beheizen der Räume.
Feuchteverhalten
Neben dem veränderten Temperaturverhalten können die Wandkonstruktionen auch ein verändertes Feuchteverhalten zeigen. Dies hängt u.a. von der Art und Qualität des Witterungsschutzes der Fassade ab. Im Falle einer Bewitterung, d.h. einer Regen- oder Schlagregenbeanspruchung, muss je nach Art und Qualität des Witterungsschutzes mit einer Befeuchtung der oberflächennahen Zonen oder sogar tieferer Mauerwerkszonen gerechnet werden. Bei raumseitiger Wärmedämmung ist im Regelfall nur eine Austrocknung des Mauerwerks nach außen möglich. Die raumseitige Wärmedämmung kann in Abhängigkeit von ihren Eigenschaften eine Austrocknung zum Innenraum hin einschränken. Nun lässt sich hierzu natürlich auch aussagen, dass bei intakter Fassade die Menge Wasser, die nach außen austrocknet, im Regelfall wesentlich größer ist als die, die nach innen austrocknet. Dies begründet sich durch einen im Regelfall geringeren Weg zur Außenoberfläche als zur Innenoberfläche und durch die Austrocknung begünstigenden Klimabedingungen (Wind und Sonneneinstrahlung). Wie sich zeigt, kommt also dem Witterungsschutz oder dem Zustand der Fassade, die raumseitig wärmegedämmt werden soll, eine größere Bedeutung zu. Hier sind bei der Bewertung des vorhandenen Witterungsschutzes sowie bei der Auslegung eines künftigen Witterungsschutzes die Anforderungen der DIN 4108 Teil 3 zu berücksichtigen.
Wärmebrücken vermeiden
Neben diesen grundsätzlichen Verhaltensweisen des aus Sicht des Bauphysikers ungestörten Bauteilquerschnitts müssen insbesondere bei Innendämmungen Wärmebrücken betrachtet werden. Denn überall dort, wo die Innendämmung endet, besteht die Gefahr, dass Schäden in Form von Schimmelpilzbildung oder Tauwasseranfall auftreten können. Die Ursache hierfür liegt in sogenannten Übergangseffekten begründet, die dort, wo die Innendämmung aufhört, zu Temperaturabsenkungen führen können. Dies betrifft alle Wärmebrücken wie Fensterlaibungen, Fensteranschlüsse, Deckenanschlüsse, Trennwandanschlüsse usw. Aufgrund seiner Druckbelastbarkeit und Verformungsfreiheit kann FOAMGLAS® direkt und dauerhaft belastet werden. Somit wurde die Befestigungs- und Anschlusssituation der inneren Trennwände an die durchgängige und dampfdichte FOAMGLAS® Wärmedämmschicht problemlos ermöglicht und das Wärmebrücken- bzw. Schimmelpilzrisiko auf ein Minimum reduziert.
FOAMGLAS® kann durch die leichte sowie sehr anpassbare Verlegung seine Vorteile ausspielen und auch in schwierigen Detailsituationen, wie z. B. bei Versprüngen oder Absätzen des Untergrunds, einen dauerhaften und lückenlosen Wärmeschutz garantieren.
Entscheidungskriterien des Investors
Bei ihren Objektentwicklungen setzt die IMMOVATION AG auf Stabilität und Nachhaltigkeit. Aufgrund der langfristigen Nutzung des Investors in Bezug auf die Vermietung von hochwertigen Wohnungen, wurde hier auf FOAMGLAS® als ökologisch wertvolle Innendämmung gesetzt. Rein mineralisches Schaumglas ist auch unter den Gesichtspunkten des Denkmalschutzes ein bevorzugter Dämmstoff. Der Investor sprach sich gegen eine billigere Lösung aus, da er in absehbarer Zeit nicht zu Sanierungen gezwungen werden wollte. Mit dem hier ausgeführten 15 mm Gipsputz auf FOAMGLAS Dämmung sind Dübelarbeiten zum Anbringen von Bilderrahmen usw. auch für Mieter möglich. Man sollte sich immer fragen, ob man dauerhaft sicherstellen kann, dass die bei einzelnen Systemen vorausgesetzten Oberflächenbeschaffenheiten Bestand haben werden. Es stellt sich immer die Frage, ob es dem Nutzer zumutbar oder vermittelbar ist, nur bestimmte Farb- oder Oberflächenbehandlungssysteme zur Ausführung kommen zu lassen. Einschränkungen in der möglichen Oberflächenbehandlung sind mit hoher Wahrscheinlichkeit als wesentliches Beschaffenheitsmerkmal zwischen Bauherrn und Mietern oder Käufern nur schwer zu vermitteln. Bei ihren neuen Loftwohnungen hat sich die IMMOVATION AG daher mit FOAMGLAS® für eine robuste, langlebige, nicht brennbare und energieeffiziente Ökodämmung entschieden.
Anforderungen an Bestandsaußenwände
Wie oben ausgeführt, muss sichergestellt werden, dass die Außenwandkonstruktionen, die raumseitig wärmegedämmt werden sollen, einen ausreichenden Witterungsschutz besitzen. Hierzu müssen entsprechende Untersuchungen, seien es visuelle, messtechnische oder auch Untersuchungen durch Beprobungen, durchgeführt werden. Es gilt das Motto "innen schauen und außen suchen!" Unabhängig davon ist es bei geschädigten Außenwänden zusätzlich notwendig, den vorhandenen Durchfeuchtungsgrad der Außenwandkonstruktion und ggf. vorhandene Schadsalzkonzentrationen und deren Ursachen zu ermitteln. Sowohl erhöhte Durchfeuchtungsgrade als auch erhöhte Schadsalzlasten können entscheidend für die Wahl eines geschlossenzelligen Dämmstoffs wie FOAMGLAS® für die raumseitige Nachrüstung sein.
Bemessung der Wärmedämmdicke
Die Bemessung der Dämmschichtdicke für innen muss nicht primär unter Berücksichtigung der Energieeinsparung, sondern unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf das Bauwerk erfolgen. Hier kann weniger mehr sein. Ausgangspunkt für die Bemessung der Wärmedämmschichtdicke müssen die Ab- und Anschlusspunkte der Innendämmung und die damit verbundenen Wärmebrückeneffekte sein. Vor dem Hintergrund der möglichen bauphysikalischen Probleme wird die Novelle der Energieeinsparverordnung voraussichtlich auch keine Bauteileinzelanforderungen hinsichtlich nachträglich innenseitig zu dämmender Bauteile mehr enthalten.
Welche bauphysikalischen Nachweise sind zu führen?
Für dampfdichte Systeme, wie z. B. bei Verwendung von Schaumglas, müssen außer den Nachweisen von Wärmebrücken zur Minimierung des Übergangseffekts keine weiteren bauphysikalischen Nachweise geführt werden.
Auszeichnungen
Passivhaus geeignete Komponente, Dr. Wolfgang Feist
Objektdetails
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte