Architekturobjekt 162 von 285

Architekturobjekte


RheinMain CongressCenter

65185 Wiesbaden, Friedrich-Ebert-Allee 1

Mit freundlicher Unterstützung von SALTO Systems

Mit freundlicher Unterstützung von SALTO Systems

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Friedrich-Ebert-Allee 1, 65185 Wiesbaden, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

04.2018

Nachhaltigkeit

DGNB - Platin

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Fachplanung: SiGe-Koordination

Hieronymus Sicherheits-Systemhaus GmbH & Co. KG

Weberstraße 21

55130 Mainz

Deutschland

Tel. 06131 617480

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

194.000.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Harmonie am Bau
Harmonie zwischen den Menschen und unter der Technik prägten den Neubau des RheinMain CongressCenters in Wiesbaden und dazu leistete auch die integrierte Zutrittslösung einen Beitrag.

DAS OBJEKT 
Das am 13. April 2018 feierlich eröffnete RheinMain CongressCenter (RMCC) gilt als architektonisches und  technisches Highlight in Wiesbaden und weit darüber hinaus. Im Herzen der hessischen Landeshauptstadt gelegen, in fußläufiger Nähe von Hauptbahnhof und Innenstadt, bietet das RMCC in 45 größenvariablen Hallen, Sälen und Studios Platz für bis zu 12.500 Personen. Der größte Saal fasst bis zu 9.000 Menschen. Mit dem Entscheid des Wiesbadener Stadtrats zum Abriss der Rhein-Main-Hallen, an deren Stelle ein Neubau entstehen sollte, nahm das Projekt seinen Anfang. In dem anschließenden Architekturwettbewerb reichten insgesamt 24 nationale wie internationale Architekturbüros ihre Entwürfe ein. Den Zuschlag erhielt am Ende Ferdinand Heide aus Frankfurt am Main. Der erste Spatenstich für den mit einem Gesamtvolumen von 194 Millionen Euro veranschlagten Neubau erfolgte am 16. Januar 2015. Das von Anfang an nachhaltige Gesamtkonzept für das Objekt beinhaltet unter anderem die Nutzung von erneuerbaren Energien mittels Photovoltaikanlage und Wärmepumpe, eine natürliche Klimatisierung, wärmespeichernde Baumaterialien und eine optimale Tageslichtnutzung. Bereits vor Fertigstellung wurde das Gebäude mit der Vorzertifizierung in Platin der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e. V.) ausgezeichnet und zählt damit zu einem der nachhaltigsten
weltweit.

DIE AUSSCHREIBUNG
Die technischen Gewerke wurden 2015 öffentlich und europaweit ausgeschrieben. Dabei gewann die ARGE Siltek Electricity aus Bulgarien das komplette Elektropaket. Dieses Ausschreibungsergebnis nahmen die für den Bau verantwortlichen Personen zunächst mit Skepsis auf, da niemand auf Erfahrungen mit der Firma zurückgreifen konnte. Die anfänglichen Bedenken verflogen allerdings rasch, als mit der Hieronymus Sicherheits-Systemhaus GmbH & Co. KG ein Kooperationspartner für die Schwachstromtechnik an Bord kam. Die seit 1976 im Rhein-Main-Gebiet etablierte Errichterfirma aus Mainz hatte bereits etliche Großprojekte erfolgreich gestemmt. Für den Errichter selbst war es das erste gemeinsame Projekt mit der ARGE Siltek Electricity, doch mittlerweile wurden bereits weitere Aufträge miteinander realisiert, da die Zusammenarbeit hervorragend funktioniert. Die Hieronymus Sicherheits-Systemhaus GmbH & Co. KG verbindet eine über viele Jahre gewachsene Partnerschaft mit Honeywell Security and Fire Solutions. Deshalb entschied man sich, auch für das RheinMain CongressCenter vornehmlich die Systeme dieses Herstellers einzusetzen. Insgesamt war bei der Planung nicht der Preis, sondern die Funktionalität entscheidend. Entsprechend vertraute der Errichter bei den Gewerken, die Honeywell selbst nicht anbietet, auf Hersteller, die bereits Schnittstellen realisiert haben, welche in der Praxis funktionieren. Ziel war es, eine Gesamtlösung zu realisieren, die rundum harmoniert.

MECHANIK AUSGESCHLOSSEN
Für die Zutrittskontrolle bedeutete diese Herangehensweise, dass neben dem Zutrittsmanagement von Honeywell nur ein integriertes Offline-System infrage kam. Grundsätzlich stand für den Neubau ausschließlich eine elektronische Zutrittslösung zur Debatte, da in dem Kongresszentrum eine hohe Flexibilität gefordert ist. Die ständig wechselnden Zutrittsberechtigungen aufgrund komplexer Veranstaltungsszenarien sowie der temporären Vermietung von Räumen und Bereichen kann eine mechanische Schließanlage nicht adäquat abbilden. Folgerichtig hatte der Fachplaner im Leistungsverzeichnis der Zutrittskontrolle ein elektronisches Offline-System mit virtueller Vernetzung für ursprünglich rund 490 Türen vorgesehen.

Zwei Systeme, eine gemeinsame Zutrittslösung
In das zentrale Sicherheitsmanagementsystem, welches auch die Online-Zutrittspunkte steuert, wurde das im Objekt umfangreich installierte Offline-System von SALTO harmonisch integriert.

VIELSEITIGKEIT GEFORDERT

Die Entscheidung, das Offline-System von SALTO (SALTO Virtual Network, SVN) einzusetzen, begründete sich nicht nur in seiner Integrationsfähigkeit mit Honeywell, sondern auch in der Vielseitigkeit seiner Systemkomponenten. Denn eine besondere Herausforderung bei der Ausführungsplanung war neben der Menge an Türen auch deren Unterschiedlichkeit hinsichtlich Maßen, Material und Nutzung. So galt es zum Beispiel Türen aus Holz und Stahl, Stahlrahmentüren, Türen für Trafokästen, Rauchschutzrollos, Industrietore, Fassadentüren und Sondertüren zu berücksichtigen. Die daraus entstandene sehr lange Türliste hat der Facherrichter selbst ausgearbeitet und mit den passenden Türkomponenten von SALTO bestückt.

INTEGRIERTE ZUTRITTSSTEUERUNG
Die zentrale Zutrittssteuerung im RheinMain Congress-Center besteht aus der Zutrittsmanagementsoftware IQ MultiAccess von Honeywell und der integrierten virtuell vernetzten Lösung von SALTO. Die Anbindung erfolgt über die SHIP-Schnittstelle (SALTO Host Interface Protocol). SHIP ist ein Kommunikationsprotokoll, das es Drittanbietern erlaubt, die Offline- und Wireless- Türkomponenten von SALTO über ihre Software zu steuern und zu verwalten. Dabei werden die Türkomponenten über eine zwischengeschaltete Architekturebene von SALTO angesprochen, womit die Funktionen und Vorteile des SALTO Virtual Network und von SALTO Wireless (per Funk vernetzt) erhalten bleiben. Ausgelöst werden Aktionen über die Bedienoberfläche des Drittanbieters, im vorliegenden Fall über IQ MultiAccess von Honeywell. Auf diese Weise sind fast 1.000 Zutrittspunkte im RheinMain CongressCenter in die gebäudeumfassende Zutrittslösung eingebunden. An den meisten Türen und diversen Schalteinrichtungen befinden sich elektronische SALTO GEO Zylinder. Davon sind 127 Halbzylinder in den Fluchtwegterminals, 16 in den Schlüsselschaltern der Einbruchmeldeanlage sowie 30 in den Schlüsselschaltern für Ladetore installiert. Rund 350 Knaufzylinder sichern Büros und Technikräume. Des Weiteren kommen etwa 370 Doppelzylinder an den Außentüren sowie Türen zur Bereichstrennung der Nutzungseinheiten zum Einsatz. Als Nutzungseinheiten gelten unter anderem der öffentliche Bereich, abgetrennte Gastronomieareale, die Veranstaltungshallen, Konferenzräume, Umkleiden und die Verwaltung. Hier geht es vor allem darum, zu steuern, wer hineinund hinausdarf – abhängig von der jeweiligen Belegung. Zudem dienen 30 elektronische Vorhangschlösser der flexiblen Sicherung verschiedener Objekte im Gebäude. Als Zutrittsrechte-Updater im virtuellen Netzwerk und zugleich Zutrittsleser fungieren sechs XS4 Original Online- Wandleser von SALTO, die über drei ACS8 Türsteuerungen von Honeywell angesprochen werden. Diese sind an Schlüsselpositionen im Gebäude platziert: an den Haupteingängen und dem Fahrstuhl aus der Tiefgarage.

UMFASSENDES SICHERHEITSSYSTEM
Das Sicherheitssystem im RheinMain CongressCenter besteht aus mehreren Gewerken und wird zentral von der Sicherheitsmanagementsoftware WINMAG von Honeywell geführt. An das Leitsystem angebunden sind die Einbruchmeldeanlage, Brandmeldeanlage, Fluchtwegsteuerung, Sprachalarmierung, Sprechanlage und Zutrittskontrolle. Letztere liefert auch Informationen an WINMAG. Die Überwachung der Zugänge erfolgt entweder per Online-Wandleser oder bei den Türen mit elektronischem Zylinder über Magnet- und Riegelkontakte.

MULTIFUNKTIONALE ZUTRITTSAUSWEISE
Künftig sollen die Zutrittskarten auch für Multiapplikation genutzt werden, beispielsweise für die Kantinenabrechnung, Zeiterfassung und zum direkten Scharf- und Unscharfschalten der Einbruchmeldeanlage. Deshalb wurde Mifare DESFire EV1 als Identifikationstechnologie gewählt. Zurzeit sind ca. 600 Zutrittsausweise im Einsatz.

FAZIT BETRIEBSLEITUNG
Es hat sich gezeigt, dass auch eine Kommune in der Lage ist, bei Großprojekten im geplanten Zeit- und Kostenrahmen zu bleiben. Darüber freut sich insbesondere Henning Wossidlo, Betriebsleiter bei der Wiesbadener Messe-, Kongress- und Tourismus-Holding (TriWiCon) und verantwortlich für den Bau des RMCC. Er sieht den Grund unter anderem darin, dass immer auf ein gutes Verhältnis zu den Lieferanten Wert gelegt wurde, wodurch beispielsweise bei Umplanungen stets kurzfristig Lösungen gefunden und Abläufe angepasst werden konnten. Kurzum: Harmonie am Bau.

SALTO VIRTUAL NETWORK (SVN)
Technologisch basiert die Zutrittslösung auf dem SALTO Virtual Network (SVN) mit patentierter Schreib-Lese- Funktionalität und verschlüsselter Datenübertragung. Im SVN werden die Informationen zu den Schließberechtigungen auf dem Identmedium/der Zutrittskarte gespeichert, wodurch eine Verkabelung der Türen mit elektronischen Zylindern entfällt. Gleichzeitig werden auch Informationen über gesperrte Identmedien oder zum Beispiel Batteriestände in den Zylindern auf die Identmedien geschrieben und somit weitergegeben. Die Online-Wandleser übertragen die ausgelesenen Daten an den zentralen Server und übermitteln gleichzeitig die aktuellen Schließberechtigungen, im RMCC aus IQ MultiAccess, auf die Identmedien.

Beschreibung der Besonderheiten

SALTO PRODUKTE
• SALTO Virtual Network (SVN), Zutrittskontrollsystem auf Mifare DESFire EV1-Basis, integriert über die SHIP-Schnittstelle (SALTO Host Interface Protocol) mit der übergeordneten Zutrittsmanagementsoftware IQ MultiAccess von Honeywell Security and Fire Solutions
• SALTO GEO Zylinder (ca. 923 Stück, davon 173 Halb-, 350 Knauf- und 370 Doppelzylinder sowie 30 Vorhangschlösser)
• XS4 Original Wandleser (6 Stück) 
• XS4 Software ProAccess zum Anlegen und Verwalten der Zutrittsberechtigungen
• XS4 Codiergerät zum Personalisieren der Identmedien 
• XS4 Programmiergerät für Offline-Komponenten
 

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Sitzplätze

12.500

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