Architekturobjekt 484 von 486

Architekturobjekte


Rupertus Therme, Bad Reichenhall

83453 Bad Reichenhall, Friedrich-Ebert-Allee 21

Mit freundlicher Unterstützung von Sopro Bauchemie

Mit freundlicher Unterstützung von Sopro Bauchemie

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Friedrich-Ebert-Allee 21, 83453 Bad Reichenhall, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

03.2005

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Bert Bitterer Architekt

Humboldtstr. 16

81543 München

Deutschland

Tel. +49 89 130166-0

info@ab-bitterer.de

Bauleistung: Fliesen, Platten

Christoph Fritsch GmbH & Co. KG

Schwandner Höhe 5

92439 Bodenwöhr

Deutschland

Tel. +49 9434 955-0

info@fliesen-fritsch.de

Bauleistung: Fliesen, Platten

Geiger Bautenschutz GmbH

Öd 1

94253 Bischofsmais

Deutschland

Tel. +49 9920 628

info@geiger-bautenschutz.de

Architekt/Planer

Generalunternehmen Annabau GmbH

Bärensteiner Str. 12a

09456 Annaberg-Buchholz

Deutschland

Tel. +49 3733 676134

info@annabau.de

Architektur: Landschaftsarchitekt

Kur-GmbH Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain

Gebäudedaten

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

7.500 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Spa & Fitness Resort der Extraklasse

Im März dieses Jahres wurde sie öffnetet: Die Rupertus Therme in Bad Reichenhall - ein Spa & Fitness Resort der Extraklasse. Der Kurort Bad Reichenhall, seit 1900 "Bayerisches Staatsbad", liegt im Talkessel der Saalach umringt von hohen, felsigen Bergen. Nach Osten hin öffnet sich das Tal Richtung Salzburg. Nach Norden, nur 8 km entfernt, ist Bad Reichenhall verkehrsgünstig an die BAB A8 München-Salzburg angebunden.

Badetempel mit Salz und Sole

Als Standort der Rupertus Therme wurde das Grundstück des abgebrochenen alten Rupertusbades gewählt, da der angrenzende Kurpark eine optimale landschaftliche Erweiterung der Liegeflächen in Richtung Stadtzentrum mit sich brachte. Mit der Umsetzung des Planungskonzeptes wurde das Münchner Architekturbüro Bert Bitterer beauftragt, bekannt unter anderem durch spektakuläre Projekte im Rahmen der Münchner Medienstadt oder des Kunstparks Ost. "Reduktion und Einfachheit, Individualität unter Berücksichtigung des Atmosphärischen ohne dabei den Gebrauchswert und die ökologische Verantwortung zu vernachlässigen", dies sind - so Bert Bitterer - "die Anforderungen an die Baukultur von heute".

Das Bad Reichenhaller Spa- und Fitness-Resort ruht auf den drei Säulen "Aktiv und Fit", "Entspannen und Verwöhnen" und "Therapie und Kur" und ist konsequent auf Gesundheits- und Wohlfühlangebote ausgerichtet. Dafür stehen mehrere Becken mit unterschiedlichen Temperaturen, Solekonzentrationen und eine ausgedehnte Saunaanlage mit Innen- und Außensaunen zur Verfügung. Abgerundet wird dieses Angebot durch verschiedene Dampfbäder sowie einer separaten "Solegrotte" aus Fels, in der sich unter anderem zwei Becken mit stark solehaltigem Wasser befinden und die mit Light- und Soundeffekten ausgestattet sind. Zwei Erlebnisgastronomiebereiche mit Front-Cooking sorgen für das leibliche Wohl und ein entspanntes Ambiente. Angegliedert und direkt von der Eingangshalle aus zu erreichen ist der ca. 1.000 m² große Fitness- und Trainingsbereich.

"Musikalischer" Baukörper

Die Baukörper gliedern sich in drei strahlend weiß getünchte Tempelgebäude, die über niedrigere mit rotem Holz verkleidete Verbindungsbauten und dem zur Straßenseite hin herausgeschobenem Umkleidetrakt zu einer Einheit zusammengefasst werden. Die erdberührten Sockelgeschosse wurden mit horizontalen Bossen strukturiert und kräftig rötlich getönt. Damit ist von außen der Haupttempel der Thermenlandschaft,
flankiert von den um 15 Grad ausgedrehten Eingangs- und Saunatempeln ablesbar. Die Gebäudehülle der seitlichen Tempel ist zur Nordwestseite hin massiv gebaut, nach Südosten hin über die ganze Höhe aufgeglast. In musikalischen Abständen von Terz, Quart und Quint vor die Fassade gestellte Säulen tragen die ausladenden Dächer. Das musische Konzept nach Pythagoras soll das Wohlbefinden von Körper, Geist und Seele steigern. Einzig der Haupttempel erhielt ein zweites Ober- und darüber ein allseitig verglastes, zwei Meter hohes Lichtraum-geschoss. Die Pfosten-Riegel-Fassade aus rötlichbraunem Holz umgibt die hellen Hallen mit einem warmen Farbton und trägt wesentlich zum Wohlgefühl bei.

Hochwertige "Natursteine aus der Fabrik"

In der Rupertus Therme zur Verwendung kommende Materialien mussten höchsten Ansprüchen genügen. Zum einen, weil das Bayerische Staatsbad sich als Kurbad von den landläufigen Spaß- und Freizeitbädern unterscheiden will, zum anderen, weil es als Solebad den höchsten technischen und chemischen Beanspruchungen widerstehen muss. Da Natursteine im allgemeinen diese Anforderungen nicht erfüllen, wurde ein natursteinnahes aber doch künstlich hergestelltes und somit resistenteres Produkt gesucht, das sowohl den optischen als auch den gestalterischen Ansprüchen genügt. Nach eingehender Bemusterung und labortechnischer Prüfung der marktbeherrschenden Produkte entschied man sich einvernehmlich für das Feinsteinzeug des italienischen Herstellers Iris Ceramica und ihrer Tochterfirma Fabbrica Marmi e Graniti, das hinsichtlich Qualität und harmonisch abgerundetem Farbspektrum am Besten zu dem gewünschten Ziel führte. Fabbrica Marmi e Graniti ist das führende Unternehmen bei der Fertigung und dem Vertrieb technischer Keramik. Die "Natursteine aus der Fabrik" werden aus hochwertigen Rohstoffen nach einem patentierten Produktionsverfahren unter hoher Temperatur und Druck hergestellt. Jede Platte ist mit ihrem natürlichen Archetyp identisch, alle Platten sind jedoch unterschiedlich und jeweils ein Original. Das Material ist standfester, abriebfester, bruchfester, frostsicherer und säurebeständiger als jede herkömmliche Keramik.

Da für spezielle Anwendungen der Beckenabdecksteine, der Handfasssteine und der Hohlkehlen in den Duschen keine Sonderfliesen von Iris Ceramica zur Verfügung standen, wurden diese Prototypen vom Architekturbüro Bitterer zusammen mit dem Mutterwerk in Italien entwickelt. Die farbliche Abstimmung erfolgte aus dem Leitgedanken heraus, Stein, Sole und Salz zu empfinden und im Eingangsbereich die Steinfarbe analog zum außen liegenden Vorplatz bis an die Eingangshalle, die Umkleidekabinen und die Duschen heranzuführen, um dann in dunklen bemoosten Höhlen aus grünen Fliesen, mit denen die Böden und Wände der Nassbereiche gestaltet wurden, die körperliche Reinigung vorzunehmen. Aus diesen dunkleren Eingangsbereichen, die von Anspielungen auf das Rot der Salzsteine durchzogen sind, gelangt man in die lichtdurchflutete Badehalle, die in Anlehnung an das "weiße Gold" mit einer hellen Fliese gestaltet wurde. Diese Farbe beherrscht den kompletten Thermenbereich einschließlich des Außenbeckens und der dazugehörigen Liegeflächen.

Betritt man durch das Drehkreuz den Saunabereich, so herrscht dort eine rötlich graue Fliese vor, die sich bis in die Saunakabinen hinein zieht und im zentralen Marktplatz die hellere Kommunikationszone einfasst. Akzentuiert wird diese Fläche mit roten Friesen. Diese Kombinationen unterstreichen die Wärme und spiegeln die Farbe des Reichenhaller Salz-gesteins wider. Elegant und gediegen wirkt der schwarze, polierte "Nero Marquinia" zur Nussbaumtäfelung im Beauty & Vital Center. Die Wellness- und Massagewannen vollenden mit moosgrünem "Verde Tropical" verkleidet dieses Ambiente von Frische, Gesundheit und Jugend. Diese "technischen Steine" sind je nach Anwendungskategorie von R9 bis zur Beanspruchungsgruppe C in den verschiedenen Oberflächen poliert, vorgeschliffen und strukturiert verlegt.

Neben dem gestalterischen Aspekt durfte der technische Anspruch in keiner Weise nachstehen. Dies galt im Speziellen für die Abdichtungstechnik, um insbesondere die Bausubstanz im Bereich der Becken und Nasszellen gegen Durchfeuchtung zu schützen. Permanent unterstützt wurden Planer, Bauherr und Verarbeiter dabei von der Architektur- und Objektberatung der Sopro Bauchemie in Wiesbaden. Dies hatte zur Folge, dass Sopro den kompletten bauchemischen Systemaufbau lieferte - vom Estrich über die Abdichtung bis hin zum Verlege- und Verfugmörtel. Dabei kamen Systeme auf Reaktionsharzbasis ebenso zum Einsatz wie zementäre Produkte und Systeme.

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