Architekturobjekt 35 von 66
Nominiert für die Shortlist der Jury 2017 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2017 - Nachwuchsarbeiten


Sacra Cella

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Dortmund, Architektur und Städtebau, Karolin Idelberger

Außenperspektive - Sacra Cella

© Karolin Idelberger

Außenperspektive - Sacra Cella

© Karolin Idelberger

Gemeinschaftsraum - Sacra Cella

© Karolin Idelberger

Innenhof - Sacra Cella

© Karolin Idelberger

Kirche - Sacra Cella

© Karolin Idelberger

Synagoge - Sacra Cella

© Karolin Idelberger

Schnittperspektive - Sacra Cella

© Karolin Idelberger

Schnittperspektive - Sacra Cella

© Karolin Idelberger

Ansicht Ost - Sacra Cella

© Karolin Idelberger

Ansicht Süd - Sacra Cella

© Karolin Idelberger

Schnittmodell M 1:100 - Sacra Cella

© Karolin Idelberger

Schnittmodell M 1:100 - Sacra Cella

© Karolin Idelberger

Schnittmodell M 1:00 - Sacra Cella

© Karolin Idelberger

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Dortmund, Architektur und Städtebau, Karolin Idelberger

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Verwendete Produkte

CEMEX Deutschland

Beton

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Beschreibung

Objektbeschreibung

Aufgabe war es, ein Konzept für eine Umnutzung der Dortmunder Dreifaltigkeitskirche zu entwickeln, welches dem Leerstand entgegenwirkt und Gemeinschaftsaktivitäten fördert. Weitere kirchliche Nutzung bzw. Bezug zur Religiosität sollte dabei nicht verloren gehen, um eine Entweihung der sakralen Bausubstanz durch kommerzielle Nutzung zu vermeiden.
Da wir uns in diesem Stadtteil in einer Region befinden, die stets großen Zuwachs anderer Religionen erfährt, war mir bewusst, dass ich auch Angehörige anderer religiösen Gemeinschaften mit meiner Umnutzung ansprechen muss.
Hier haben wir die wunderbare Gegebenheit der engen Verwurzelung der Kirche zum BVB, sodass der Sport als Katalysator des interreligiösen Dialogs fungieren kann. Deswegen habe ich mich dazu entschieden, die drei großen monotheistischen Religionen und Fußball an dieser Stelle zusammen zu bringen.

Bei meinem Entwurf habe ich im ersten Schritt die Kirche in ihrer Form und Gestaltung purifiziert, um einen schlichten, aber ausdrucksvollen Gebäudekorpus zu erhalten. Somit lässt er Raum für die Wirkung weiterer Sakralbauten. Dies ist die architektonische Translation jeder interkulturellen Begegnung, die mit der Rücknahme seiner selbst beginnt.
Den vorderen Bereich des Hauptschiffes habe ich für den christlichen Gottesdienst vorgesehen, im hinteren Bereich befindet sich das gemeinschaftliche Büro der drei Gemeindevorsteher, und im Obergeschoss ein Lese-und Konferenzsaal.

Bei der Integration der beiden weiteren Religionen war es mir wichtig, diese gleichwertig, aber in ihrer Eigenständigkeit individuell und mit ihrer eigenen Haltung zu präsentieren. Dem Islam wird dabei der Moschee-typische quadratische Grundriss zugewiesen, der Synagoge ein sechseckiger Raum, da das Hexagramm eine bedeutende Rolle im Judentum einnimmt.
Die so neu entstehenden Sakralbauten sind innerhalb eines großen, wesentlich flacheren, für gemeinschaftliche Zwecke angedachten Gebäudekorpus platziert.
Teil des Entwurfs ist auch eine vorgelagerte Wasserfläche mit einem Turm, der auf die Höhe der Kirchtürme eingeht. Dieser kann zum einen als architektonischer Spannungsausgleich der Höhen gesehen werden, zum anderen kann er den Gläubigen zur freien Interpretation zur Verfügung stehen, sei es beispielweise als Abstraktion eines Minaretts, als freistehender Glockenturm oder einfach nur als der dritte Weg zu Gott.

Beschreibung der Besonderheiten

Der Negativraum, der in dem flachen Baukörper entsteht, dient als gemeinsame Zugangsfläche für die Sakralräume, zur Nutzung von gemeinschaftlichen Aktivitäten und zur Information und Repräsentation der Religionen. Somit erhält das Zentrum nicht nur einen praktizierenden sondern auch aufklärenden Charakter.
Einen großzügigen Teil nimmt dabei der Multifunktionsraum ein. Dieser ist nur durch Wandscheiben begrenzt, in denen sich Schiebeelemente befinden, die unterschiedliche Abstufungen der Geschlossenheit erlauben. So kann dieser Raum beim gemeinsamen Fußballschauen offen bleiben und bei einem Fangottesdienst oder bei einer Hochzeit geschlossen werden. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Innenhof, der nach dem gleichen Prinzip funktioniert. Die Glasscheiben können beiseitegeschoben werden, sodass ein fließender Übergang von Innen- und Außenraum entsteht.
An der südwestlichen Ecke des Gebäudes befindet sich ein Café, welches bei religiösen Festen der Bewirtung und des gemeinsamen Feierns dient.
Die Räumlichkeiten des Cafés und die des Sanitärbereichs sind so angeordnet, dass sowohl der Sakralbereich, als auch der Bereich des Cafés autark funktionieren können.

Bei der Gestaltung der Fassade der neuen Baukörper habe ich mich für Sichtbeton entschieden. Dieser greift, durch entsprechende Zusätze, die Farbigkeit des Sandsteins der Kirche wieder auf. Bei der horizontalen Schalung wird eine Bretterschalung verwendet. Diese wird im Vorfeld einer unterschiedlichen Bearbeitung unterzogen, sodass durch den Negativ-Abdruck eine sedimentäre Optik entsteht. Die Höhe einer Schicht entspricht einer Steinlage der Kirche.
Diese Fassadengestaltung lässt zum einen eine Transformation des Bestandsmaterials zu und hält somit eine subtile Verbindung zur Kirche aufrecht.

Schlagworte

Sacra Cella, Kirchenumnutzung, Interreligiöses Zentrum, Kirche, Moschee, Synagoge, Fußballzentrum

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